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Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>; Schultz, Alwin [Hrsg.]; Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]; Treitzsaurwein, Marx [Bearb.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien): Der Weisskunig — Wien, 6.1888

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Der Weißkunig
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Dritter Theil
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https://doi.org/10.11588/diglit.5732#0193
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auch ir öbern, die dem jungen weisen künig verwandt und underthan waren, und dieselben pösen pauren
mit irem an(fol. 273a)hang hiesen die plab und graw geselschaft. Ab sölichem emphieng der jung weiß kunig
ainen zorn und schicket ains tails seins kriegsfolks, bey zwaytawsend, in ain dorf sich zu versameln, und
noch mer schicket er inen eilends nach viertausend; da wolten die zwaytausend derselben nit erwartn und
eilten an des kunigs bevelch vor hin an und wolten ain prucken einnemen; sy waren alle zu fues. In- 5
dem waren sy durch ir unschicklichait verkuntschaft, da zohen sechstawsend zu roß und fues von der
comunischen geselschaft, so die plab und grab geselschaft genannt was, wider die obgemelten zway-
tawsend, und da sölichs die zwaytausend zu fueß von der weißen geselschaft ersachn, das die veind so
stark waren, zu stund zugen sy ab und wol(fol. 273b)ten in ain befestigung ziehn; aber sy zugen mit ainer
Unordnung und etwas zu spat ab, dardurch sy das geschutz aus unschicklichayt der wagen knecht hinder 10
inen liesen. Es was nun siecht klain veldgeschutz, und die letsten bey dem geschutz, die wurden von den
veinden der geraisign erraicht und bey zwayhundert erslagen und gefangen. In solichem kam der jung
weiß kunig mit seiner andern geselschaft und misfiel ime seer und nit unpillichen söliche verwarlosung,
und als er nun vernam, das sein volk, die zwaytawsend, also ubl gehändlt heten, da ließ er denselben
veinden, die nun in irem synn stolz waren, mit dem prand ainen furlaß mit guetem kriegsfolk. Und er 15
schlug aus denselben sechstawsend bey neunzehen(fol. 274 a) hundert zu tod, und gar wenig gefangen etc.

Wie der jung weyß kunig sich für ain große stat legert, die in dem apfel- (foi. 275«)

grawen pund was und die erobert.

ls nun der jung weiß kunig die neunzehenhundert man erlegt het, da zoch er dem sig
nach und fand in rat, er solt sich für die mechtig stat schlagen, die in demselben plaben 20
und grawen pund was, damit so wurde derselb pund auf ain mal zertrent, und slueg
sich darauf mit allem seinem volk für dieselb grosmechtig stat mitsambt allem seinem
hauptgeschutz, das gar treffenlichen was, und ließ vor der stat ser schanzen und das
haubtgeschutz zustundan legen und die stat zum stürm beschiessn mit grosser mue, die
sein person het. In solichem (fol. 275t>) aus ainer Unordnung, auch on wissen des jungen weißen kunigs, nam 25
sein volk den stürm an und sturmeten dieselb stat und verluren denselben stürm, als der jung weiß kunig
zum ander mal stürmen wolt lassen. Sölichs vernam der kunig mit dem schwanen, der dann auch im
plaben und grawn pund was, und understuend sich dem jungen weisen kunig denselben stürm zu weren
und schicket ainen hauptman mit ainer anzal volk zu ros und fues und bevalch demselben hauptman,
dem jungen weisen kunig ain her abzuslagen. Auf sölichs zoch derselb hauptman mit den geraisigen bey 30
der nacht auf den jungen weißen kunig, und das fuesvolk ließ er ime noch volgen. Sölichs ward dem jungn
weisen kunig verkundschaft, der ließ in stil dem (fol. 276a) mererm tail seins volks ansagen, mit ime auf die
veind zu ziehen. Aber es ward ain klaine anzal volk auf, die mit ime gegen den veinden zugn, dann die
andern wolten nit glauben, das die veind so nahend verhanden wären. Also kam der jung weiß kunig
mit seinen klainen volk an die veind, der vil mer waren dann sein volk, und mueset aus not mit den 35
veinden treffen, und auf baiden Seiten heten sy guet trumeter, und der jung weiß kunig pracht mit seinem
klainem volk die veind in die flucht, erleget auch etwo vil geraisig. Sy namen auch ir flucht auf ire fues-
knecht, inen zu hilf zu kumen, die inen dann halfen bis in ain befestigung, die sy nit verr von dannen
heten; darein wichen sy alle. Also zoch der (fol. 276b) jung weiß kunig widerumb zu seinem häufen und

18 Randbemerkung: Eroberung Ulrich, schlagen Amfort über die haid. 27 Handschrift: schwammen

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