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Janssen, Johannes [Editor]
Frankfurts Reichscorrespondenz nebst andern verwandten Aktenstücken von 1376 - 1519 (Band 2,1): Aus der Zeit Kaiser Friedrichs III. bis zur Wahl König Maximilians I.: 1440 - 1486 — Freiburg im Breisgau, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.22523#0400
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392

1479.

selbs nach scim vermögen wolt ratslagen, wie er seinen din-
gen möcht vorsteen.

Und des haben in der kaiserlichen majestat, der kurfür-
sten und fursten, auch der von steten und conmunen sennt-
potschafft auf solche ire bethe und angesynnen in nachvol-
gender massen geantwort: „daz der tag, so fürgenomen wer-
den dann auf die zeit, die in durch sy eröffent und zuerkennen
geben worden wer, nicht allein auß der weyterung des heili-
gen Römischen reichs, sundern auch aus der mennge der fur-
sten unnd conmunen, die aus notdurfft, nachdem dise ding
groß und swer weren, zu disen dingen gevordert werden müss-
ten, die man aber in ainer solchen klain geringen zeit nicht
ervordert, zusambt dem, daz man auch an personlichs beywe-
sen der kaiserlichen majestat nicht volkummens noch frucht-
parlichs geratslagt mocht. Dann was die gmain berüret, das
solt durch die gemain beslossen und gehandelt werden. So
zimet es sich auch nicht, wer auch nicht austreglich, daz ain
sölchs heiligs groß fürnemen allain durch des heiligen reichs
glider an ir haupt, das ist die kaiserlich majestat, solt ge-
handelt werden." Nu verrer zu dem, daz die oratores pro-
mittiren, daz ir fursten zu dem fürgenomen tag persönlich
solten erscheinen, sagen die orator: „daz bisher auf allen
tegen, die im heiligen reich gehalten worden, solche promis-
sion nie ervordert worden sind. Es wurde auch nicht für erlich
geacht und angesehen, dann die fursten der Dewtschen na-
cion die glaubten iren oratoren, die sy zu solchem oder der-
gleichen samelung schickten, in irem anbringen gnugsamlich,
Voigten auch dem, das durch sy und ander fürgenomen und
beslossen wurde, also daz in schimpflich wer solche promis-
sion zutun. Und auf das aber unsers hern des künigs von
Ungern orator ain protestacion haben getan, lassen sich der
kaiserlichen majestat kurfürsten und fursten, auch von con-
munen senndtpotschafft beduncken, daz es ain überflüssigs,
nachdem auch bisher in versamlung ains solchen heiligen han-
dels im heiligen reich fürgenomen solche protestacion in ge-
genwürtikaitt notaren und gezewgen nie mer geübt worden
sey. Dann sy wurde auch für hessig und dafür angesehen, daz
dadurch mer den notarien dann sovil treffenlichen leuten,
die auf diser versamlung entgegen sein, glawbe zugewant
werden sol, daz sy dann auch der kaiserlichen majestat,
auch den kurfürsten, fürsten und den von steten zueren
pillich vermiden beten, nach dem auch sölchs alle und yeg-
liche, die das hören werden vasst seltzam und unpillich be-
dunckhen wirdet. Furter zu dem daz furter mere die könig-
lich majestat selbst wolte, wie er seinen dingen bequemlich
 
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