Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbücher für Kunstwissenschaft — 6.1873

DOI article:
Schmidt, Wilhelm: Das Reiterstandbild des ostgothischen Königs Theoderich in Ravenna und Aachen
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51376#0011
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Das Reiterstandbild des ostgothischen Königs Theoderich
in Ravenna und Aachen.
Von
Wilhelm Schmidt.
Die Reiterstahie des Theoderich in Aachen und Ravenna ist in
neuerer Zeit mehrfach zum Gegenstand eingehender Untersuchungen
gemacht worden. Zuerst von dem verstorbenen Professor C. P. Bock in
den Jahrbüchern des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinland,
1844. V, S. 1 ff., dann von Herman Grimm in einem besondern
Schriftchen: „Das Reiterstandbild des Theodorich in Aachen und das
Gedicht des Walafried Strabus darauf, Berlin 1869“, worauf Bock
in den erwähnten Jahrbüchern, 1871. S. 1 ff., antwortete. Zuletzt
schrieb Georg Dehio in Zahn’s Jahrbüchern für Kunstwissenschaft, 1872.
V. Jahrg., 2. Heft. S. 176 ff., einen kürzern und scharfen Aufsatz gegen
die Vorigen, wobei aber zu bemerken ist, dass ihm Bock’s Erwiderung
auf Grimm unbekannt geblieben war.
Die Frage ist eine sehr verwickelte, woran der Zustand der Quellen
und die Zerstörung der Statue die Schuld tragen. Zu verwundern ist es
daher nicht, wenn alle drei Verfasser von einander abweichen; besonders
waltet zwischen Bock und Grimm ein prinzipieller Unterschied ob. Die
Beiden haben übrigens Punkte berührt, auf die einzugehen ich mich
nicht veranlasst fühle. Meine Absicht ist hier einfach, die geschichtlichen
Thatsachen betreffs des Standbildes zu prüfen und festzustellen, weshalb
ich diejenigen, welche ausführlichere Erörterungen über verschiedene
Punkte, insbesondere über Walafrid’s Gedicht, zu lesen wünschen, auf
Bock*) und Grimm verweisen muss.

*) Bock namentlich hat mit grosser Gelehrsamkeit und Belesenheit die ver-
schiedenen Stellen der heiligen Schrift, des Boethius, Prudentius u. s. w. angeführt,
auf welche Walafrid’s Worte zurückgehen. Der Dichter ist voll von dergleichen-
Anspielungen.
Jahrbücher für Kunstwissenschaft. VI. 1
 
Annotationen