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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

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Fritz, G.: Das Wesen der Zurichtung
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Gaillard, Edm.: Zu den beiden Autotypien Tafel VI und VII
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https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0233

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Zu den beiden Autotypien Tafel VI und VII.

Der russische Photograph Re ersann ein Verfahren, welches
besonders für die von ihm selbst erzeugten Cliehes berechnet
war und darin bestand, dass erst die Egalisirung auf dem
Druck-Cylinder vorgenommen und sodann die mehr oder
minder tiefen Töne mit einer Masse, welche aus Englischroth
und Leim zusammengesetzt war, stärker oder schwächer belegt
wurden, bis die richtige Wirkung herauskam. Nach Re ver-
suchten es auch Andere nach demselben Prineip, jedoch mit
anderen Zusammensetzungen der Masse, die Papier-Zurichtung
zu umgehen, man scheint jedoch mit allen diesen Methoden
keine besonderen Vortheile erreicht zu haben, da sie sieh keine
Verbreitung verschaffen konnten.
In neuester Zeit tritt das Bestreben hervor, diese müh-
same, viele intellectuelie Fertigkeit und einen gewissen Grad
von Kunstverständniss erheischende Arbeit auf mechanischem
Wege mittelst Lichteinwirkung herzustellen.
Ein solches Verfahren*) wurde von A. Pustet, Buch-
druekereibesitzer in Salzburg, erfunden und von demselben
chemisch-mechanische Zurichtung benannt.
Es wäre lebhaft zu wünschen, dass diese Zuricht-Methode
sich einbürgern wolle, da sie nach ihrer Theorie am besten
geeignet ist, dem Bilde den wahrsten und richtigsten Aus-
druck zu geben.
Zu (len beiden Autotypien Tafel VI und VII.
Von Edm. Gaillard in Berlin.
Bei den älteren phototypischen Verfahren ist es Be-
dingung für die Herstellung von Hochdruckplatten auf photo-
mechanischem Wege, dass die zu reproducirenden Vorlagen
aus kontrastreichen Zeichnungen bestehen; dieselben müssen
— ohne jeden gewischten Ton — in gleichmässig tiefschwarzen
Linien oder Punkten auf weissem Papier ausgeführt sein.
Solche Vorlagen sind Federzeichnungen, Kreidezeichnungen
auf Kornpapier, Abdrücke von Lithographien, Holzschnitten,
Kupferstichen und dergl.
Das autotypische Verfahren ermöglicht, ebenfalls auf photo-
mechanischem Wege, die Herstellung von Hochdruckplatten
nach denjenigen Vorlagen, welche nach den älteren Verfahren
nicht ausgeführt werden können, also von solchen Darstellungen
welche Halbtöne enthalten, z. B. Photographien, Gemälde,
Naturgegenstände etc. Jedes autotypische Verfahren beruht
*) Von Herrn Repiemngsrath O. Volkmer im „Jahrbuch für Photo-
graphie“ von 18S7 ausführlich beschrieben.
 
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