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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 2.1884

DOI Heft:
I. Theil: Abhandlungen
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Schneider, Robert: Über zwei Bronzebilder des gehörnten Dionysos
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https://doi.org/10.11588/diglit.5610#0062
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Ueber zwei Bronzebilder des gehörnten Dionysos.

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Hörnerschmuck am Kopfe des Gottes als Trübung des rein hellenischen Ideals, gewissermassen als ein
Abfall von dem längst schon siegreich durchdrungenen Principe der Anthropomorphose gelten. Der Kunst
erwuchs aber hiedurch dessungeachtet eine lohnende Aufgabe, denn sie begnügte sich keineswegs, dem schon
vorhandenen Typus einfach Horner anzufügen, sondern schuf von innen heraus ein charakteristisches
Bild des Gottes, und die hellenistische Zeit, der hergebrachten Formen längst schon überdrüssig und
durch keinen Glauben an die alten Staatsgötter gebunden, versagte demselben nicht allgemeine Verehrung.
Entsprach doch das neue Gebilde ähnlich wie der widdergehörnte Amnion so völlig ihrem Geiste und
ihrer Tendenz, Morgen- und Abendland in Kult, Staat und Sitte zu verschmelzen.

Wien, im December 1882.

Bulgarien und der Balkan II, p. 354): er ist bärtig, im Himation und hält das Blitzbündel in der erhobenen Rechten,
während der Adler auf seiner vorgestreckten Linken sitzt. — lieber das Eindringen fremder Götterkulte in Griechenland
vgl. Foucart, Des associations religieuses chez les Grecs, p. 55 ff.
 
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