LXXVI
K. k. Statthaltcrei-Archiv in Prag.
obersten Steuereinnehmern im Königreiche Böhmen, von
der jetzigen Steuer wo Schock Groschen zu dem Baue
auszufolgen und diesen Betrag dann von der alten Steuer
in Abzug zu bringen.
Copialbuch Nr. 16, pag. 211. Böhmisch. — Vgl. Reg. 5gyg,
Sg8o, 5g«2.
5993 1537 October 16, Wien.
König Ferdinand I. gibt seine Zustimmung dazu,
dass Doctor Hausek der Kirche auf dem Prager Schlosse
6 Schock böhmischer Groschen vermache und beauftragt
den Oberstlandschreiber des Königreiches Böhmen, in
dieser Angelegenheit als Relator bei der Landtafel ^u
fungiren.
Copialbuch Nr. 16, pag. SU. Böhmisch.
5994 /5j?7 October 20, Wien.
König Ferdinand I. befiehlt, nachdem Doctor Hau-
sek die Absicht habe, aus den etwa 80 Zentnern Kupfer,
welches sich bei der Kirche auf dem Prager Schlosse
befinde und das er aus Eigenem vermehren wolle, eine
Glocke giessen zu lassen, dem Capitel auf dem Prager
Schlosse, das erwähnte Kupfer dem Doctor Hausek auf
sein Verlangen zu dem genannten Zwecke auszufolgen.
Copialbuch Nr. 16, pag. 211. Böhmisch.
5995 iSjS März 27, Prag, Schloss.
König Ferdinand I. gestattet dem Goldschmied
Jacob Gruntmann, zur Wiederherstellung eines von
König Wladislaus dem Meister Johann Knopf, Gold-
schmied, geschenkten, auf dem Prager Schloss unter
dem Weissen Thurm zwischen den Thoren gelegenen
Häuschens mit einem Laden, auf welches demselben
5o Schock böhmischer Groschen verschrieben worden
seien und welches nach dem Tode Knopfs dessen Erben
an Gruntmann verkauft hätten, da das Häuschen sehr
verwahrlost und vor Kurzem zum Theil niedergebrannt
sei, auf dessen Bitte, bis 20 Schock böhmischer Groschen
auf die Wiederherstellung des Häuschens verwenden zu
dürfen, und bestimmt, dass, wenn König Ferdinand I.
oder ein künftiger König von Böhmen das Häuschen
übernehmen oder demoliren lassen wollte, Gruntmann
nicht eher verpflichtet sei, es zu übergeben, als bis ihm
beide oben genannte Pfandsummen im Betrage von
70 Schock böhmischer Groschen ausgezahlt worden seien.
Copialbuch Nr. 5, pag. 412—413. Böhmisch. — Concept S 2i\i3
alt.
5996 i5ß8 April 6, Prag, Schloss.
König Ferdinand I. bewilligt der Esther, Witwe
des Goldschmiedes Hanusch (= Johann) zu Kutten-
berg, wegen der Dienste, die ihr verstorbener Mann wei-
land dem Könige Ludwig II. geleistet, und weil sie sich
mit ihren Kindern nur kümmerlich zu ernähren ver-
möge, aus der königlichen Münze zu Kuttenberg wöchent-
lich i5 weisse Groschen durch 10 Jahre hindurch.
Copialbuch Nr. 5, pag. 417. Böhmisch.
5997 i5^8 Mai 21, Prag, Schloss.
