vaterländische Bauten rc.
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Seitenhallen hat bald nach dem Konigl. Besuche sim August) begonnen,
indem bis dahin die alten Ueberdachungen erhalten werden mußten. Jetzt
sind ste entfernt und schon fteigen die mächtigen Gerüste auf, um die
neuen Wolbungen gleich vornehmen zu können. Jm Allgemeinen wird
die Bauthätigkeit mit etwa 400 Mann ununterbrochen fortgesetzt." Jn
der namlichen Sitzung wurde noch eine Dankadrefse an den regierenden
Fürsten von Lichtenstein für ftine dem Dome gespendete Gabe von 200
Dukaten verlesen und genehmigt.
Wr ttillZ, 23. December. Jnnerhalb weniger Tage ist diese Woche
von wohlhabenden Jsraeliten die Summe von 60,000 Fl. zum Bedarf
des Baues der neuen Synagoge gezeichnet worden.
Kölner Dombarr, 25. December. In der letzten Sitzung des
Central-Dombauvereins-Vorstandes am 22. Decbr. wurde die bisherige
Total-Einnahme auf 155,960 Thlr. angegeben. Ferner wurde in dieser
Sitzung der Bau- und Verwendungsplan für 1846 vorgelegt; es sollen
verwendet werden: zur Fortsetzung des nördlichen Kreuzgiebelbaues, ein-
schließlich aller Baumaterialien, 15,000 Thlr.; zum ?lusbau der 'Gewölbe
im nördlichen Quer- und Seitenschiffe 22,000 Thlr.; für Anschaffung
von Baugeräthen und Geräthschaften 3000 Thlr.; zum Bau des nördlichen
Thurmes, ausschließlich für Rechnung des Central-Vereines, 10,000 Thlr.
Summa der Verwendung 50,000 Thlr.
Duren, 29. December. Heute Morgens 5 Uhr ist unsre große
steinerne Brücke über die Roer, durch den anhaltenden Sturm und An-
drang des geschwollenen Flusses erschüttert, eingestürzt, nachdem sie noch
wenige Minuten vorher von einer Karre passi'rt worden war. Von den
4 Bogen, aus denen sie besteht, sind 2 gänzlich verschwunden und der
mittlere droht jeden Augenblick nachzustürzen. Die Brücke existirt seit 1748
und wurde damals von den Jülichschen Landständen dem Rath Rücker in
Bau überlassen, der jedoch dabei den größten Theil seines Vermögens
zusetzte.
IVren, November. Die Kirche des heiligen Johannes von
Nepomuk auf der Vorstadt Jägerzeil geht ihrer baldigen Vollendung ent-
gegen. Das Architektonische davon mißfällt allgemein, wegen des Mangels
an Harmonie im Ganzen und der Armseligkeit der Ornamentik. Jns-
besondere paßt der Thurm gar nicht zum Ganzen. Jn wie weit der
Architekt von Rösner Schuld trägt, ist nicht ganz klar. Im Jnnern
der Kirche hat Prof. Kuppelwieser einen Theil feiner Fresken vollen-
det; sie stellen vier Kirckenväter dar, und gehören zu den besten Arbeiten
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Seitenhallen hat bald nach dem Konigl. Besuche sim August) begonnen,
indem bis dahin die alten Ueberdachungen erhalten werden mußten. Jetzt
sind ste entfernt und schon fteigen die mächtigen Gerüste auf, um die
neuen Wolbungen gleich vornehmen zu können. Jm Allgemeinen wird
die Bauthätigkeit mit etwa 400 Mann ununterbrochen fortgesetzt." Jn
der namlichen Sitzung wurde noch eine Dankadrefse an den regierenden
Fürsten von Lichtenstein für ftine dem Dome gespendete Gabe von 200
Dukaten verlesen und genehmigt.
Wr ttillZ, 23. December. Jnnerhalb weniger Tage ist diese Woche
von wohlhabenden Jsraeliten die Summe von 60,000 Fl. zum Bedarf
des Baues der neuen Synagoge gezeichnet worden.
Kölner Dombarr, 25. December. In der letzten Sitzung des
Central-Dombauvereins-Vorstandes am 22. Decbr. wurde die bisherige
Total-Einnahme auf 155,960 Thlr. angegeben. Ferner wurde in dieser
Sitzung der Bau- und Verwendungsplan für 1846 vorgelegt; es sollen
verwendet werden: zur Fortsetzung des nördlichen Kreuzgiebelbaues, ein-
schließlich aller Baumaterialien, 15,000 Thlr.; zum ?lusbau der 'Gewölbe
im nördlichen Quer- und Seitenschiffe 22,000 Thlr.; für Anschaffung
von Baugeräthen und Geräthschaften 3000 Thlr.; zum Bau des nördlichen
Thurmes, ausschließlich für Rechnung des Central-Vereines, 10,000 Thlr.
Summa der Verwendung 50,000 Thlr.
Duren, 29. December. Heute Morgens 5 Uhr ist unsre große
steinerne Brücke über die Roer, durch den anhaltenden Sturm und An-
drang des geschwollenen Flusses erschüttert, eingestürzt, nachdem sie noch
wenige Minuten vorher von einer Karre passi'rt worden war. Von den
4 Bogen, aus denen sie besteht, sind 2 gänzlich verschwunden und der
mittlere droht jeden Augenblick nachzustürzen. Die Brücke existirt seit 1748
und wurde damals von den Jülichschen Landständen dem Rath Rücker in
Bau überlassen, der jedoch dabei den größten Theil seines Vermögens
zusetzte.
IVren, November. Die Kirche des heiligen Johannes von
Nepomuk auf der Vorstadt Jägerzeil geht ihrer baldigen Vollendung ent-
gegen. Das Architektonische davon mißfällt allgemein, wegen des Mangels
an Harmonie im Ganzen und der Armseligkeit der Ornamentik. Jns-
besondere paßt der Thurm gar nicht zum Ganzen. Jn wie weit der
Architekt von Rösner Schuld trägt, ist nicht ganz klar. Im Jnnern
der Kirche hat Prof. Kuppelwieser einen Theil feiner Fresken vollen-
det; sie stellen vier Kirckenväter dar, und gehören zu den besten Arbeiten