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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 23.1902

DOI Heft:
I. Theil: Abhandlungen
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Dodgson, Campbell: Die illustrierten Ausgaben der sapphischen Ode des Konrad Celtis an St. Sebald
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https://doi.org/10.11588/diglit.5950#0051
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ILLUSTRIERTEN AUSGABEN DER SAPPHISCHEN ODE
DES KONRAD CELTIS AN ST. SEBALD.

Von

Campbell Dodgson.

m

Sche" Kreis Nü

ass Konrad Celtis um die Wende des XV. bis XVI. Jahrhunderts auf die Nürn-
berger Bücherillustration einen bedeutenden Einfluss ausübte, brauche ich hier
nicht hervorzuheben. Das Thema ist von Ruland,1 Thausing2 und F. v. Bezold,3
was die Hauptwerke betrifft — Opera Hrosvite (1501) und Quatuor Libri Amorum
(1502) — ausführlich behandelt worden. Jedes der genannten Bücher enthält be-
kanntlich zwei Holzschnitte Dürers und eine Anzahl minderwertiger Illustrationen
anonymer Meister.4 Man würde sich aber die Sache ganz falsch vorstellen, wenn
s Celtis erst durch seine Verbindung mit Dürer, nach dessen Eintritt in den humanisti-

Ansichrw *'Urn^ergs, bewogen wurde, an der Holzschneidekunst Interesse zu nehmen. Eine solche
wurden srh j.

c'ern Jahr beiden von Ruland nach Klüpfel1 citierten Stellen des Briefwechsels Celtis' aus

auf Papier al^V W^er^eBeni in denen er erstens von einem Maler spricht, dem er seine eigenen Projecte

phus an Qejt- a^e zum Reissen übergeben habe, und zweitens, wie aus einem Briefe des Janus Tolo-

Plante. Dam 1 ^ errn'tte'n 'st> eme illustrierte Ausgabe von sechs Büchern der ovidischen Fasten

se'n> da His S ^ann ^er Maler, dem Celtis seine Entwürfe anvertraute, noch nicht Dürer gewesen
dieser crg£ tt j ■»

zu denken des e Mai 1494 den heimatlichen Boden wieder betrat. Es liegt nahe, an Wolgemut

Chronik, eben U mac'lt'8e illustrierte Prachtwerke, der Schatzbehalter und die Schedel'sche Welt-
Hartmann Scr^cT^'611611 Waren" Diese Vermuthung wird dadurch bestätigt, dass Celtis sowohl mit
^eltchronik 6 ^ ^S aucn mit Sebald Schreyer, einem der beiden Männer, auf deren Kosten die
^Usgaben eines ' C Wur^e> eng befreundet war. Indem ich im Folgenden einige wenig bekannte
gange von der U;11126^611 ^ecüchtes des Humanisten erörtere, hoffe ich darzuthun, dass er im Ueber-
tUng gleichpr, c , °ernut'schen zu der Dürer'schen Kunstschule mit der Entwicklung der neuen Rieh-
Schr"t zu halten wusste.

J Naumanns Archiv Q flfkn

Du«r, Geschichte .(l8s6)> 2S4-
3 Konrad Celti n L«bens und seiner Kunst, 2. Aufl. I, 273 ff.

* D<m endeilti'5' deutsche Erzhumanist«: Sybels Historische Zeitschrift, N. F. XIII (i883), 1.

** S'ücklichen Entd'^k BeWeis' dass Dürer die beiden Widmungsholzschnitte der Roswitha-Ausgabe entwarf, verdanken wir

Dürers (Lippmann j"^"8. Dr- Karl Giehlows, der in einer flüchtigen Kohlenskizze auf der Rückseite einer Handzeichnung

en drei Hauptfigu-* bei Bonnat in Paris den ersten Gedanken für die Composition des zweiten Holzschnittes erkannte.

s>nne Kaiser, Aebuw" Darstell"ng, die Lippmann als eine Krönung Maria deuten wollte, entsprechen genau im Gegen-

sPatgothisch . und knieende Nonne des Holzschnittes. An Stelle des Rundbogens war die Architektur ursprünglich
sich J- - °5uacnt und ->„

eieren eines

(Taf deUtlich a's das sächs"" SteU£ ^ ei"en ReichswaPPens waren in der Skizze drei Wappen oben angebracht, de

3 " Vl1) publiciert. C SISChe erkennen lässt. Das Blatt wurde 1900 in der dritten Mappe der Londoner Dürergesellschaft
' De Vita et Scri •

XXla. Cnptls C°nradi Celtis Protucii, Friburgi Brisgoviae 1827, II, 147—148.

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