Die Räthe der böhmischen Kammer Georg von
Gersdorf, Hauptmann des Prager Schlosses, und Florian
Griesbeck berichten an König Ferdinand I. :
Eur kgl. maj. geben wir underthenigist zu erkhen-
nen, daz wir pald nach eur maj. verrugkhen derselben
Behemischen zalmaister für uns erfordert und den costen,
so wochenlich auf underhaltung des gartenpau, als nemb-
lich auf stainprechen, fuern, tagloner, Wallischen mau-
rer und anders dem pau anhengig, inmassen eur maj.
zuvor auch angezaigt, laufet, uberslagen und befinden
in vleissiger gegrundter uberslagung, das wochenlich,
ain wochen in di ander zu raiten, drithalbhundert gülden
reinisch nit geraichen, derhalben das gelt, so eur maj.
auf solhen gartenpau bisher verordent, dise jetzig wochen
zu völliger ablonung und bezalung der arbaiter ausser-
halb des, waz auf besoldung der gartner und andere
lustgepeu am gartlwerch laufet, nit genueg sein wird et. So
haben wir noch zu emphahen von der stat Sittaw tausent
schock meichsnisch, die erst nachTrinitatis gefallen sollen;
davon gepürn eur maj. obristen landhofmaister sechshun-
dert schokh, so er dargelihen, wider zu bezalen; die vier-
hundert beleiben eur maj. Davon khan daz pau und
arbait über zwo wochen nit underhalten werden. Sonst
wissen wir khain verrer gewisz gelt, als waz aus wei-
lend Joachim von Reichenpach lehenguetern in Lau-
siez, die eur maj. auf solh pau gewidembt, gefallen,
weihe aber zuvor verkhauft werden sollen. Dieweil dann,
allergnedigister kunig, der Wällisch stainmeez maister
Paul de la Stella mit zehen personen noch über die
anzal der jeezigen arbaiter täglich hie ankhomben soll,
haben eur maj. gnedigst zu ermessen, daz sich der costen
nit ringern sonder nuer meern wirdet und, wo nit täg-
lich gelt vorhanden, die arbait nit alain verhindert
sonder auch di zeit versaumbt und der costen auf so
fil personen, wo si feirn sollen, vergebenlich angelegt
wurde. Daz ist alles alain mit forderlicher Verordnung
gelts zu furkhomben. Wir haben uns mitlerzeit bei den
steureinnembern umb vierhundert schokh groschen be-
hemisch, bis die lehengüter in Lausiez verkhauft und
zu gelt gemacht werden möchten, beworben aber nichts
erhalten mugen, also daz wir warlich nit wissen, weil
wochenlich ain so merkhlicher grosser costen auflaufet
und je lenger je meer und grösser wirdet, wie oder
woheer wir solh pau underhalten sollen. Daz zaigen eur
maj. nun wir, als denen eur maj. solh pau zu furdern
mit allem gnedigisten vleisz auferlegt und bevolhen,
hiemit underthenigist und umb so fil dest zeitlicher an,
damit eur maj. hierin gnedigiste fursehung zu thuen
wissen, dann auf uns oder unser handlungen gelts hal-
ben, dieweil weder einkhomben noch gueter verhanden
sein, sich warlich nichts zu verlassen ist. Wir ermanen
auch eur maj. underthenigist, eur maj. wollen die ob-
bemelten Reichenpachischen lehengueter, in Ober- und
Nider-Lausicz gelegen, mit dem allerfürderlichisten ver-
khaufen, zu gelt machen und derhalben unverzügliche
handlung fürnemben lassen, darzue baid eur maj. land-
vögt in Ober- und Nider-Lausicz, als herr Zdislaw
Berkha, obrister landhofmaister, und herr Hainrich
Tunkhl eur maj. wol zu raten und zu helfen wissen
werden. Und so nun also die verkaufung solher gueter
und daz gelt gewisz, möchten eur maj. mit gedachten
derselben landhofmaister für sich selbst handien, ob er
di sechshundert schokh, so ime jeezo von der stat
Syttaw gelt, und nachmals di sibenhundert schokh, so
von den steten Kamencz und Lubbaw in wenig wochen
hieheer erlegt werden sollen, welhes dreizehnhundert
schokh meichsnisch pringt, hieheer zu der chamer und
auf solh pau erfolgen liesse und dasselb aus dem gelt,
darumb die obbemelten lehengueter verkhauft wurden,
widerumb emphienge und di ubermasz auf furderlichist
K. k. Statthaltcrei-Archiv in Prag.
obersten Steuereinnehmern im Königreiche Böhmen, von
der jetzigen Steuer wo Schock Groschen zu dem Baue
auszufolgen und diesen Betrag dann von der alten Steuer
in Abzug zu bringen.
