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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 15.1894

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Abhandlungen
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Zimerman, Heinrich: Quirin Ritter von Leitner
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https://doi.org/10.11588/diglit.5906#0432
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QUIRIN RITTER VON LEITNER.

D

er Name des Mannes, dessen hier in pietätvoller Erinnerung gedacht werden soll, erscheint
nicht zum ersten Male in diesen Blättern. Fungirte Leitner ja doch vom Anfang an bis zu
seinem Uebertritte in den Ruhestand als Redacteur des Jahrbuches, wenn er auch, zeit-
lebens gewohnt, nie seine Person sondern immer nur die durch ihn vertretene gute Sache

in den Vordergrund zu stellen, erst vom dritten Bande an auf allgemeines Andringen und an beschei-
denster Stelle sich als solcher bekannte. Ja noch mehr! Dem an ihn ergangenen Befehle mit dem ihm
eigenen regen Pflichteifer entsprechend, hat Leitner Plan und leitenden Gedanken für das ins Leben
zu rufende Werk aufgestellt. Nach erfolgter Genehmigung seiner Vorschläge zur Redaction des Werkes
berufen, war es sein Verdienst und ist es seiner gediegenen umfassenden Sachkenntniss und seinem
unermüdlichen Wirken zu danken, wenn sich das Jahrbuch gleich vom Beginne seines Erscheinens an
eine angesehene Stellung in wissenschaftlichen Kreisen errungen und seither erhalten hat. Dies ist um
so höher anzuschlagen, als Geburt und Jugenderziehung ihn auf ein ganz anderes Schaffensgebiet zu
weisen schienen.

Am 4. Juni 1834 als Sohn des damaligen Cürassier-Oberlieutenants Leopold Leitner und der
Frau Christine Leitner, geborenen Gabrieli, zu Klaj bei Niepolomice in Galizien geboren, wurde er
bereits am 23. September 1848 noch zu Lebzeiten seines Vaters, der im Jahre i83g in Stockerau und
von 1840 an bei der Montur-Oekonomie-Hauptcommission in Altofen diente, im jugendlichsten Alter
aus der Grazer Cadetencompagnie ausgemustert und als unobligater Regimentscadet zum 25. Infanterie-
Regiment FML. Wocher assentirt. Er avancirte in diesem Regimente am 20. Jänner 1851 zum wirk-
lichen Cadeten, am 1. October 1852 zum Lieutenant zweiter, am r. April 1858 zum Lieutenant erster
Classe, am 1. Juni 1859 zum Oberlieutenant und machte im gleichen Jahre den Feldzug in Italien
mit. Mittelst Cabinetsschreibens vom 3o. December 1865 erfolgte in Anbetracht seines verdienstlichen
Strebens auf wissenschaftlichem Gebiete seine aussertourliche Ernennung zum Hauptmann zweiter
Classe und gleichzeitig seine Transferirung zum 51. Infanterie-Regiment Erzherzog Karl Ferdinand,
in welchem er am i3. August 1866 zum Hauptmann erster Classe befördert wurde. Verschiedene Zu-
teilungen bei der Commission zur Verfassung der neuen Feldinstruction (1857—1859), beim General-
quartiermeisterstabe und bei der Grenzregulirungscommission des lombardisch-venetianischen König-
reiches (1859), beim militär-geographischen Institute, im Landesbeschreibungs- und kriegsgeschicht-
lichen Bureau (1861 und 1864—1865) sowie beim Generalstabe gaben Leitner Gelegenheit, seine
ausserordentliche Pflichttreue und Verwendbarkeit auf den verschiedensten militärischen Gebieten zu
erproben.

Auf literarischem geschah dies zum ersten Male durch die von ihm in den Jahren 1861—1864
herausgegebenen »Gedenkblätter aus der Geschichte des k. k. Heeres«.1 Wenn Leitner in seinem kurzen

1 Gedenkblätter aus der Geschichte des kaiserl. königl. Heeres vom Beginne des dreissigjährigen Krieges bis auf unsere
Tage, mit 43 Photographien nach Originalzeichnungen von Fritz und Sigmund L'AlIemand, Wilhelm Camphausen. Fedor und
Wilhelm Dictz, Wilhelm Emele, Franz Gaul, Arthur Grottger, Peter J. N. Geiger, Wilhelm Lindenschmit und Joseph Machold,
photographirt von Gustav Jägermayer, Wien 1861 —1864.
 
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