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Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>; Schultz, Alwin [Hrsg.]; Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]; Treitzsaurwein, Marx [Bearb.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien): Der Weisskunig — Wien, 6.1888

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Der Weißkunig
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Dritter Theil
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https://doi.org/10.11588/diglit.5732#0326
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die ungläubigen (fol. 463 b) stieß, der het dem jungen weisn kunig zugesagt, ime sein volle zu schicken, das
aber nit beschach, dadurch der weiß kunig erzürnet und zoch mit seinem volk widerumb ab, desgleichn
die ungläubigen auch.

(fol. 405 a) Wie aber ain krieg zwischen dem jungen weyßen kunig und dem plaben
5 kunig erwuechs.

ndem als der jung weiß kunig an die ungläubigen zogen was, dieweil het der plab kunig
abermalen mit seinem grossn gelt mit ainer landschaft, die dem weisn kunig zugehöret,
practiciert und sovil zugericht, das dieselb landschaft dem weisen kunig abfiel; dieselb
landschaft was stark befestigt mit stetn und wasserstramen, das der jung weiß kunig
derselben landschaft so eylends aus dem stegraif nichts abgewynnen kunt. Indem zoch
der plab kunig auf ainen mechtign fursten, der dem jungn weisn kunig zugehöret, der
maynung, denselbn furstn zu vertreibn, das aber der (fol. 465b) jung weiß kunig nit gestaten wolt, und zoch
mit seinem volk demselbn furstn zu hilf und entschuttet ine und traib den plaben kunig zurück aus
dem land; aber dieselb plab geselschaft belib auf dem mer, dann derselben plaben geselschaft ain groß
15 comaun zufiel, das dann vormalen der weisen geselschaft auch verwandt was gewesen. Auf sölichs ließ
der jung weiß kunig sein schif auch zurichtn und fuer zwischn der plaben geselschaft zwayerlay schiffen
und tet sovil, das sy mit der ain schiffung nit von land kumen und nit speisung haben mochten, und kam
der hunger und die krankhayt dermassn under sy, das sy alle stürben und verdarben. Indem kam die
ander schiffung der plaben geselschaft auf den jungn weisen kunig und wolten mit ime auf dem mör
20 gefochten haben. In solichem (fol. 466a) kam so ain grosser Sturmwind, das der hauptstreit nit beschehen
mocht; aber sonst ertöten und ertrenkten baid tail vil an ainander, und die plab geselschaft emphieng den
grössern schaden, und zugen also zu paydn tailen ab, verlorn auch gegen ainander viel schöner grosser
schiffung. Indem ward auch der plaben geselschaft öbrister hauptman und ir pest schiff ertrenkt, und
alspald der jung weiß kunig an land trat, kam ime potschaft, wie der plab kunig mit grosser macht
25 daherzug und wolt ime sein land haimlichen uberfalln. Also beraitet sich der jung weiß kunig mit seinem
volk zustundan und zoch dem plaben kunig under äugen. Aber der winter was so groß, das sy an
ainander kainen schaden thun mochtn, und baid tail warteten, biß der winter vergieng.

fol. 467a) Wie der jung weyß kunig und der plab kunig weyter mit krieg an ainander
angriffen, und die plab geselschaft geschlagen und darnach ain rachtigung
30 gemacht ward.

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nd alspald der sumer ankam, da versamlten sich baid tail auf dem land auf das sterkist
zu roß und fueß und mit irm köstlichn streitgeschutz. Der jung weiß kunig sawmet
sich nit, sonder er zoch mit seinem kriegsfolk zuvor in des plabn kunigs land und
gewann dem plaben kunig an den grenitzn etliche befestigung ab. Der plab kunig wolt
auch mit dem jungen weisen kunig den streit nit annemen und leget sein volk in die
(fol. 467 b) befestigung und schicket auch ains tails seins kriegfolks auf ain ander ort, dem
 
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