3 6 Friedrich Kenner.
eines Jahres der Epoche des Probus hervorgerufen worden sein. Die Zeit desselben lässt sich nicht
bestimmen, da, wie schon bemerkt, die Auffahrt des Kaisers alljährlich in den Geprägen dargestellt wurde.
180. Das gleiche augenscheinlich aus demselben Stempel hervorgegangene Stück, aus röthlicher
Bronze mit schöner graugrüner Patina, der Rand unter dem Ellenbogen des Brustbildes defect.
Perlenrand auf beiden Seiten. Bronze; 35 Mm. Durchmesser, 3 Mm. dick, 28-2 Gr.
Aus der Sammlung Missong.
181. Aehnliche Münze, das Brustbild nur darin verschieden, dass von dem Mantel nur ein über die
linke Achsel hängender Zipfel sichtbar ist. Die Kugel in der Rechten des Kaisers ist mit Kreuzbändern
geziert, die mit Knöpfchen ausgestattet sind.
Perlenrand auf beiden Seiten. Röthliche Bronze, in Feuer versilbert; 35 Mm. Durchmesser, 2 Mm.
dick, 27-49 Gr.
Aus der Sammlung der Karthäuser (nach einer handschriftlichen Bemerkung, vergl. über diese
oben S. 34, Nr. 176). - Cimel. Austr., P. II, Tafel bezeichnet mit: 94 II. — Eckhel, Catalogus Mus.
Caes., III, 4i3, no. i55. — Arneth, Synopsis, p. 179, Nr. 5i.
Das schon oben angeführte Exemplar des britischen Museums (Grueber, pl. LIII, fig. 2) ist dem
eben beschriebenen bezüglich der Vorderseite gleich. — Froehner, p. 383.
Vergl. die Bemerkungen zu Nr. 179.
182. IMPCM AVRP ROBVS PFAVG Brustbild von links, mit dem Lorbeerkranz im Staatskleide, darüber
den Mantel, der an der Brust mit einer breiten Schliesse zusammengehalten wird; in der sichtbaren rechten
Hand hält der Kaiser ein kurzes Scepter, auf dessen oberem Ende ein auf ihn zurücksehender Adler ange-
bracht ist. Unter dem Mantel ragt an der linken Seite der gekrümmte Griff eines Dolches oder Schwertes vor.
Rev. MO NETA AV G Die drei Münzgöttinnen in der herkömmlichen Darstellung, alle in die gleiche
Richtung schauend.
Perlenrand auf beiden Seiten. Röthliche Bronze, versilbert; 35 Mm. Durchmesser, 3 Mm. dick,
34-83 Gr.
Der Medaillon hat einen durch die Hand des Kaisers gegen den Hals verlaufenden Sprung und ist
fast in der Mitte der Brust gelocht.
Unter Eckhel erworben und von ihm in seinen Catalogus, III, p. 41 3, als Nr. i52b M MM einge-
schrieben. — Arneth, Synopsis, p. 179, Nr. 5i.
Weder Grueber noch Froehner führen diesen Medaillon auf.
Das Brustbild auf der Vorderseite dieses Gepräges, dessen Zeit zu bestimmen wir keinen genügenden
Anhalt besitzen, ist für uns von einer gewissen Wichtigkeit insoferne, als es in dem unten beschriebenen
Monetamedaillon 186 ein nicht zu verkennendes Gegenstück hat. Vergleicht man beide, so ergibt sich
fast gleiche Grösse, gleiches Materiale, gleiche Aufschrift der Vorderseite. Dazu treten nun gewisse absicht-
lich hervorgebrachte Verschiedenheiten. Unser Medaillon zeigt das Brustbild von links, der andere von
rechts; unseres gibt den Kaiser im Staatskleid mit darüber geworfenem Mantel, in der Rechten den kurzen
Scipio, an dessen Spitze ein Adler angebracht ist, während die Linke am Griffe des Schwertes ruht. Der
andere Medaillon hingegen zeigt den Kaiser in der herkömmlichen Kriegsrüstung.
Der Sinn dieser bewussten Gegenüberstellung ist wohl nur, den Kaiser das eine Mal als Consul, als
obersten Verwalter und Gesetzgeber des Reiches, daher im Staatskleide, das andere Mal als Feldherrn, als
obersten Kriegsherrn in der Rüstung darzustellen.
In früherer Zeit, in der ersten Hälfte des III. Jahrhunderts, als der Kampf zwischen Senat und Armeen
um die Besetzung des Thrones am heftigsten entbrannte, war die bürgerliche oder kriegerische Tracht
des Kaisers in den Münzbildern ein Abzeichen seiner Part-istellung.1 Als dagegen das Uebergewicht der
1 Numismatische Zeitschrift, 1885, XVII, S. 69 und 75.
eines Jahres der Epoche des Probus hervorgerufen worden sein. Die Zeit desselben lässt sich nicht
bestimmen, da, wie schon bemerkt, die Auffahrt des Kaisers alljährlich in den Geprägen dargestellt wurde.
