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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 30.1911-1912

DOI Heft:
I. Teil: Abhandlungen
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Peltzer, Rudolf Arthur: Der Hofmaler Hans von Aachen, seine Schule und seine Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.6177#0071
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Fig. i. Monogrammist E.I. 1601, Die Verkündigung.
Cöln, Wallraf-Richartz-Museum.

DER HOFMALER HANS VON AACHEN, SEINE SCHULE

UND SEINE ZEIT.

Von

Rudolf Arthur Peltzer.
Einleitung.

as steigende Interesse unserer Zeit für die Barockkunst kommt auch den vielge-
schmähten «Manieristen der Verfallzeit» zugute. Denn die Erkenntnis drängt sich
immer mehr auf, daß wirohne das Studium des nordischen Manierismus dieser
Übergangszeit niemals zu einem vollen Verständnis der Barockmalerei, insbe-
sondere des Rubens-Phänomens, gelangen werden. Von der hohen Warte aus,
die Rubens und van Dyck einnehmen, können wir rückschauend auch Künstlern
wie Hans von Aachen, die nach denselben Idealen strebten, gerecht werden.
Ein solch' liebevolles Eindringen in das Kunstwollen und die Werke dieses einst so gefeierten
Malers dürfte das landläufige, geringschätzige Urteil der heutigen Kunstforschung nicht unwesentlich
zu seinen Gunsten verschieben, wenn Aachen auch nicht zu den Meistern zu zählen ist, die der Kunst
neue Werte geschenkt haben.

Aber Aachen verdient als der wichtigste Faktor der sogenannten Rudolfinischen Kunst,
jener merkwürdigen Prager Kunstblüte um die Wende des XVI. zum XVII. Jahrhundert, deren ver-
heißungsvolle Keime unter der Ungunst der Zeiten leider so bald zugrunde gehen sollten, eine be-
sondere Beachtung. Denn die deutsche Malerei stirbt mit Holbein und den Dürer-Schülern nicht ab.
Die historische Entwicklung ging vielmehr weiter und würde ohne die tödlichen Schläge des Dreißig-
jährigen Krieges vielleicht wieder zur Höhe geführt haben. Es ist daher die Pflicht des Kunsthistorikers,
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