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Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>; Schultz, Alwin [Hrsg.]; Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]; Treitzsaurwein, Marx [Bearb.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien): Der Weisskunig — Wien, 6.1888

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Der Weißkunig
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Dritter Theil
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https://doi.org/10.11588/diglit.5732#0264
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(foi. 387 a) Wie der jung weyß kunig den veinden ain landwör abgewan und ir vil

erslueg und in die flucht pracht.

ffi^gä^p^Ä ls der jung weiß kunig den vorgemelten rawb genomen het, da eylet er darnach mit
jd&§fwAvfäMM seinem volk fort nach denen, die geflochen waren in die befestigung desselben wassers,
5 trxmtTAiÄV unc* bevalch seinem kriegsfolk, den stürm zu thuen; das beschach, und die veind wurden

C jaSB BT? alle darynnen erschlagen. Der jung weiß kunig zoch nach solichem stürm weyter biß
ö*KtM'ö au^ a'n tagraiß hinzu, da er vermainet den grossen hawfen seiner veind zu finden, und
^r3^s%^5^w^ zug die die nacht und anderthalben tag an ainander und kam an das end, daran die
veind waren, die mit ainem hawfen ir landwör innen hielten, dann der ander (fbl. 387 b) hawfen der veind

10 waren bey viertausend und understunden sich, gegen dem weißen kunig die landwer zu behalten. Also kam
der weiß kunig zu rechter zeit und het wol gern gesehen, das die viertausend der veind näher weren ge-
wesen, das er die häufen der veind nach ainander schlagen het mugen; zu nahend het er denselben hawfen
der veind nit gern gesehen, und zu verr hat er den nit gern gehabt. Nun het er ainen seinen hauptman
geordent zu den rennern; der hueb mit den veinden an der landwer ainen scharmutzl an, das dann die

15 veind an der landwer verachteten und vermählten nit, das so vil volk da were, und theten den schranken
an der landwör auf; indem rennet der weiß hauptman inen den schranken ab; aber der weg was so smal,
das die hawfen nit zu (fol. 388 a) rechter maß treffen mochten, dardurch die an der landwer der merer tail
davon kamen. Es saumbten sich auch die weiß geselschaft an ainem stürm an ainem slösl, das nit verr
von der landwer lag, und erschluegen alle die, die im slösl waren. Also zoch der jung weiß kunig mit

20 seinem volk durch die landwör den viertausend nach und kam als nachend auf sy, das er sy in die äugen
pracht, und vermainet, sein volk zug ime nach, das sy aber nit theten, sonder belaiben auf der waldstat und
empoten dem jungen weisen kunig, sy kunten nit weiter ziechen vor muede, und warteten doch von dem
jungen weisen kunig kainer antwurt, sonder sy zugen für sich selb haimwertz. Aus der ursach bedorft
der weiß kunig die veind zu derselben zeit weiter nit angreifen, (fol. 388 b) dann er was mit seinem volk, das

25 er bey ime het, zu swach, so heten die veind vil guet streitgeschutz bey inen, und mueset zuruckziechen
und eylet tag und nacht seinem volk nach; aber zwen seiner hauptleut ubereilten die veind mit ainem
schönen anschlag und prachten sy damit in die flucht.

(foi. 3901) wie der plab kunig ainen herren von der weyßen geselschaft vertrib.

er plab kunig schicket aber ain kriegßvolk aus zu trost ainer comaun von der kol-
j, swarzen geselschaft und hetzet sy an den jungen weisen kunig und an seinen (!) diener
ainen, der ime höchlich verwandt was, und jagten ine aus seinem und irem land, dann
der plab kunig besorget, der weiß kunig wurde ine uberziechen, das er der prawnen
geselschaft geholfen het. Er richtet auch auf ain grosmechtig hör, das dem roten kunig
widerwertig was und die seins lands genossen waren, damit er ine (!) ain parthey machet.
35 Der plab kunig zoch auch selbs auf den swarzen weisen kunig, der dann sein kunigreich nach seinem
tod dem (fol. 391 b) jungen weisen kunig ubergeben het.
 
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