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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 24.1903

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Zimmermann, Heinrich: Inventare, Akten und Regesten aus der Registratur seiner k. und k. apostolischen Majestät Oberstkämmereramtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.5914#0421
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Registratur des Obirstkämmereramtes.

LXXXV

Theresia dem Ignatz edlen von Born für die beschrei-

bung des naturalienkabinets auf 3 jähre verwilligte ge-

halt mit jahrlichen zweitausend gülden vom i. juni 1776

anzufangen ohne carenz und tax bei dem universal-

cameralzahlamte unter einem angewiesen werde.

Eigenhändig unterschriebenes Orig. Pap., Nr. CCC14. —
Der Oberstkämmerer antwortet am 'j3. Dezember i,y6, daß er diese
•2000 fi.für Igna; Edlen von Born bisher deshalb nicht angewiesen
habe, weil dieser abweesend gewesen und die arbeit, für welche ihm
obige 2000 fl. ausgeworfen worden, noch nicht angefangen hat, und
daü von carenz und tax keine frage sein könne, maßen mehr-
wehnter edler von Born nicht für beständig sondern nur auf 3 jähre
aufgenommen worden. — Kon;. Pap., Nr. CCC46.

19-1-18 1776' Dezember ig, Wien.

Dem Kabinettspraktikanten Fran^ Schild wird mit-
telst Dekretes mitgeteilt, Kaiserin Maria Theresia habe
mit gelegenheit der untern 18. decembris vorigen 1775.
jahrs vorgeschlagenen einrichtung allerhöchst dero an-
tiquen und modernen medaillencabinetten unter andern
allergnädigst zu resolviren geruhet, dasz von dem
directore Joseph Eckel ein taugliches subject, welcher
sowohl in denen zur antiquitact erforderlichen Wissen-
schaften und sprachen einige kentnisz innenhat als auch
sich noch weitershin in diesem fach tauglich zu machen
die nöthige fähigkeiten besitzet, ausfindig gemacht und
zu einer hinkünftigen einrückung in Vorschlag gebracht
werden solle. Da nun von ersagten directore Eckel er
Franz Schild würklichen hiezu angerühmet und nahm-
haft gemacht worden, als wird ihme durch gegenwär-
tiges allergnädigstes decret die Zusicherung gemacht,
daß selber nicht allein unter anleitung des besagten
directoris Eckel in den cabinetssachen arbeiten und ob-
gleich dermaln ohne titul und gehalt sich gebrauchen
lassen möge sondern auch daß er Schild bei einer sich
ergebenden eröfnung und bei darthuender guten an-
wendung ohnfehlbar mit Charakter und besoldung dem
statu gemäß angestellet werden wird. — Wien den
19. december 1776.

Kon;. Pap., Nr. CCX. — Beiliegend folgende eigenhändig ge-
schriebene und unterschriebene untertänigste Erinnerung Eckhels:
Franz Schild, den ich auf befehl einer hohen behörde bereits beim
eingange dieses jahres vorgestellet habe als ein subject, welches sich
frühezeitig vorbereiten sollte, um dereinst bei den k. k. mcdaillcn-
kabineten mit ehren vorstehen zu können, bittet unterthännigst, ihm

hiezu durch ein gnädiges und schon lange erwünschtes dekret die
höchste Versicherung zu geben, um dadurch theils zu seinen müh-
samen berufsarbeiten aufgemuntert zu werden, theils alle hindernisse
heben zu können, die man ihm als einer noch durch keinen kaiser-
lichen schein beglaubigten person in den weg legen könnte.

19119 (Ohne Datum.)

Bei glorwürdigster regierung weiland ihro kais.
königl. apost. maj. Caroli VI. etc. seliger gedächtnus ist
denen allhier von auswärtigen potenzen residirenten
bottschaftern, gesanden und ministem bei und nach
deroselben vorgehabten abschiedsaudienz zu einem aller-
gnädigsten angedenken abgegeben worden, als:

Einem päbstlichen nuncio ein pectorale mit und
auch ohne ring umb verschiedene preise, nachdeme
solcher an dem kais. hof in ansehen stunde, zu 3, 4, zu
Zeiten auch ä 5000 fl.; deßen auditor 600 fl.; cammer-
meister eine goldene kette von 40 cronen nebst einer
goldenen medaille von 15 <tt schwer.

Einem bottschafter oder minister von einer ge-
crönten potenz jederzeit ein mit brillianden garnirtes
Portrait gleichfalls in differenten preiß, wenigstens doch
ä 3ooo fl., notandum zu zeiten auch einen andern ä 5, 6
und mehreren tausend nebst einen brilliandenring.

Einem von der republique Venedig zeitlichen bott-
schafter empfinge jederzeit ein mit brillianden garnirtes
portrait ä 3ooo fl., bisweilen auch noch höher wie vor-
gehender; dessen legationssecretarius von der repu-
blique Venedig jedesmahlen eine goldene kette ä 40
cronen nebst einen daran hangenden gnadenpfennig ä
15 €S schwer.

Einem von der republique Genua oder Lucca sub-
sistirenden gesanden ist allstets ein ring ä 2000 fl., zu
zeiten auch umb höheren preiß abgereichet worden.

Einem königl. englischen, dänisch, schwädisch,
preußisch und sardinischen gesanden jederzeit ein mit
brillianden garnirtes portrait wenigstens ä 2000 fl.

Einem churfürstlichen gesanden, wann solcher

geistlichen Standes wäre, ein pectoral oder auch ein

ring zu 2000 fl., wann selber aber weltlichen Standes,

jedesmal ein ring in gleich erwehnten preiß.

Kan\leiauf;eichnung aus der Mitte des XVIII. Jahrhunderts,
Nr. CC-t.

1 Fortsetzung folgt.1
 
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