Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 27.1907-1909

DOI Heft:
I. Theil: Abhandlungen
DOI Artikel:
Haberditzl, Franz Martin: Die Lehrer des Rubens
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.5947#0208
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
200

F. M. Haberditzl.

trätiert. In der Mitte blickt der Maler selbst, vor einer Staffelei sitzend, aus dem Bilde heraus. In
dieser Stellung hat er sich auch sonst mehrmals selbst porträtiert: auf einem Stich, wo er im Alter von
22 Jahren abgebildet ist, und in seinem Vrienden-Album, von 1584 datiert, mit dem Zitat aus Horaz:
«omnem crede diem tibi diluxisse supremum». Auf dem Familienporträt im Louvre ist er selbst die

Fig. 33. Erzherzog Ernst, Stich nach O, van Veen.

Hauptperson. Die Gruppierung der übrigen Figuren ist rein äußerlich. Rechts von ihm der Vater, im
Lehnstuhl sitzend, hinter diesem die beiden ältesten Söhne; ein kleiner Junge als Füllfigur zwischen
dem Vater und dem Maler. Auf der anderen Seite die Mutter, mit gefalteten Händen im Kreise ihrer
Töchter, links drei Söhne, von denen Gisbert als Stecher charakterisiert ist. — Es ist kein sehr erfreu-
liches Bild; die Gruppierung der 19 Figuren ist recht ungeschickt, ihre Verteilung im Räume völlig
mißglückt: alle Köpfe sind so ziemlich in eine Fläche gerückt; am unangenehmsten wirkt die Unfähig-
keit des Künstlers, die räumliche Vertiefung darzustellen, in den vier übereinandergestellten Köpfen
 
Annotationen