LXXXVI
Archiv und Bibliothek des Germanischen Museums in Nürnberg.
4722 i502 Juni 8.
Jacob Muffel bestätigt dem Kaiser Ferdinand I.
den Empfang der kaiserlichen Zuschrift vom 20. Mai
und berichtet, dass er sich vonwegen etlicher muster
oder abrisz schöner prunnen an verschiedene Werk-
leute und Künstler gewendet, bisher aber noch nichts
erhalten habe. Sobald die ihm zugesagten schönen Mu-
ster in seinen Händen seien, werde er sie übersenden.
Or. Pap. im freiherrlich von ScheurVsehen Familienarchive;
vgl. Mittheilungen aus dem Germanischen Museum, 1, 164f.
4723 (i562 Juni 9—30.)
Jacob Muffel theilt dem Kaiser Ferdinand I. unter
Uebersendung von zwei Visirungen mit, dass er bereit-
willigst dem Kaiser dienen wolle. Er habe nach Wentel -
Jamnit^er, des Kaisers Goldschmied, als einen versten-
digen solcher werk, neben maister Pangratz Laben-*
wolf, rotgiesser, gesendet und inen furgehalten, wie
euer kais. maj. Vorhabens sein, einen zierlichen schönen
kupfern brunnen mit fus und seuln auch zwaien körn
oder nepfen, den obern thail der seil mit hierzu teug-
lichen zierlichen bildnusen, daraus das wasser fliesse,
anfertigen zu lassen; und solle das unter und grosser
kör 8 werkschuch hoch aber das ober und klainer kor
4 werkschuch, alles nach der zwerch über zu rechnen
weit sein . . .; darneben auch vermelt, dassolt zwischen
baiden korn 4 so grosse und zierliche pippenror haben,
dergestalt, wann sie alle 4 aufgeriben oder aufgethon
werden, das das wasser alles durch solche 4 rörn in
das grosse kor auslauf und nicht in den obern thail des
brunnens kumme, aber, wann man dieselben grosen
pippenror alle oder einestheils zureibt, das alsdann das
wasser oben durch die bilder in das ober klainer kor
auch ausfliesse. Den kunstnern, welche im Zweifel ge-
wesen seien, ob der Brunnen vielleicht von Kupfer ge-
schmiedet werden solle, habe er gesagt, dass Alles von
Messing tu giessen sei. Meister Pankra^ Labenwolf sei
der Ansicht, dass keine der Visirungen bei der Ausfüh-
rung unter So Zentner erfordern, und dass er für das
Giessen und Ausfertigen 25 Gulden per Zentner ver-
langen werde. Am andern so sind jetzund in Nürn-
berg seer feine kunstliche gesellen, die sich denselben
brunnen zu schneiden oder patran darzu zu machen
unterfahen wöllen. Die fodern von einem 600 fl.
machlon, haben jetzt bei zwaien jarn alhie ein marmol-
staines grab gemacht, davon man inen 1000 fl. mach-
lon gibt. Da werden euer maj., als die der antiqua
seer leuftig sein, versorget werden. Schliesslich hätten
die Künstler noch berichtet, dass sie den Brunnen schwer-
lich schneller als im Laufe eines Jahres anfertigen
könnten.
Conc. im freiherrlich von Scheurrschen Familienarchive; vgl.
Mittheilungen aus dem Germanischen Museum, 1, 164.
4724 i562 September 4, Prag.
Kaiser Ferdinand I. bestätigt dem Jacob Muffel
nochmals den Empfang der drei Patronen oder Muster
der Brunnen, deren Eintreffen er bereits am 6. Juli be-
kannt gegeben, bemerkt aber, dass er nicht gesonnen
sei, diese Brunnen anfertigen %u lassen, und sendet 12fl.
rheinisch für die von Muffel bezahlten visiern.
Or. Pap. im freiherrlich von Scheurl'schen Familienarchive;
Vgl. Mittheilungen aus dem Germanischen Museum. 1, i65 und Reg.
4328. welches hier miederholt wird, weil es den notwendigen Ab-
schluss der hier im Zusammenhang mitgetheilten diesbezüglichen
Correspondeni mit Muffel bildet.
