Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]
Jahresbericht der Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — 1872/​1873(1874)

DOI Artikel:
Bone, ...: Nachtrag zu den antiquarischen Funden
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43698#0111
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nachtrag zu den antiquarischen Funden.
Samstag den 24. Juli unternahm ich mit einigen Collegen unter Führung des ebenso
gefälligen, als kundigen und umsichtigen Hegemeisters Herrn Ketzer eine Tour in die
Umgebung von Echternach. Wir sahen und fanden Manches, was einer genauem Beachtung-
werth scheint und darum hier vorläufig wenigstens angedeutet sein möge.
1. Rechts von der Echternach-Bollendorfer Landstrasse fand man auf einem sanft an-
steigenden Hügel (District Kalkesborn) vor einigen Jahren beim Umpflügen Fundamente eines
Gebäudes und viele Bruchstücke von Ziegeln. Die Fundamente sind nach Aussage des Herrn
Ketzer noch vorhanden.
2. In einer Seitenschlucht des Weilerbach thales befinden sich in den senkrecht auf-
steigenden Felsen eine Menge sehr auffallender Löcher von circa 2 bis 2| Fuss Weite und
verschiedener Tiefe; bei sehr vielen scheint durch Menschenhand nachgeholfen, namentlich
der Boden abgeflacht zu sein. — An denselben Felsen finden sich mehrere Inschriftreste, von
denen nur die eine, in 19 cm. hohen, tief eingemeisselten Buchstaben geschriebene Inschrift:
ARTIONI
BIBER
erwähnt sein möge. — Etwa 5—10 Minuten von dort entfernt wurden vor etwa 12 Jahren
Mauerreste, viele Bruchstücke von Ziegeln und 15 römische Silbermünzen gefunden ')• Etwa
100 Schritte davon entfernt wurde ungefähr gleichzeitig ein römischer Steinsarg gefunden und
bei demselben zwei Münzen des Kaisers Domitian; der Sarg steht noch an der Fundstelle,
dürfte aber seiner eigenthümlichen Gestaltung wegen (die innere Oeffnung ist oben viereckig,
unten rund) zur Herüberschaffung in die hiesige Sammlung geeignet sein. Der Inhalt des
Sarges ist, so viel ich erfahren konnte, wenigstens zum Theil zur Zeit der Auffindung durch
Herrn Oberforstmeister Wasser bürg er nach Trier gekommen.
3. Auf dem hohen, abgeflachten Bergrücken, der das Weilerbachthal von der westlichen
Seite einschliesst, befindet sich eine ausgedehnte Befestigung durch Steinwälle, innerhalb
derer und ausserhalb derer sich über 100 regelmässig gebildete Steinhügel von circa 5 Meter
Durchmesser und etwa 1 Meter Höhe befinden. Eine im Auftrage der Gesellschaft f. n. F.
gemachte Eröffnung von einigen dieser Hügel ergab an Funden bisher nur ein Fragment eines
allem Anschein nach bearbeiteten Steines von 1} Zoll Breite, 3 Zoll Länge und | Zoll Dicke;
das Fragment ist an beiden Enden abgebrochen und der Länge nach gespalten, so dass es
ursprünglich an der dicksten Stelle circa 8 Linien dick war und nach beiden Seiten dünner

*) Publ. de la S. etc de Luxembourg XVI IIe annee.
 
Annotationen