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Heuerungen im Positiv-Verfahren.
Weiter eonstatirte genannter Herr, dass kalte Entwick-
lung und Verdünnung der Oxalatlösung das einfachste Mittel
sei, um mit altem verdorbenen Platinpapier, ohne Ueber-
copieren, noch ausgezeichnete Bilder zu bekommen.
Bei einem in dieser Beziehung unternommenen Versuche
wurde eine, auf sonst unbrauchbarem Platinpapier gemachte
Copie in zwei Theile geschnitten und der eine Theil nach
Vorschrift warm, der andere jedoch kalt in verdünnter Oxalat-
lösung entwickelt.
Als Resultat ergab der erstere warm entwickelte Theil ein
graues, monotones, der letztere jedoch ein kräftiges Bild mit
brillanten Weissen.
Ueber Präparation von Platinpapier mit Arrow-root.
Für jene Amateure und Fachphotographen, welche sich das
Platinpapier selbst bereiten, dürfte die von Herrn E. Vögel jr.
beschriebene Methode der Verwendung von Arrow-root anstatt
der gebräuchlichen Gelatine zur Herstellung von obigem Papier
von Interesse sein.
Nach Angabe des Autors übertreffen die auf Arrow-root-
Papier erzeugten Platinbilder, was wärmeren Ton und Intensität
anbelangt, bei weitem die auf Gelatine hergestellten und ist
die Präparation der ersteren viel leichter und billiger, als die
der letzteren.
Behufs Herstellung des erwähnten Papieres befestigt man
den zu präparirenden Bogen Rohpapier (starkes masehinen-
rauhes Steinbachpapier1), da auf glattem Papier das gleich-
mässige Vertheilen der Sensibiljsirungslösung schwierig ist)
mit Reissnägeln auf einem Reissbrett oder ebenem Tisch und
streicht die Arrow-root-Lösung mittels eines weichen Borsten-
pinsels gleichmässig auf. Die Arrow-root-Lösung wird nach
dem Recepte von Herrn Hauptmann Pi zz ighe 11 i hergestellt,
jedoch ohne Zusatz von Alkohol, so zwar, dass man 10 g
Arrow-root in einer Reibschale mit etwas Wasser anreibt und
dann unter stetem Umrühren allmählich in 800 ccm siedendes
Wasser giesst. Nach einigen Wallungen wird die Lösung vom
Feuer genommen und durch Leinwand filtrirt.
Sobald nach dem Aufträgen vorbenannter Lösung die
Feuchtigkeit verschwunden ist, wird der Bogen mittels Klam-
mern zum Trocknen aufgehängt.
Die Sensibilisierung erfolgt sodann nach der von Herrn
Pizzighelli beschriebenen Weise.
' i) Zu beziehen von Gustav Werner in Berlin, Oranienstrasse 183,
pro Quadratmeter zu 30 Pfg.
Heuerungen im Positiv-Verfahren.
Weiter eonstatirte genannter Herr, dass kalte Entwick-
lung und Verdünnung der Oxalatlösung das einfachste Mittel
sei, um mit altem verdorbenen Platinpapier, ohne Ueber-
copieren, noch ausgezeichnete Bilder zu bekommen.
Bei einem in dieser Beziehung unternommenen Versuche
wurde eine, auf sonst unbrauchbarem Platinpapier gemachte
Copie in zwei Theile geschnitten und der eine Theil nach
Vorschrift warm, der andere jedoch kalt in verdünnter Oxalat-
lösung entwickelt.
Als Resultat ergab der erstere warm entwickelte Theil ein
graues, monotones, der letztere jedoch ein kräftiges Bild mit
brillanten Weissen.
Ueber Präparation von Platinpapier mit Arrow-root.
Für jene Amateure und Fachphotographen, welche sich das
Platinpapier selbst bereiten, dürfte die von Herrn E. Vögel jr.
beschriebene Methode der Verwendung von Arrow-root anstatt
der gebräuchlichen Gelatine zur Herstellung von obigem Papier
von Interesse sein.
Nach Angabe des Autors übertreffen die auf Arrow-root-
Papier erzeugten Platinbilder, was wärmeren Ton und Intensität
anbelangt, bei weitem die auf Gelatine hergestellten und ist
die Präparation der ersteren viel leichter und billiger, als die
der letzteren.
Behufs Herstellung des erwähnten Papieres befestigt man
den zu präparirenden Bogen Rohpapier (starkes masehinen-
rauhes Steinbachpapier1), da auf glattem Papier das gleich-
mässige Vertheilen der Sensibiljsirungslösung schwierig ist)
mit Reissnägeln auf einem Reissbrett oder ebenem Tisch und
streicht die Arrow-root-Lösung mittels eines weichen Borsten-
pinsels gleichmässig auf. Die Arrow-root-Lösung wird nach
dem Recepte von Herrn Hauptmann Pi zz ighe 11 i hergestellt,
jedoch ohne Zusatz von Alkohol, so zwar, dass man 10 g
Arrow-root in einer Reibschale mit etwas Wasser anreibt und
dann unter stetem Umrühren allmählich in 800 ccm siedendes
Wasser giesst. Nach einigen Wallungen wird die Lösung vom
Feuer genommen und durch Leinwand filtrirt.
Sobald nach dem Aufträgen vorbenannter Lösung die
Feuchtigkeit verschwunden ist, wird der Bogen mittels Klam-
mern zum Trocknen aufgehängt.
Die Sensibilisierung erfolgt sodann nach der von Herrn
Pizzighelli beschriebenen Weise.
' i) Zu beziehen von Gustav Werner in Berlin, Oranienstrasse 183,
pro Quadratmeter zu 30 Pfg.