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Janssen, Johannes [Hrsg.]
Frankfurts Reichscorrespondenz nebst andern verwandten Aktenstücken von 1376 - 1519 (Band 2,1): Aus der Zeit Kaiser Friedrichs III. bis zur Wahl König Maximilians I.: 1440 - 1486 — Freiburg im Breisgau, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.22523#0099
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1446.

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Als unsers heiligen vatters babst Eugenius Sendboten
alhie uff den tag zu Franckfurt geantwurt haben unsern her-
ren den kurfursten, auch unsers allergnedigisten herren des
Römischen koniges machtboten uff solich begirde und bede,
die sie an sin heilikeit getan haben, alsdan dieselbe bede und
antwurt beide clerlich beschrieben sind und ußwisen, und nü
etliche vermeynen das sin heilikeit uff' solich unser herren
bede nit genüglich geantwurt habe, so meynen die andern
und ein merklich teil geistlicher und werntlieher fursten und
ir Sendboten, das solich antwort volkommen und genügsam
sij. Doch das der nach billichkeit nachgegangen werde, haben
unsers egemelten allergnedigisten herren des koniges macht-
boten ein mittel furgegeben mit zitigem rade trefflicher ge-
larter und wiser mechtiger lüde, das nach irem bcduncken
gotlich, rcdelich und bequeme ist, dadurch die heilige kirche,
das riche und dutsche land in gancze eynekeit kommen, fried
und gemach dadurch entspi ijssen und mcnneclich nach irer
begerünge notturftcclich versorgt werden mag.

1. Zum ersten das unsere herren die kurfursten ane
zwijfel sin sollen das sich unser herre der konig allenthalb
ernstlich geflijssct hat, damit das rieh und unser nacion sun-
der sein gnad und sin kurfursten ungeteilt bliben mochten,
wan were das siner gnad begird nit gewesen, sine gnade bette
sich langest mit gutem fuge wol erklern mögen uff wege, da-
inne gern einlieh ander cristen künige und fursten sint.

2. Item als unser hern die kurfursten ir botschaft zum •
nesten bij sinen gnaden gehabt und begert haben sin botsebafft
mit iren Sendboten zu senden gein Rome, das hat sin gnade
gerne getan, wiewol dieselben Sendboten sinen gnaden nichtes
underricht noch dhein schrillt gegeben haben, was sie in den
Sachen bij dem babist üff'zunemen oder zulassen betten.

Als nü unsers heiligen vatters des babstes Sendboten uff'
die anbrengüng. zu Rome gescheen, alhie geantwurt haben,
beduncket uns kuniglich machtboten und vil ander trefflicher
lüde alhie, wan die begirde und antwurt geineinander gewo-
gen werden, das sie walle gemessen sin, so man die gutlich
versteen wil. Wann von des concili wegen ist irer begerung
glich geantwurt worden und ist darinne nit bruchs, dan alleine
das die zijt in der antwurt nit mitnamen geseezt ist, als auch
ir begerung der nit inneheltet, und das sin helickeid die gne-
mikeit der konig darzu notturfftig zu sin meynt, und erbu-
det sich mit zu sin die zuerwerben, auch in andern weg als
die antwurt das innehelt.

Uff das ander von der profession wegen ist von wort zu
wort genugsamelich nach laut der begerung geantwurt worden.
 
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