Der Kunstmarkt 1922
Rosetti“ von Albert v. Keller (1913) 43°000 Mark,
für „Die heiligen drei Könige“ von Hans Tlioina
325ooo Mark. Dagegen erzielten Thomas „Wasser¬
nixen“ von 1875, Abb. 64, bei Bangel in Frankfurt
4800000 Mark, und in der gleichen Versteigerung
(Nachlaß Eugen Bracht) stieg Wilhelm Trübner mit
einer „Parklandschaft“ auf 7200000 und mit dem
„Klostergang“ auf 5600000 Mark. Ein „Kirchen¬
inneres“ (i856) von Menzel wurde für 2 Millionen
verkauft, ein Heinrich v. Zügel, „Schafherde im
Walde“ (1899), für 4 Millionen, und Max Lieber¬
manns „Die Spinnerinnen“ (1880) bezahlte man mit
io Millionen Mark. Zwei Defregger brachten 1 x/2
und 2 Millionen, ein Hugo Kauffmann (München),
„Auf der Kegelbahn“, kostete 2700000 Mark, ein
ChristianKröner („Sauhatz“) 2 Millionen, ein Robert
Schleich, „Heuernte“, 2 Millionen, ein Eugen Bracht,
„Osterstimmung“ (1914), 1 3oo 000 Mark, ein Charles
Jacque, „Schafe“, 1 r00000 Mark, ein Fritz Boehle,
„Der hl. Georg am Brunnen“, 1 Million, ein Max
Klinger, „Deutscher Athlet“ (Rom 1891), 950000 Mark, ein Anton Burger, „Beim Früh-
stück“, 410000 Mark. Zu erwähnen wäre noch, daß Spitzwegs „Der Tazzelwurm“ (mono-
grammiert) bei Bangel für 1V2 Millionen versteigert wurde und daß kurz nachher das
Bild „Vineta“ von Eugen von Biaas bei Lepke in Berlin mit 2200000 Mark bewertet
worden ist, während man dem „Geige spielenden Mönch“ von Fritz v. Uhde 700000
und seinem „Irrlicht“ 400000 Mark zusprach.
Wie zur Zeit der stärksten Markentwertung des Jahres [922 — der Dollar stand Ende
November auf 7630, Ende Dezember auf 7462 —auch noch die verschiedenen Gattungen
des alten Kunstgewerbes bewertet worden sind, zeigte deutlich die Novemberauktion
Max Arndt bei Math.Lempertz in Köln. Für zwei Figuren der Porzellanmanufaktur Fulda
um 1770 „Kavalier und Dame musizierend“, Abb. 63a u. b, legte man den Preis von
7 GoooooMark an, für eine LudwigsburgerGruppe („Schokoladetrinkerin“) 72OoooMark,
für eine Meißener „Dame“ um 1750 220000 Mark, für eine Thüringer Gruppe „Ver-
liebtes Paar“ 32OOOoMark. Höchster Figuren brachten zwischen 75000 und 125 000 Mark.
Unter den Gläsern kam ein böhmisches Zwischengoldglas auf 43oooo Mark, unter den
Dosen eine französische Golddose mit Chinoiserien 365oooo Mark. Und im Dezember
gab man bei Helbing in München in einer Versteigerung deutscher Fayencen für einen
Erfurter Enghalskrug mit Chinoiserien (1. Viertel 18. Jahrhundert) 365ooo Mark, für
16*
Abb. 64. Hans Thoma, Wassernixen
Bei Rud. Bangel, Frankfurt a. M., November 1922
Auktionspreis: 4800000 Mark
Rosetti“ von Albert v. Keller (1913) 43°000 Mark,
für „Die heiligen drei Könige“ von Hans Tlioina
325ooo Mark. Dagegen erzielten Thomas „Wasser¬
nixen“ von 1875, Abb. 64, bei Bangel in Frankfurt
4800000 Mark, und in der gleichen Versteigerung
(Nachlaß Eugen Bracht) stieg Wilhelm Trübner mit
einer „Parklandschaft“ auf 7200000 und mit dem
„Klostergang“ auf 5600000 Mark. Ein „Kirchen¬
inneres“ (i856) von Menzel wurde für 2 Millionen
verkauft, ein Heinrich v. Zügel, „Schafherde im
Walde“ (1899), für 4 Millionen, und Max Lieber¬
manns „Die Spinnerinnen“ (1880) bezahlte man mit
io Millionen Mark. Zwei Defregger brachten 1 x/2
und 2 Millionen, ein Hugo Kauffmann (München),
„Auf der Kegelbahn“, kostete 2700000 Mark, ein
ChristianKröner („Sauhatz“) 2 Millionen, ein Robert
Schleich, „Heuernte“, 2 Millionen, ein Eugen Bracht,
„Osterstimmung“ (1914), 1 3oo 000 Mark, ein Charles
Jacque, „Schafe“, 1 r00000 Mark, ein Fritz Boehle,
„Der hl. Georg am Brunnen“, 1 Million, ein Max
Klinger, „Deutscher Athlet“ (Rom 1891), 950000 Mark, ein Anton Burger, „Beim Früh-
stück“, 410000 Mark. Zu erwähnen wäre noch, daß Spitzwegs „Der Tazzelwurm“ (mono-
grammiert) bei Bangel für 1V2 Millionen versteigert wurde und daß kurz nachher das
Bild „Vineta“ von Eugen von Biaas bei Lepke in Berlin mit 2200000 Mark bewertet
worden ist, während man dem „Geige spielenden Mönch“ von Fritz v. Uhde 700000
und seinem „Irrlicht“ 400000 Mark zusprach.
Wie zur Zeit der stärksten Markentwertung des Jahres [922 — der Dollar stand Ende
November auf 7630, Ende Dezember auf 7462 —auch noch die verschiedenen Gattungen
des alten Kunstgewerbes bewertet worden sind, zeigte deutlich die Novemberauktion
Max Arndt bei Math.Lempertz in Köln. Für zwei Figuren der Porzellanmanufaktur Fulda
um 1770 „Kavalier und Dame musizierend“, Abb. 63a u. b, legte man den Preis von
7 GoooooMark an, für eine LudwigsburgerGruppe („Schokoladetrinkerin“) 72OoooMark,
für eine Meißener „Dame“ um 1750 220000 Mark, für eine Thüringer Gruppe „Ver-
liebtes Paar“ 32OOOoMark. Höchster Figuren brachten zwischen 75000 und 125 000 Mark.
Unter den Gläsern kam ein böhmisches Zwischengoldglas auf 43oooo Mark, unter den
Dosen eine französische Golddose mit Chinoiserien 365oooo Mark. Und im Dezember
gab man bei Helbing in München in einer Versteigerung deutscher Fayencen für einen
Erfurter Enghalskrug mit Chinoiserien (1. Viertel 18. Jahrhundert) 365ooo Mark, für
16*
Abb. 64. Hans Thoma, Wassernixen
Bei Rud. Bangel, Frankfurt a. M., November 1922
Auktionspreis: 4800000 Mark