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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 14.1893

DOI Heft:
I. Theil: Abhandlungen
DOI Artikel:
Schneider, Robert von: Gian Marco Cavalli im Dienste Maximilians des Ersten
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https://doi.org/10.11588/diglit.5885#0213
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Gian Marco Cavalli in Dienste Maximilians des Ersten.

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Ambrogio de Predis für seine lebensgrossen Bildnisse, sondern die Studien, die Gian Marco Cavalli
nach diesen Bildnissen für seine zu Hall geprägten Münzen gezeichnet hat.1

Wie kurze Zeit Gian Marco Cavalli in Hall auch weilte, so Hess doch seine Thätigkeit an dieser
Stätte sichtbare Spuren zurück. Wenn es Maximilians Absicht war, die mit seinem Bilde geprägten
Münzen technisch und künstlerisch auf die Höhe der mailändischen und mantuanischen Münzen seiner
Zeit zu bringen, so hat er durch die Berufung des welschen Künstlers seinen Zweck vollkommen er-
reicht. Mit diesem bis vor Kurzem verschollenen Meister beginnt die italienische Kunst ihren Einfluss
auf die Münzprägung der deutschen Kaiser des habsburgischen Stammes zu nehmen, einen Einfluss,
der sich in dem Wirken Antonio Abondios des Jüngeren am mächtigsten äusserte und mehr als andert-
halb Jahrhunderte ungebrochen währen sollte.

1 Das Bild Ambrogios da Predis war auch Dürer 1506 für den Profilkopf Maximilians im Rosenkranzfeste mass-
gebend, A. Springer, Albrecht Dürer (Berlin 1892), S. 59 und 172. Die Kreidezeichnung (Ambrogios?), die ihm als Vorlage
gedient hat und von ihm mit Aufschrift und Monogramm versehen wurde, ist jetzt im königlichen Kupferstichkabinete zu
Berlin; publicirt in F. Lippmann, Zeichnungen von Albrecht Dürer in Nachbildungen, Bd. I (Berlin i883), Nr. 17.

Der in der Initiale abgebildete Cameo mit dem Bildnisse des Lodovico il Moro ist in Onyx geschnitten und gelangte
durch ein Legat des Legationsrathes F. Ritter von Timoni 1865 in die kaiserliche Sammlung.

Die Schlussvignette zeigt das Wappenschild der Bianca Maria Sforza an ihrem bronzenen Standbilde in der Hof-
kirche zu Innsbruck.

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