Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]: Jahresbericht der Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier (1855(1856))

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auf dem Banne Haag*) liegt an der Römerstrasse, wo der Gemeinde-Weg von Haag nach der
Mosel die alte Strasse winkelrecht durchschneidet; das andere mehre hundert Schritte nordöstlich,
stand von der Strasse entfernt. Das Tümchen auf dem Banne Merscheid liegt auf einem Berg-
rücken und kann von der alten Strasse oberhalb Haag sehr gut gesehen werden.
8—11) Herr Dr. Hewer in Saarburg.
lieber hie Ilömerßraßen im ßretfe Saarburg.
8) Straße uan ®rier nad) Gingen aber nad) Straßburg. Durch das Land der Trevirer, den
Saarburger Kreis seitlich berührend, zog noch eine andere Strasse gegen Mittag hin, von der man
nicht bestimmt weiss, wo sie geendigt hat; da nach mancherlei Richtungen hin Strassenspuren sich
finden, und im Varuswalde bei Tholei, wo wohl eine bedeutende Niederlassung bestanden haben
mochte, mehrere Verbindungswege Zusammentreffen. Von Trier ausgehend führte sie über Pellingen
nach Zerf und Weiskirchen, und nach den vorhandenen Spuren lässt sich diese Richtung gut ver-
folgen. Von Weiskirchen setzte sie sich fort nach Wadern, Tholey und wahrscheinlich weiter
nach Bingen. Wo die Strasse in den Saarburger Kreis eingeht, durchzieht sie fast der Länge nach
die Bürgermeisterei Zerf, mündet ein oberhalb Steinbach’s Weiher, mündet aus im Hochwald, geht
ziemlich parallel mit dem alten Wege von Zerf nach Trier, durchschneidet den Merziger Weg, die
Staatsstrasse, den Communicationsweg von Saarburg und schlängelt sich in starker Beugung durch
den Grosbach bei Zerf. Von Pellingen her steigt sie hinauf durch die Hecken von Wiltingen,
scheidet den Oberemmeler Bann von dem von Lampaden, zieht an den Grenzen des Wiltinger-
und Henlerer Gebiets wieder durch Hecken, dann durch den Gemeindewald von Baldringen am
königl. Kimmeiwalde vorbei durch die Zerfer Hecken, windet sich über die Saarburger Strasse an
der Brücke zwischen Ober- und Niederzerf durch den Bach und läuft dem alten Wege nach auf
Weiskirchen zu, denselben verfolgend bis auf den Hochwald. Dass diese Strasse nicht ganz und
gar verfallen, hat sie dem Umstande zu verdanken, dass sie grösstentheils durch Waldungen gegangen
ist; wo sie in Fluren sich verliert, verliert sich auch gänzlich ihre Spur. Sie wurde in letzter
Zeit abgenutzt und vernulzt, denn ihr Material diente der neuen Strasse zur Bekiesung, und so
wurde die eine zerstört, um damit die andere zu bauen!
9) Straße non $rier nad) Hl eß. Die Römerstrasse, welche von Trier nach Metz führte,
durchschnitt der Länge nach den Saarburger Kreis, und immer auf der Höhe sich haltend, beherrschte
sie das Thal der Mosel und der Saar. Beide Flüsse wurden durch seitwärts abgehende Strassen
in Verbindung gesetzt. Sie ist von den allen Strassen, die den Kreis durchzogen, diejenige, welche
die grösste Länge hat, am besten erhalten und wohl auch die wichtigste ist**).

*) Der fumulus bei Haag ist vor einigen Jahren mit durchkreuzenden Graben untersucht, aber in seinem
Innern Nichts entdeckt worden, wahrscheinlich ist man nicht tief genug eingedrungen.
Die Redaktion.
**) Diese Strasse wird gewöhnlich die Kim genannt, ob von cime oder chemin, das wird wenigstens von
mir unentschieden gelassen. Cime (Spitze der Berge) würde als Bezeichnung sich insofern eignen, als sie wie
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