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Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>; Schultz, Alwin [Hrsg.]; Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]; Treitzsaurwein, Marx [Bearb.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien): Der Weisskunig — Wien, 6.1888

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Der Weißkunig
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Dritter Theil
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https://doi.org/10.11588/diglit.5732#0339
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309

Wie der jung weyß kunig ainen anslag machet auf die paurengeselschaft, (foi. 493a)

dardurch die veind geslagen waren.

a der weiß kunig vernam, das sein volk durch ir verwarlosung geschlagen was worden,
wolt er dasselb sein volks rechen und machet an ainem andern ort ainen anschlag über
ain gros wasser und schicket ainen seinen treffenlichn hauptman mit ainer tapfern anzal 5
volks zu fueß, denselben anschlag zu verbringen und der geselschaft von den pauren
in ir land zu fallen. Als aber etlich des weisen kunigsfolk nit lustig waren zu solichm
anschlag, deshalben man sy langsam in die schif uberzufaren bringn mocht, dardurch
derselb hauptman mit demselben kriegsfolk etwas spat in der veind land an das gestat kam, dardurch
(fol. 493t) die geselschaft von den pawrn in derselben gegend des obbemelten hauptmans und seines volks 10
gewar wurdn und sich in die gegenwer stehen. Jedoch aus des weisen kunigs bevelch und aus manhait
desselbn hauptmans schlueg die weiß geselschaft die geselschaft von den pawren in die flucht und vil zu
tod und gewannen der pawren geselschaft darzu ir veldgeschutz ab. Und die weiß geselschaft namen ganz
wenig schaden und zochen darnach eerlichen wider von land über das gros wasser. Dagegen heten dieselb
pawrengeselschaft auch ainen anschlag gemacht auf des weisen kunigs volk; als aber der weiß kunig 15
desselben anschlag gewarnet wurde, rüstet er sich zustundan, der maynung, die pawrngeselschaft ob
demselben irm anschlag zu schlagen; sy kamen aber demselben irm anschlag nit nach, dardurch dazumal
von beyden seyten nit gefochten ward.

Wie des jungen weyßen kunigs hauptman ainer von der geselschaft der (foi. 495*)
pauren durch sein verwarlosung erschlagen ward mit etlichem volk. 20

er jung weiß kunig het ainen hauptman, der nam ainen furschlag für auf die geselschaft
von den pauren, und derselb anschlag an ime selbs vast guet und wol zu thun was; der
jung weiß kunig bevalh auch demselben hauptman, sölichen anschlag dermassen zu
Volbringen. Nachdem aber derselb hauptman bemeltn anschlag nit in hocher gehaim
gehalten het, auch mit seinem anziechen etwas langsam umbgieng, dardurch ward die
geselschaft von den pawren gewarnet und heten desselbn anschlags so zeit kundschaft,
das sy sich an demselben ort versandeten und sterkten sich dermassen. Als sich der obge(fol. 495 b)melt
weiß hauptman mit seinem volk niderschlagen wollt, da uberfielen sy ine, dann er het sein scart und huet
nit wol bestellt, und ward also ubereilt und etlich hundert manen, auch er zu tod geschlagen; doch belibn
der veind nahend als vil als der weisen etc.

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