Copialbuch Nr. 16, pag. 211. Böhmisch. — Vgl. Reg. 5gyg,
Sg8o, 5g«2.
5993 1537 October 16, Wien.
König Ferdinand I. gibt seine Zustimmung dazu,
dass Doctor Hausek der Kirche auf dem Prager Schlosse
6 Schock böhmischer Groschen vermache und beauftragt
den Oberstlandschreiber des Königreiches Böhmen, in
dieser Angelegenheit als Relator bei der Landtafel ^u
fungiren.
Copialbuch Nr. 16, pag. SU. Böhmisch.
5994 /5j?7 October 20, Wien.
König Ferdinand I. befiehlt, nachdem Doctor Hau-
sek die Absicht habe, aus den etwa 80 Zentnern Kupfer,
welches sich bei der Kirche auf dem Prager Schlosse
befinde und das er aus Eigenem vermehren wolle, eine
Glocke giessen zu lassen, dem Capitel auf dem Prager
Schlosse, das erwähnte Kupfer dem Doctor Hausek auf
sein Verlangen zu dem genannten Zwecke auszufolgen.
Copialbuch Nr. 16, pag. 211. Böhmisch.
5995 iSjS März 27, Prag, Schloss.
König Ferdinand I. gestattet dem Goldschmied
Jacob Gruntmann, zur Wiederherstellung eines von
König Wladislaus dem Meister Johann Knopf, Gold-
schmied, geschenkten, auf dem Prager Schloss unter
dem Weissen Thurm zwischen den Thoren gelegenen
Häuschens mit einem Laden, auf welches demselben
5o Schock böhmischer Groschen verschrieben worden
seien und welches nach dem Tode Knopfs dessen Erben
an Gruntmann verkauft hätten, da das Häuschen sehr
verwahrlost und vor Kurzem zum Theil niedergebrannt
sei, auf dessen Bitte, bis 20 Schock böhmischer Groschen
auf die Wiederherstellung des Häuschens verwenden zu
dürfen, und bestimmt, dass, wenn König Ferdinand I.
oder ein künftiger König von Böhmen das Häuschen
übernehmen oder demoliren lassen wollte, Gruntmann
nicht eher verpflichtet sei, es zu übergeben, als bis ihm
beide oben genannte Pfandsummen im Betrage von
70 Schock böhmischer Groschen ausgezahlt worden seien.
Copialbuch Nr. 5, pag. 412—413. Böhmisch. — Concept S 2i\i3
alt.
5996 i5ß8 April 6, Prag, Schloss.
König Ferdinand I. bewilligt der Esther, Witwe
des Goldschmiedes Hanusch (= Johann) zu Kutten-
berg, wegen der Dienste, die ihr verstorbener Mann wei-
land dem Könige Ludwig II. geleistet, und weil sie sich
mit ihren Kindern nur kümmerlich zu ernähren ver-
möge, aus der königlichen Münze zu Kuttenberg wöchent-
lich i5 weisse Groschen durch 10 Jahre hindurch.
Copialbuch Nr. 5, pag. 417. Böhmisch.
5997 i5^8 Mai 21, Prag, Schloss.
