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Adolph Donath

übertrafen. Im Mai hatte
man für den „Äußeren
Burgplatz inWien“ 710000
Kronen, für die „Ansicht
von Nußdorf und Leo-
poldsberg“ 660 000 Kronen
bezahlt. Bei Boerner nun
betrug der niedrigste Preis
für ein Altsches Aquarell
320000 Mark, der höchste
Preis 3x/2 Millionen Mark
(„Der Stefansplatz im Win-
ter“), der zweithöchste
2 900 000 Mark („Blick über
die Moldau in Prag“). Doch
das bedeutendste Blatt der
aus fürstlich bayrischem
Besitz stammenden Samm-
lung, „Die Teynkirche in
Prag“, war zusammen mit
den Aquarellen „Der Gra-
ben“ und der „Hof in Wien“
bei der Vorbesiclitigung der
Sammlung gestohlen wor-
den. Trotzdem erzielten die
restlichen 34 Stücke der
Alt-Sammlung ei ne Gesamt-
summe von mehr als 4°
Millionen Mark.
Kurz vor der Albertina-
Auktion hatte Paul Graupe
in Berlin (10. und 11. No¬
vember) eine für die Preisentwicklung moderner Graphik höchst bemerkenswerte Verstei-
gerung. Daß man manche Radierungen und Lithographien neuesten Datums, die nicht nach
dem Goldwert des Friedenskurses zu bemessen wären, übermäßig bewertet hat, fiel nicht
ins Gewicht, aber es schien uns immerhin ein Symptom für die etwas verworrene Geldlage
der Herbstsaison 1922. Ein zweites Symptom für die Einschätzung moderner Graphik
war jedoch das Preisergebnis der Max-Klinger-Serie. Zum Beispiel: die Brahms-Phan-


Abb. 61. Pierre Antoine Baudouin, La Couclie de la Mariee
Auktion der Albertina-Dubletten bei C. G. Boerner, Leipzig-, November 1912
Auktionspreis: 1 ’/4 Millionen Mark
 
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