4725 i584 December 24.
Der Syndicus Joachim König fordert den Rath
von Nürnberg auf, nunmehr %u erklären, was er bezüg-
lich des von dem Kaiser begehrten Gemäldes von Dürer
zu thun gesonnen sei, damit er endlich dem Hofe gründ-
lichen Bescheid zukommen lassen könne, nachdem es
bereits in die sechste Woche gehe, dass er neben dem
Herrn Vicekanzler das kaiserliche Ansuchen mitgetheilt
habe, und grosse herren sich onedas in irem begeren
nicht gern lang lassen aufhalten, welches dann auch
in sunderheit dieses potentaten aigenschaft ist. So ist
zu besorgen, do gleich hernacher irer maj. hierinnen
solte willfaret werden, . . . dank und tafel mit einander
wurden verloren sein. — Actum in profesto nativitatis
' domini.
Or. Pap. im freiherrlich von Scheurl'schen Familienarchive;
.vgl. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1S82, Sp. igj.
4726 i584 December 24.
DerNürnbergische Syndicus Joachim Königschreibt
dem Consul Julius Geuder zu Nürnberg, dass er begierig
wäre, die Antwort des Senates auf das gestern vorgelegte
Memoriale zu erfahren. Er macht darauf aufmerksam,
dass es gefährlich wäre, die Antwort noch länger hinaus-
zuschieben und den Kaiser wie einen beliebigen Privat-
mann zu behandeln. Es sei dies seine letzte Mahnung;
er werde kein Wort mehr über das bewusste Gemälde
verlieren ... ad vesperam diei nativitatis domini.
Or. Pap. im freiherrlich von Scheurl'schen Familienarchivc;
vgl. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1882, Sp. igö.
4727 i585 Mai 2.
Die kaiserliche Hof kammer theilt dem Nürnberger
Syndicus Joachim Khünig mit, dass der Kaiser für die
unlängst zugestellte Dürrerische Nürnbergische kunstafl
ein Ehrengeschenk von -joofl. rheinisch, jeden zu i5Batzen
oder sechzig Kreuzern in Münze, bewilligt habe, welche
zum künftigen Michaelitermin von dem kaiserlichen Hof-
stahlamte ausbezahlt werden würden. — Ex consilio
camerae aulicae 2. maii 85.
Or. Pap. mit aufgedrücktem Papiersiegel im freiherrlich von
Scheurl'schen Familienarchive; vgl. AnzeigerJür Kunde der deutschen
Vorjeit 1882, Sp. rg5.
4728 (t585 nach September 2g.)
Der Nürnberger Syndicus Joachim König berichtet
dem Nürnberger Rathschreiber, dass ihm durch die
kaiserliche Hofkammer das beiliegende Schreiben an
Leonhard Tilherr zugeschickt worden sei mit dem Auf-
trage, dasselbe baldigst an seine Adresse zu befördern.
Seine Vermuthung, dass es auch das Ehrengeschenk für
die Altartafel betreffe, sei auf eingezogene Erkundigung
bestätigt und ihm mitgetheilt worden, Tilherr werde in
demselben benachrichtigt, dass er durch den Fiscal Zu
Speier 584 fl. erhalten werde. Diese möge er behalten,
den Rest zur Vollmachung der Summe von 700 fl. werde
dann der Hof senden. Tilherr sei daher zu veranlassen,
schleunigst, ehe König abreise, an die Hofkammer Zu
berichten, ob das Geld von Speier eingetroffen sei, und
auch König hievon vertrauliche Mittheilung zu machen.
Or. Pap. im freiherrlich von Scheurl'schen Familienafchive>
vgl. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1882, Sp. igf>. — tjer
obige Brief trägt die Datirung: datum ut in literis und lag wohl, wie
aus dem Eingange des Schreibens %u ersehen ist, einem an die Herren
Aelteren des Raths ?u Nürnberg gerichteten Briefe gleichen Datuntf
bei. der sich jedoch im Scheurl'schen Archive nicht vorfindet. — Ueber
die oben angesetzte Datirung vgl. das vorhergehende Stück Reg- 47~7'
Archiv und Bibliothek des Germanischen Museums in Nürnberg.
