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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

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Belitski, Ludwig: Bemerkungen über die Herstellung und das Trocknen von Bromsilbergelatineplatten
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Dittmarsch, C.: Die Feinde des Holzschnittes
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https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0251

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224

Die Feinde des Holzschnittes.

überhaupt mehr Klarheit in diese scheinbar so leichte, aber
dennoch oft recht schwierige Sache gebracht habe.
Es erklärt sieh nach Vorstehendem leicht, warum die
Trockenränder nur zu Zeiten auftraten und dann von selbst
bei unveränderter Arbeitsweise wieder ausbleiben. Der Haupt-
grund war der oft sehr verschiedene Feuchtigkeitsgehalt der
Luft bei scheinbar gleichem Wetter.
Abgesehen von der nach meinen Erfahrungen bedeutenden
Wichtigkeit eines Hygrometers beim Trocknen der Platten
würde ich die Anschaffung eines solchen nur etwa 12 Mk.
kostenden Instrumentes auch noch deshalb empfehlen, weil mit
Hilfe desselben zugleich mit Barometer und Windrichtung recht
brauchbare Wettervorhersagungen gemacht werden können,
wenn man erst die nöthige Erfahrung darin hat, welche man
sieh leicht und schnell erwirbt.

Die Feinde des Holzschnittes.
Von 0. Dittmarsch, Eedacteur der österreichisch-ungarischen
Buchdrucker-Zeitung.
Holzschnitt (Xylographie) nennt man bekanntlich die
Kunst Figuren oder Bilder (Illustrationen) in eine glatte Holz-
platte zu schneiden, auf welcher die Zeichnung erhaben zum
Druck durch die Buchdruck-Presse gelangt.
Dieser Druck von Holztafeln ist weit älter als die Buch-
druckerkunst, er wurde von den Chinesen schon vor ca.
2000 Jahren geübt. Es ist ausser Zweifel, dass die Erfindung,
mit beweglichen Lettern zu setzen und zu drucken, aus diesem
Holztafeldruck hervorging. Die alten Meister schnitten nur
mit Messern auf sogenanntes Langholz (Ahorn, Birnbaum etc.),
erst der Engländer Bewick führte um 1820 — 30 das Hirn-
holz ein und verwandte dazu das vortreffliche Buxbaumholz.
Er bediente sieh auch nicht mehr der Messer, sondern des
Stichels und da das Langholz seit mehr als 50 Jahren ganz
ausser Gebrauch in der Xylographie gekommen ist, so ist
auch die Bezeichnung Holzschnitt veraltet und sollte richtiger
Holzstich heissen.
Wir beabsichtigen keine Geschichte dieser Kunst zu
schreiben, da dieselbe in jedem Conversationslexicon zu finden
ist, aber wir verweisen darauf, dass die Xylographie selbst in
ihrer classischen Blüthezeit der Kranach, Dürer. Burgkmaier,
Seheuffelin u. A. mit gewichtigen Feinden zu kämpfen hatte.
 
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