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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 11.1890

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Voltelini, Hans von: Urkunden und Regesten aus dem K. u. K. Haus-, Hof- und Staats-Archiv in Wien, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5770#0401
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XLVI

K. u. k. Haus-, Hof- und. Staats-Archiv.

6404 i548 Juli 10, Augsburg.

Kaiser Karl V. vermehrt die dem Maler Titian
verschriebene Pension :

Carolus etc. Recognoscimus etc. Quum superiore
anno domini 1 541° egregio nostro et imperii sacri fideli
dilecto Titiano Vecelio, pictori nostro, ob eius in nos
et sacri Romani imperii benemerita et obsequia pen-
sionem annuam scutorum centum super redditibus
camere Mediolanensis constituerimus et assignaveri-
mus, prout in litteris nostris superinde confectis latius
continetur,1 et is Titianus post id tempus meritus sit,
ut nostram in eo largitionem merito magis ostendere
cupiamus, itaque motu proprio, ex certa scientia et im-
periali authoritate nostra eidem Titiano ultra pensio-
nem supradictam, ei iam antea per nos concessam, dedi-
mus, assignavimus et constituimus ac tenore presentium
damus, assignamus et constituimus alteramannuam pen-
sionem centum scutorum ex quibuscunque redditibus
et intratis tarn ordinariis quam extraordinariis Mediola-
nensis dominii exnunc in antea durante ipsius Titiani
vita unacum predictis aliis centum scutis percipiendam
et per manus thesaurarii generalis seu aliorum officia-
lium Status Mediolani, ad quos spectat et pro tempore
spectabit, quotannis singulo trimestri ad ratam quarte
portionis numerandam omni exceptione remota, man-
dantes etc., ut huic Titiano Vecelio, pictori nostro,
vel eius iegitimo procuratori ipsius nomine memora-
tam pensionem scutorum centum annue una cum ea,
que Uli iam antea assignavimus, ut dictum est, portio-
nibus et terminis supradictis durante ipsius vita integre
numerent numerarique et solvi curent receptis ab eo
debitis quitantiis, quas perinde valere decernimus, ac
si a nobis ipsis tradite fuissent. Solutiones vero ha-
rum nostrarum vigore faciendas volumus et declara-
mus in calculis et rationibus thesaurarii et officialium
predictorum tanquam legitimas expensas recipi et ad-
mitti debere non obstantibus quibuscunque harum etc.
— Datum in civitate nostra Augusta Vindelicorum
die 10. iulii anno domini 15480, imperii nostri vige-

simo octavo et regnorum nostrorum 330.
Reichsreg. KarlV., Bd. 18, f. 55—56.

6405 1548 Juli 28, Augsburg.

Kaiser Karl V. ersucht über Fürsprache der Statt-
halterin der Niederlande, Königin-Witwe Maria von
Ungarn und Böhmen, den Kurfürsten von Sachsen, er
möge seinen Trabanten Hansen Zeitbluem etliche ve-
sten placz, stette und walstette im Voitland und Sach-
sen notturftiglich zu besichtigen, abzureissen und ab-
zucontrafecten gestatten und bi deiner liebden haupt-
und ambtleuthen zu geschehen bevelhen undverfuegen
und ime hierin alle guete furderung beweisen. — Da-
tum Augspurg 28. julii 1 548.

Conc. Pap., Saxonica, fasc. 2.

6406 i548 October 16, Wien.

König Ferdinand I. erlaubt dem Veit Zan, burger
und gurtler in Weill, der in seiner jugent das gurtler-
handwerch im dorf Magstat, im furstentumb Wirtem-
berg gelegen, gelernet, sich volgents in jeczgemelter
stat Weill haushabenlich nidergelassen, sein handwerch
geübt und andere junger dasselb auch gelernt, aber
etliche maister und sonderlich die, so der stat Weil!

1 Vgl. Reg. 6343.

am nechsten gesessen, die gesellen so bei ime zu ar-
baiten eingetreten, auch die jungen, so bei ime, als
obsteet, gelernet, aufzutreiben und abwendig zu ma-
chen sich understanden allain der ursach, das solch
gurtlerhandwerch dermassen ain gebrauch hat, das es
an khainem andern ort dann in den steten gelernet
werden solle, und wiewoll angeregte lernung seines
handwerchs aus irrthumb und unwissenhait solches
handwerchs gebrauch und freihalten beschehen, er auch
von der zunft maistern und gsellen des gurtlerhand-
werchs zu Nördlingen gestraft, darauf von solcher
uberfarung absolviert und sambt seinen leerknechten
restituiert und wie andere, so solch handwerch nach
allem desselben sit und gewonhait gelernt, aufgenomen
und erkhennt auch hierüber mit gnuegsamen brief-
lichem besiglten schein und urkhund versehen worden
wäre, aber doch von Einigen an der Ausübung seines
Handwerkes gehindert würde, sein Handwerk in der
Stadt Weill und anderswo auszuüben, und verbietet
Allen, ihn darin ^u stören bei Busse von %ehn Mark
Goldes. — Mit urkhund dicz briefs, der geben ist in
unser stat Wienn am sechzehenden tag octobris anno
etc. im achtundvierzigisten.

Reichsreg. Ferdinand I., Bd. 6, f. gg—100.

6407 1S48 October 30, Wien.

König Ferdinand I. bestellt den Hannsen Härder
in ansehung seiner erber- und schikhlikhait, damit er
uns berüembt worden ist, und furnemblich das er in
abwesen und nach absterben unsers jungst gewesnen
wardein zu Lynncz Petern Stainper solch ambt bisheer
vleissig verwalten und versehen hat, %u seinem Wardein
bei der Mün^e in Oesterreich ob der Enns, verpflichtet
ihn, nach der für ihn aufzustellenden Instruction \u
handeln, auch der münz khorn, gehalt und aufzal aus-
serhalb unsers bevelchs Niemandem %u offenbaren son-
der solcher münz gehaimb bis in sein grueb zu ver-
schweigen; es werde dann durch gegenwurtigen oder
ainen khünftigen unsern munzmaister daselbst oder
ander sein zuegeordentpersonen etwo geverliche hand-
lung der instruction und munzordnung zuwider ge-
braucht, das sol er uns on Verzug zu unsern selbst
oder unser Niderösterreihischen camerräte handen
jederzeit lauter berichten und solches in khainen weg
verschweigen. Hiefür solle ihm ein jährlicher Sold von
52 Gulden rheinisch aus dem Einkommen des Vi^thum-
amtes ob der Enns von dem Rathe und Erbkämmerer
in Oesterreich ob der Enns Johann Ferenberger und
jedem künftigen Vi^thum in Oesterreick ob der Enns
von der zeit an, seid der jüngst hievor gewesen war-
dein Peter Stainper tods verschieden ist und bemelter
Hanns Härder solch wardeinambt bisheer verwalten
hat, ausgezahlt werden. — Geben in unser stat Wienn
am dreissigisten tag octobris nach Cristi unsers lieben
hern geburd im funfzehenhundert und achtundvierzi-
gisten, unserer reiche des Römischen im neünzehen-

den und der andern im zwaiundzwainzigisten.

Insert in dem diesbezüglichen Revers des Hans Härder von
1548 November 1. — Or. Pap. mit der eigenhändigen Unterschrift
und der aufgedrückten Petschaft Härders. — lieber Hans Härder
vgl. Bd. VII, Reg. 5igi.

6408 i548 November 27, Venedig.

Domingo de Ga^tela, Gesandter Königs Ferdi-
nand I. in Venedig, berichtet an den König unter An-
derem :
 
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