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Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>; Schultz, Alwin [Hrsg.]; Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]; Treitzsaurwein, Marx [Bearb.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien): Der Weisskunig — Wien, 6.1888

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Der Weißkunig
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Dritter Theil
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https://doi.org/10.11588/diglit.5732#0218
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i88

(fol. 3iob) Handschrift 3o3'2 bringt hier den Holzschnitt, der fol. 380b an der rechten Stelle nochmals vorkommt.

(foi. 31 ia) Wie der jung weyß kunig aber ainen streit wolt haben gethan und sein
volk ain anzal der plaben ersluegen, und der kunig gewan zwo befestigung.

in ain weit veld und vermainten, (fol. 311b) der jung weiß kunig wurde sy nit bedürfen angreifen mit seiner

10 weisen geselschaft, in ansehung, das sy vil mer volks heten dann er. Und als der jung weiß kunig auf
ain viertl meil zu den veinden kam, muest er durch ainen wilden graben ziechen, als er dann tet, und zoch
mit etlichen tawsend durch denselben graben. Da das die von der plaben geselschaft Sachen, das er
also auf das nechst gegen inen zoch, wichen sy hinder sich und zugen an ain schefreich wasser, darüber
sy ain pruck heten gemacht, und hinder ain klains wäldle, das was verhawen durch; sy heten auch vor

15 der pruck ainen täber und ainen newen wildgraben. Der jung weiß kunig zoch inen nach und het bey
ime tawsend pferd und schoss sy an ainem ort under äugen und thet inen vast grossen schaden. Da die
nacht hergieng, (fol. 312 a) legert sich der jung weiß kunig an die stat, darvor sy lagen, und zoch darnach
mit seinem volk über die pruck in die stat und wolt aus derselbn stat ain andere mechtige stat aus
dem stegraif gesturmbt und understanden haben die zu gewynnen, daraus man dann dem plaben hör

20 alle speiss und andere notdurft zufueret; dardurch wurden sy genötigt, mit ime zu streiten, oder sy
muesten dasselb land verlieren. Und als der jung weiß kunig im veld seine hawfen ordnet, schicket
und zusamenpracht, gaben die hauptleut dem kriegsfolk zu erkennen, was der anschlag und das furnemen
were, bedaweht sich derselb anschlag zu sorglichen und zu hart sein, und raiten gemainiglichn zu irem
herren, dem jungen weisen kunig, und paten ine, das er ainen andern anschlag machet, dann der were

25 zu hart und (fol. 312 b) sorglich zu verpringen, wiewol die gesamlten hauptleut und rete ains tails den-
selben anschlag heten helfen beraten; das thet der jung weiß kunig und machet ainen andern anschlag
auf ain andere mechtige stat, die vorstat abzurennen, und zug also mit inen auf dieselb stat, davon
hernach beschriben wird, und ließ ain klaine anzal von seinem pesten kriegsfolk hinder ime, die pruck
an der vorbemelten stat zu verwaren. Das verachtet der öbrist hauptman der plaben geselschaft und

30 stecket ain halt, wol drey malen als stark, als der von der weißen geselschaft da lagen. Und derselb
hauptman zoch mit ainem hawfen gegen der weißen geselschaft, und die weiß geselschaft traf zustundan
mit demselben hauptman und schluegen ine in die flucht; er nam die flucht auf sein halt; da flochen die,
so in derselbn halt (fol. 313a) waren, mitsampt dem hauptman, und waren derselben gar vil erschlagen und
wund, dann die weiß geselschaft nam kainen gefangen; der bemelt hauptman war auch selbs wund. Auf

35 demselben tag gewann der jung weiß kunig am durchzug ainen starken thurn und täber unsturmmässig,
allain mit klainen geschutz gar maisterlichn, als vormalen nye gesehn worden ist; darynnen waren etwa
vil erstochn und gefangen.

5

ls nun der plab kunig höret, in was gestalt und sig der jung weiß kunig die prawn
geselschaft bekrieget, da schicket er derselben geselschaft ain mechtig gross volk zu hilf,
dann sy mitsampt irer geselschaft wol dreissigtausend stark waren, und legten sich dem
jungen weißen kunig für ain stat; der weiß kunig versamlt sich auch auf das sterkist, so
er kunt, und zoch den negsten zu den veinden, des willens, mit inen zu streiten. Da
die veind erhörten des jungen weißen kunigs zuzug, auf das zugen sy ime entgegen
 
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