Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>; Schultz, Alwin [Hrsg.]; Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]; Treitzsaurwein, Marx [Bearb.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien): Der Weisskunig — Wien, 6.1888

DOI Heft:
Der Weißkunig
DOI Artikel:
Zweiter Theil
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5732#0175
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
M5

Wie der jung weyß kunig mit siben hauptleuten die siben sprach redet, (foi

achdem ich vor nach der leng anzaigt und beschriben hab, weihe sprachen, der dann
siben sein, der jung weiß kunig gelernt, auch die reden und versteen hat künden, und
gemainglichn in allen seinen kriegen hat er kriegsfolk von denselben siben sprachen bey
ime gehabt, und wann dann die hauptleut der volker derselben siben sprachen zu ime 5
kumen sein, von ime beschaid und bevelch zu nemen, so hat er mit ainem jeglichen
hauptman desselben hauptmans sprach besonder geredt und ime in derselben sprach
bevelch und beschaid geben, wie ain jeglicher hauptman sich (fol. 238 b) mit dem kriegsfolk halten solle.
Nachdem derselb jung weiß kunig sich in seiner jugent aller kunst und ritterspil understanden und darynnen
den grund gelernt hat, auch in seiner regirung mit merklichen hendln und Sachen und grossen streiten und 10
kriegen beladen gewest, ist nit wol menschlichen zu gedenken, das er dannocht darneben die siben sprachen
gelernt solt haben, und darumb so sprich ich, es were sölichs alles nit muglichn gewest, wo er die genad
von got und den einflus aus himlischer Ordnung nit gehabt het; dabey wil ich beleiben, dann ich hab
oftmalen groß Verwunderung in sölichem gehabt, und dem ist also, wie ich hierin beschreib, und noch vil
mer. Weiter der kunig von Frankreih fieng ainen krieg an wider got, eer und (fol. 239 a) recht auf das land, 15
genannt Burgundy, das gehöret der jungen weißen kunigin zu; dasselb land ist ain klain land, aber das
öbrist land aller nyderlendishen, burgundishen und brabantishen landen, davon dann ain jeder kunig vom
fewreyssen seinen namen hat. Derselb kunig von Frankreih gewann auch in dem schein, als wolt er nun
allain das land Burgundy bekriegen, mer land, die der jungen weißen kunigin zugehörten, nemlich die
grafschaft Arthoes, das halb land Henegeu, auch Tornek; sölichen unpillichen krieg nam der jung weiß 20
kunig zu grossen herzen und understund sich dieselben land widerumb zu erobern und zu beschirmen,
das dann beschach, und thet demselben kunig von Frankreich grossen widerstand und bekrieget ine gar
hart; von denselben kriegn wird (fol. 239 b) jetzo hernach beschriben. Und so ich nun von dem alten weißen
kunig und von seiner gemahl und von irem sun, dem jungen weißen kunig, von seiner jugent beschriben
hab, so will ich jetzo beschreiben auf das kurzist die grossen krieg und streit, die der jung weiß kunig 25
in seinem leben gefuert, volpracht und gethan hat.

19
 
Annotationen