4722 i502 Juni 8.
Jacob Muffel bestätigt dem Kaiser Ferdinand I.
den Empfang der kaiserlichen Zuschrift vom 20. Mai
und berichtet, dass er sich vonwegen etlicher muster
oder abrisz schöner prunnen an verschiedene Werk-
leute und Künstler gewendet, bisher aber noch nichts
erhalten habe. Sobald die ihm zugesagten schönen Mu-
ster in seinen Händen seien, werde er sie übersenden.
Or. Pap. im freiherrlich von ScheurVsehen Familienarchive;
vgl. Mittheilungen aus dem Germanischen Museum, 1, 164f.
4723 (i562 Juni 9—30.)
Jacob Muffel theilt dem Kaiser Ferdinand I. unter
Uebersendung von zwei Visirungen mit, dass er bereit-
willigst dem Kaiser dienen wolle. Er habe nach Wentel -
Jamnit^er, des Kaisers Goldschmied, als einen versten-
digen solcher werk, neben maister Pangratz Laben-*
wolf, rotgiesser, gesendet und inen furgehalten, wie
euer kais. maj. Vorhabens sein, einen zierlichen schönen
kupfern brunnen mit fus und seuln auch zwaien körn
oder nepfen, den obern thail der seil mit hierzu teug-
lichen zierlichen bildnusen, daraus das wasser fliesse,
anfertigen zu lassen; und solle das unter und grosser
kör 8 werkschuch hoch aber das ober und klainer kor
4 werkschuch, alles nach der zwerch über zu rechnen
weit sein . . .; darneben auch vermelt, dassolt zwischen
baiden korn 4 so grosse und zierliche pippenror haben,
dergestalt, wann sie alle 4 aufgeriben oder aufgethon
werden, das das wasser alles durch solche 4 rörn in
das grosse kor auslauf und nicht in den obern thail des
brunnens kumme, aber, wann man dieselben grosen
pippenror alle oder einestheils zureibt, das alsdann das
wasser oben durch die bilder in das ober klainer kor
auch ausfliesse. Den kunstnern, welche im Zweifel ge-
wesen seien, ob der Brunnen vielleicht von Kupfer ge-
schmiedet werden solle, habe er gesagt, dass Alles von
Messing tu giessen sei. Meister Pankra^ Labenwolf sei
der Ansicht, dass keine der Visirungen bei der Ausfüh-
rung unter So Zentner erfordern, und dass er für das
Giessen und Ausfertigen 25 Gulden per Zentner ver-
langen werde. Am andern so sind jetzund in Nürn-
berg seer feine kunstliche gesellen, die sich denselben
brunnen zu schneiden oder patran darzu zu machen
unterfahen wöllen. Die fodern von einem 600 fl.
machlon, haben jetzt bei zwaien jarn alhie ein marmol-
staines grab gemacht, davon man inen 1000 fl. mach-
lon gibt. Da werden euer maj., als die der antiqua
seer leuftig sein, versorget werden. Schliesslich hätten
die Künstler noch berichtet, dass sie den Brunnen schwer-
lich schneller als im Laufe eines Jahres anfertigen
könnten.
Conc. im freiherrlich von Scheurrschen Familienarchive; vgl.
Mittheilungen aus dem Germanischen Museum, 1, 164.
4724 i562 September 4, Prag.
Kaiser Ferdinand I. bestätigt dem Jacob Muffel
nochmals den Empfang der drei Patronen oder Muster
der Brunnen, deren Eintreffen er bereits am 6. Juli be-
kannt gegeben, bemerkt aber, dass er nicht gesonnen
sei, diese Brunnen anfertigen %u lassen, und sendet 12fl.
rheinisch für die von Muffel bezahlten visiern.
Or. Pap. im freiherrlich von Scheurl'schen Familienarchive;
Vgl. Mittheilungen aus dem Germanischen Museum. 1, i65 und Reg.
4328. welches hier miederholt wird, weil es den notwendigen Ab-
schluss der hier im Zusammenhang mitgetheilten diesbezüglichen
Correspondeni mit Muffel bildet.
