Farbige Keproductionen.
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Werden nach solchen, durch Orangegläser oder Flüssig-
keiten erzeugten Negativen Farbensteine hergestellt und mit
tier entsprechenden Grundfarbe eiugewalzt, so wird man einen
Stein erhalten, der das Gesammtgebiet der blauen Farbe dar-
stellt und ausserdem auch noch die dunkelsten Stellen des
Modells im Blaudruck wiedergibt.
Das gleiche ist der Fall, wenn man die Platte für Roth
oder Gelb herstellt.
Indem jene Stellen, die den schwarzen des Originals ent-
sprechen, in jedem der Farbensteine in anderer Farbe wieder-
kehren, so legen sie sich in der farbigen Copie übereinander
und reprodueiren somit auf mechanischem Wege die schwarzen
Stellen.
In der Praxis wird jedoch oft ein vierter Stein für den
schwarzen oder braunen Ton angefertigt, welcher der vollen
Photographie entspricht und man druckt denselben natürlich sehr
discret über den farbigen Untergrund, so dass er nur in den
tiefsten Stellen wirkt, und das Colorit nicht beeinträchtigt.
Diese sogenannte Contourplatte schliesst die ganze Farben-
wirkung und Zeichnung einheitlich ab.
Das hier entwickelte Princip sollte als Grundlage der
Reproduction eines farbigen Bildes angewendet werden.
Bei der praetischen Ausführung (1865) mit den nassen
Jodsilber-Oollodien, erhielt man bei tiefgelbem Lichtfilter, wie
wir die mit der Gelbflüssigkeit gefüllte Glasflasche nennen
wollen, gar keine Wirkung und bei ganz blasser Lösung traten
wieder zunächst die blauen Töne wirksam, auf.
Einige Jahre später legte Hofphotograph Joseph Albert
derlei farbige Bilder und zwar sowohl die Grundplatten als
auch die übereinander gelegten Abdrücke der Wiener photo-
graphischen Gesellschaft vor. Er hatte den Prozess nicht
mehr für Photolithographie, sondern für Lichtdruck ausge-
arbeitet.
Das Colorit seiner Bilder, namentlich im figuralischen
Iheil, hatte gleichwohl etwas Fremdartiges, was dem Umstande
zugeschrieben werden muss, dass er die Grundfarben in ihrer
rollen Reinheit anwendete.
Später legte Obern etter in München wieder Proben eines
ähnlichen Prozesses vor, jedoch mit Vermeidung der reinen
Farben, und es gaben diese Bilder einen viel harmonischeren
Effect.
Zweifellos aber ist der Process mit den heutigen Hilfs-
mitteln des Bromsilber-Emulsions-Verfahrens ausführbar und
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Werden nach solchen, durch Orangegläser oder Flüssig-
keiten erzeugten Negativen Farbensteine hergestellt und mit
tier entsprechenden Grundfarbe eiugewalzt, so wird man einen
Stein erhalten, der das Gesammtgebiet der blauen Farbe dar-
stellt und ausserdem auch noch die dunkelsten Stellen des
Modells im Blaudruck wiedergibt.
Das gleiche ist der Fall, wenn man die Platte für Roth
oder Gelb herstellt.
Indem jene Stellen, die den schwarzen des Originals ent-
sprechen, in jedem der Farbensteine in anderer Farbe wieder-
kehren, so legen sie sich in der farbigen Copie übereinander
und reprodueiren somit auf mechanischem Wege die schwarzen
Stellen.
In der Praxis wird jedoch oft ein vierter Stein für den
schwarzen oder braunen Ton angefertigt, welcher der vollen
Photographie entspricht und man druckt denselben natürlich sehr
discret über den farbigen Untergrund, so dass er nur in den
tiefsten Stellen wirkt, und das Colorit nicht beeinträchtigt.
Diese sogenannte Contourplatte schliesst die ganze Farben-
wirkung und Zeichnung einheitlich ab.
Das hier entwickelte Princip sollte als Grundlage der
Reproduction eines farbigen Bildes angewendet werden.
Bei der praetischen Ausführung (1865) mit den nassen
Jodsilber-Oollodien, erhielt man bei tiefgelbem Lichtfilter, wie
wir die mit der Gelbflüssigkeit gefüllte Glasflasche nennen
wollen, gar keine Wirkung und bei ganz blasser Lösung traten
wieder zunächst die blauen Töne wirksam, auf.
Einige Jahre später legte Hofphotograph Joseph Albert
derlei farbige Bilder und zwar sowohl die Grundplatten als
auch die übereinander gelegten Abdrücke der Wiener photo-
graphischen Gesellschaft vor. Er hatte den Prozess nicht
mehr für Photolithographie, sondern für Lichtdruck ausge-
arbeitet.
Das Colorit seiner Bilder, namentlich im figuralischen
Iheil, hatte gleichwohl etwas Fremdartiges, was dem Umstande
zugeschrieben werden muss, dass er die Grundfarben in ihrer
rollen Reinheit anwendete.
Später legte Obern etter in München wieder Proben eines
ähnlichen Prozesses vor, jedoch mit Vermeidung der reinen
Farben, und es gaben diese Bilder einen viel harmonischeren
Effect.
Zweifellos aber ist der Process mit den heutigen Hilfs-
mitteln des Bromsilber-Emulsions-Verfahrens ausführbar und