Die Räthe der böhmischen Kammer Georg von
Gersdorf, Hauptmann des Prager Schlosses, und Florian
Griesbeck berichten an König Ferdinand I. :
Eur kgl. maj. geben wir underthenigist zu erkhen-
nen, daz wir pald nach eur maj. verrugkhen derselben
Behemischen zalmaister für uns erfordert und den costen,
so wochenlich auf underhaltung des gartenpau, als nemb-
lich auf stainprechen, fuern, tagloner, Wallischen mau-
rer und anders dem pau anhengig, inmassen eur maj.
zuvor auch angezaigt, laufet, uberslagen und befinden
in vleissiger gegrundter uberslagung, das wochenlich,
ain wochen in di ander zu raiten, drithalbhundert gülden
reinisch nit geraichen, derhalben das gelt, so eur maj.
auf solhen gartenpau bisher verordent, dise jetzig wochen
zu völliger ablonung und bezalung der arbaiter ausser-
halb des, waz auf besoldung der gartner und andere
lustgepeu am gartlwerch laufet, nit genueg sein wird et. So
haben wir noch zu emphahen von der stat Sittaw tausent
schock meichsnisch, die erst nachTrinitatis gefallen sollen;
davon gepürn eur maj. obristen landhofmaister sechshun-
dert schokh, so er dargelihen, wider zu bezalen; die vier-
hundert beleiben eur maj. Davon khan daz pau und
arbait über zwo wochen nit underhalten werden. Sonst
wissen wir khain verrer gewisz gelt, als waz aus wei-
lend Joachim von Reichenpach lehenguetern in Lau-
siez, die eur maj. auf solh pau gewidembt, gefallen,
weihe aber zuvor verkhauft werden sollen. Dieweil dann,
allergnedigister kunig, der Wällisch stainmeez maister
Paul de la Stella mit zehen personen noch über die
anzal der jeezigen arbaiter täglich hie ankhomben soll,
haben eur maj. gnedigst zu ermessen, daz sich der costen
nit ringern sonder nuer meern wirdet und, wo nit täg-
lich gelt vorhanden, die arbait nit alain verhindert
sonder auch di zeit versaumbt und der costen auf so
fil personen, wo si feirn sollen, vergebenlich angelegt
wurde. Daz ist alles alain mit forderlicher Verordnung
gelts zu furkhomben. Wir haben uns mitlerzeit bei den
steureinnembern umb vierhundert schokh groschen be-
hemisch, bis die lehengüter in Lausiez verkhauft und
zu gelt gemacht werden möchten, beworben aber nichts
erhalten mugen, also daz wir warlich nit wissen, weil
wochenlich ain so merkhlicher grosser costen auflaufet
und je lenger je meer und grösser wirdet, wie oder
woheer wir solh pau underhalten sollen. Daz zaigen eur
maj. nun wir, als denen eur maj. solh pau zu furdern
mit allem gnedigisten vleisz auferlegt und bevolhen,
hiemit underthenigist und umb so fil dest zeitlicher an,
damit eur maj. hierin gnedigiste fursehung zu thuen
wissen, dann auf uns oder unser handlungen gelts hal-
ben, dieweil weder einkhomben noch gueter verhanden
sein, sich warlich nichts zu verlassen ist. Wir ermanen
auch eur maj. underthenigist, eur maj. wollen die ob-
bemelten Reichenpachischen lehengueter, in Ober- und
Nider-Lausicz gelegen, mit dem allerfürderlichisten ver-
khaufen, zu gelt machen und derhalben unverzügliche
handlung fürnemben lassen, darzue baid eur maj. land-
vögt in Ober- und Nider-Lausicz, als herr Zdislaw
Berkha, obrister landhofmaister, und herr Hainrich
Tunkhl eur maj. wol zu raten und zu helfen wissen
werden. Und so nun also die verkaufung solher gueter
und daz gelt gewisz, möchten eur maj. mit gedachten
derselben landhofmaister für sich selbst handien, ob er
di sechshundert schokh, so ime jeezo von der stat
Syttaw gelt, und nachmals di sibenhundert schokh, so
von den steten Kamencz und Lubbaw in wenig wochen
hieheer erlegt werden sollen, welhes dreizehnhundert
schokh meichsnisch pringt, hieheer zu der chamer und
auf solh pau erfolgen liesse und dasselb aus dem gelt,
darumb die obbemelten lehengueter verkhauft wurden,
widerumb emphienge und di ubermasz auf furderlichist