4725 i584 December 24.
Der Syndicus Joachim König fordert den Rath
von Nürnberg auf, nunmehr %u erklären, was er bezüg-
lich des von dem Kaiser begehrten Gemäldes von Dürer
zu thun gesonnen sei, damit er endlich dem Hofe gründ-
lichen Bescheid zukommen lassen könne, nachdem es
bereits in die sechste Woche gehe, dass er neben dem
Herrn Vicekanzler das kaiserliche Ansuchen mitgetheilt
habe, und grosse herren sich onedas in irem begeren
nicht gern lang lassen aufhalten, welches dann auch
in sunderheit dieses potentaten aigenschaft ist. So ist
zu besorgen, do gleich hernacher irer maj. hierinnen
solte willfaret werden, . . . dank und tafel mit einander
wurden verloren sein. — Actum in profesto nativitatis
' domini.
Or. Pap. im freiherrlich von Scheurl'schen Familienarchive;
.vgl. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1S82, Sp. igj.
4726 i584 December 24.
DerNürnbergische Syndicus Joachim Königschreibt
dem Consul Julius Geuder zu Nürnberg, dass er begierig
wäre, die Antwort des Senates auf das gestern vorgelegte
Memoriale zu erfahren. Er macht darauf aufmerksam,
dass es gefährlich wäre, die Antwort noch länger hinaus-
zuschieben und den Kaiser wie einen beliebigen Privat-
mann zu behandeln. Es sei dies seine letzte Mahnung;
er werde kein Wort mehr über das bewusste Gemälde
verlieren ... ad vesperam diei nativitatis domini.
Or. Pap. im freiherrlich von Scheurl'schen Familienarchivc;
vgl. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1882, Sp. igö.
4727 i585 Mai 2.
Die kaiserliche Hof kammer theilt dem Nürnberger
Syndicus Joachim Khünig mit, dass der Kaiser für die
unlängst zugestellte Dürrerische Nürnbergische kunstafl
ein Ehrengeschenk von -joofl. rheinisch, jeden zu i5Batzen
oder sechzig Kreuzern in Münze, bewilligt habe, welche
zum künftigen Michaelitermin von dem kaiserlichen Hof-
stahlamte ausbezahlt werden würden. — Ex consilio
camerae aulicae 2. maii 85.
Or. Pap. mit aufgedrücktem Papiersiegel im freiherrlich von
Scheurl'schen Familienarchive; vgl. AnzeigerJür Kunde der deutschen
Vorjeit 1882, Sp. rg5.
4728 (t585 nach September 2g.)
Der Nürnberger Syndicus Joachim König berichtet
dem Nürnberger Rathschreiber, dass ihm durch die
kaiserliche Hofkammer das beiliegende Schreiben an
Leonhard Tilherr zugeschickt worden sei mit dem Auf-
trage, dasselbe baldigst an seine Adresse zu befördern.
Seine Vermuthung, dass es auch das Ehrengeschenk für
die Altartafel betreffe, sei auf eingezogene Erkundigung
bestätigt und ihm mitgetheilt worden, Tilherr werde in
demselben benachrichtigt, dass er durch den Fiscal Zu
Speier 584 fl. erhalten werde. Diese möge er behalten,
den Rest zur Vollmachung der Summe von 700 fl. werde
dann der Hof senden. Tilherr sei daher zu veranlassen,
schleunigst, ehe König abreise, an die Hofkammer Zu
berichten, ob das Geld von Speier eingetroffen sei, und
auch König hievon vertrauliche Mittheilung zu machen.
Or. Pap. im freiherrlich von Scheurl'schen Familienafchive>
vgl. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1882, Sp. igf>. — tjer
obige Brief trägt die Datirung: datum ut in literis und lag wohl, wie
aus dem Eingange des Schreibens %u ersehen ist, einem an die Herren
Aelteren des Raths ?u Nürnberg gerichteten Briefe gleichen Datuntf
bei. der sich jedoch im Scheurl'schen Archive nicht vorfindet. — Ueber
die oben angesetzte Datirung vgl. das vorhergehende Stück Reg- 47~7'