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Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>; Schultz, Alwin [Hrsg.]; Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]; Treitzsaurwein, Marx [Bearb.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien): Der Weisskunig — Wien, 6.1888

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Lesarten, Zusätze und Erklärungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.5732#0478
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auch die naturlichen lerer schreiben, das wir uns nit allein geporn sein, sonder ains tayls unserm
haymet, ain tayl auch unsere frund vermaynen ze haben, ich schetze auch allen, bey den wir etwas
nutze schaffen und die durch uns gepessert mögen wer(/o/. r^den; Solches angesehen hab ich dem
menschen nitallainzugevallen, sonder auch zu nutz wellen komen, nemlich den königen, fursten
und herrn aller cristenhayt, die yetz sein und kounftiglich komen mögen, ain puech aufgerucht,
dermassen das ains königs oder fursten kind wol mag darauß sein leben nach aller schicklikayt,
ere, ruem und preyß bey leben und nach seinem tot ze lassen, fuern; hoff nit wenig etwen mein
arbeyt gelobt werd sonderlich von deiner durchleuchtigkayt, die dan yetz und noch in der kind-
hayt also vyl guter anzaigen gibt, das furbar nyemant zweyfelt, werdest in kounftigen jaren und
kurzlich deiner elter hoffnung und vertrawen, wiewol die gross sein, weyt ubertreffen. Pillichen
sich die erfrewn und gott loben, durch den in bescheret, an dem kain mye verlorn, sonder der
aller uberffissig vergeltens wurde. O wie ain seltsams ding und sonderlich bey unsern Zeiten, das
ain kind von so wenig jarn solle sein solcher zucht, wirde geschicklikayt und weiser lewt gepere!
Seilig und widerumb seilig, die under deinem schierm dergerechtigkayt und aller ander tilgenden
leben werden; warlich man schetzen wirt, das die zeit wider komen sey, als ist gewest im anfang
der weit, do noch nichts ubels geschehen, hierumb von den poeten gehaissen (fol. 2a) aureum
seculum, wann gewondlich wie das haupt, also auch die gelider. So aber dein durchleuchtigkavt
zu dem, das von deinen eitern löblich geschehen ist und dich in nachzuvolgen in der forcht
gottes und aller erberkayt erzogen, auch von aygner natur die tugend liebest, wie möcht
dan unß hoffunden etwen mislingen? Darumb allergenedigister herr, dits puech der geschieht,
so ich vileicht ains grössern vertrawens dan Vermögens angenomen hab ze machen, nun mit
der hilf gottes vollendt deiner durchleuchtigkayt am aller pillichesten zuschreib und aygen, der
hoffnung werd deinen fürstlichen genaden nit unmer, nemlich so dw es begunest lesen und zu
sambt deß Schreibers arbeyt, die dan nit klain ist gewest, auch sein gemyet verneinest, und
byt, sere anruefend dein fürstlich guete, wellest das aufnemen, nit wie es an ime selbst ist,
sonder wie sich das hette wol gezymbt deiner durchleuchtigkayt ze vereren.

Zu S. 4. Rückseite des Hol^stocks 2: beckh. Wie der alt weis kunig die potschaft zu seinem gemahel
abfertiget.

G: ij. Wie der alt w. k. ain potschaft ausschickt umb ain gemahl.

H,fol. ib: 2. Wie der alt weyß kunig ain botschaft außschickt umb ain gemahl.

Die Boten M. Johann Moet% und Nicolaus Lanckmann von Valkenstein werden vom Kaiser Friedrich III.
abgeschickt.

H,fol.2a bemerkt Kaiser Maximilian: Für weyßkunig blank kunig zu setzen, durch das ganz

puech aus also zu setzen.
Nota: der kunig von Portugal den kunig von der neuen fart zu nennen.
Doctor Peutinger sol kay. M' anzaigen, wie der kayserin Leonora vater gehaissen hat.
Nota: »sein herz entzunt gegen der Leonora« (Z. 17) auszuthun, sunder zu setzen »begir«.
Nota: »bewilligt« (Z. ig) auszuthun sunder »bewegt« seezen.

Nota: die stet, wie sy zogen, sein auszulassen und seezen »durch manich furstentumb, herr-

schaften und land«.
Item die potschaft das sy im glait geschickt hab, auszulassen.

Zu Treit^saurweins Angabe vom Inhalt des Bildes (S. 4) schreibt der Kaiser an den Rand: placet.
Zu S. 5. 7. D: statt genügsamen: schwerem ;H,fol. 2 b: Item Valencz (S. 8. 28) auszuthun (Xa/ser Maximilian).

Die gan^e Reise fehlt in D und scheint erst später mit fast wörtlicher Benutzung des Reiseberichtes
von dem kaiserlichen Capellan Nicolaus Lanckmann von Valkenstain, der i5o8 in Augs-
burg bei J. Wacker von Salzburg erschien, durch Marx Treit^saurwein abgefasst %u sein.

Die Botschaft brach, wie Lanckmann berichtet (ich benutze die Ausgabe bei Pez, Script, rer. Austriac.
II.) im Märq i45i aus Wiener-Neustadt auf, reiste durch Deutschland, Savoyen über Genf,
die Rhone hinab durch die Dauphine, Languedoc nach Montpellier, Toulouse, Narbonne,
 
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