180. Das gleiche augenscheinlich aus demselben Stempel hervorgegangene Stück, aus röthlicher
Bronze mit schöner graugrüner Patina, der Rand unter dem Ellenbogen des Brustbildes defect.
Perlenrand auf beiden Seiten. Bronze; 35 Mm. Durchmesser, 3 Mm. dick, 28-2 Gr.
Aus der Sammlung Missong.
181. Aehnliche Münze, das Brustbild nur darin verschieden, dass von dem Mantel nur ein über die
linke Achsel hängender Zipfel sichtbar ist. Die Kugel in der Rechten des Kaisers ist mit Kreuzbändern
geziert, die mit Knöpfchen ausgestattet sind.
Perlenrand auf beiden Seiten. Röthliche Bronze, in Feuer versilbert; 35 Mm. Durchmesser, 2 Mm.
dick, 27-49 Gr.
Aus der Sammlung der Karthäuser (nach einer handschriftlichen Bemerkung, vergl. über diese
oben S. 34, Nr. 176). - Cimel. Austr., P. II, Tafel bezeichnet mit: 94 II. — Eckhel, Catalogus Mus.
Caes., III, 4i3, no. i55. — Arneth, Synopsis, p. 179, Nr. 5i.
Das schon oben angeführte Exemplar des britischen Museums (Grueber, pl. LIII, fig. 2) ist dem
eben beschriebenen bezüglich der Vorderseite gleich. — Froehner, p. 383.
Vergl. die Bemerkungen zu Nr. 179.
182. IMPCM AVRP ROBVS PFAVG Brustbild von links, mit dem Lorbeerkranz im Staatskleide, darüber
den Mantel, der an der Brust mit einer breiten Schliesse zusammengehalten wird; in der sichtbaren rechten
Hand hält der Kaiser ein kurzes Scepter, auf dessen oberem Ende ein auf ihn zurücksehender Adler ange-
bracht ist. Unter dem Mantel ragt an der linken Seite der gekrümmte Griff eines Dolches oder Schwertes vor.
Rev. MO NETA AV G Die drei Münzgöttinnen in der herkömmlichen Darstellung, alle in die gleiche
Richtung schauend.
Perlenrand auf beiden Seiten. Röthliche Bronze, versilbert; 35 Mm. Durchmesser, 3 Mm. dick,
34-83 Gr.
Der Medaillon hat einen durch die Hand des Kaisers gegen den Hals verlaufenden Sprung und ist
fast in der Mitte der Brust gelocht.
Unter Eckhel erworben und von ihm in seinen Catalogus, III, p. 41 3, als Nr. i52b M MM einge-
schrieben. — Arneth, Synopsis, p. 179, Nr. 5i.
Weder Grueber noch Froehner führen diesen Medaillon auf.
Das Brustbild auf der Vorderseite dieses Gepräges, dessen Zeit zu bestimmen wir keinen genügenden
Anhalt besitzen, ist für uns von einer gewissen Wichtigkeit insoferne, als es in dem unten beschriebenen
Monetamedaillon 186 ein nicht zu verkennendes Gegenstück hat. Vergleicht man beide, so ergibt sich
fast gleiche Grösse, gleiches Materiale, gleiche Aufschrift der Vorderseite. Dazu treten nun gewisse absicht-
lich hervorgebrachte Verschiedenheiten. Unser Medaillon zeigt das Brustbild von links, der andere von
rechts; unseres gibt den Kaiser im Staatskleid mit darüber geworfenem Mantel, in der Rechten den kurzen
Scipio, an dessen Spitze ein Adler angebracht ist, während die Linke am Griffe des Schwertes ruht. Der
andere Medaillon hingegen zeigt den Kaiser in der herkömmlichen Kriegsrüstung.
Der Sinn dieser bewussten Gegenüberstellung ist wohl nur, den Kaiser das eine Mal als Consul, als
obersten Verwalter und Gesetzgeber des Reiches, daher im Staatskleide, das andere Mal als Feldherrn, als
obersten Kriegsherrn in der Rüstung darzustellen.
In früherer Zeit, in der ersten Hälfte des III. Jahrhunderts, als der Kampf zwischen Senat und Armeen
um die Besetzung des Thrones am heftigsten entbrannte, war die bürgerliche oder kriegerische Tracht
des Kaisers in den Münzbildern ein Abzeichen seiner Part-istellung.1 Als dagegen das Uebergewicht der
1 Numismatische Zeitschrift, 1885, XVII, S. 69 und 75.