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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Obernetter, E.: Einige Mittheilungen über Farbstoff-Platten und deren Behandlung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0155

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Mittheilungen über Farbstoff-Platten und deren Behandlung. 139

Einige Mittheilungen über Farbstoff-Platten
und deren Behandlung.
Von E. Obernetter in München.
Der Zweck meiner diesmaligen Mittheilung soll lediglich der
sein, einige praktische Winke, welche ich beim Arbeiten mit
Farbenplatten im Laufe der Zeit erzielte, der Fachwelt zu-
gängig zu machen. Ich darf mit Bestimmtheit annehmen,
dass eine grosse Zahl der Photographen bis heute noch keine
Farbplatte probirt haben, und dass der Glaube daran noch
überhaupt ein sehr geringer ist, in Deutschland allerdings
besser als in anderen Ländern.
Ich habe nun Gelegenheit jährlich eine grosse Reihe von
Landschafts - Aufnahmen, Reproductionen architektonischer
Bilder etc. herzustellen und bediene mich nur ausschliesslich
ortochromatischer Platten. Nun aber was für Platten? Be-
trachten wir sämmtliehe Handelsplatten einmal näher, was
ergibt sich da? Vor allem die bekannte höchste Em-
pfindlichkeit, dann weiches Arbeiten, dicke Schichte, viel
Leim und Gelatine, wenig Silber. Das sind unsere Fabrikate
wie sie der Photograph wünscht, um leicht arbeiten zu
können. Solche Platten, so gut sie wohl für Porträts und die
laufenden Arbeiten sein mögen, für ortochromatische Wirkung
sind sie doch mehr oder minder zu verwerfen. Gelatine
farbenempfindlich zu machen geht nicht; und doch werden
immer mekr solche Platten angepriesen, gekauft, probirt,
aber die Unterschiede wirklich zu sehen, ist selten dabei
erzielt worden. Was ist die Folge davon? Der Versuch wird
nur einmal gemacht, und von allem Weiteren abgesehen.
Recepte für Farbplatten gibt es ja eine Unmasse, was davon
das Beste ist, das ist dem Probirenden anheimgestellt, der
dazu Lust hat, alles zu studiren und zu verfolgen.
In Kurzem will ich nun die Manipulation bekannt geben
wie ich sie heute noch verfolge, und mittels welcher ich
Resultate erziele, welche selbst jedem Laien Unterschiede
deutlich genug darbieten. Vor allem die Emulsion. Ich habe
meine eigene Emulsion, die zur Genüge bekannt ist, mit
möglichst wenig Gelatine, die Platten dabei dünn gegossen.
Die Emulsion, welche etwas kräftiger arbeitet, als für Porträts
erwünscht ist, wird einfach mit einem andern Entwickler
gerufen. Vom Baden der Platten in Farbstoff sehe ich auch
ab. Es werden die Platten nie egal und gleichmässig. Schon
nach einem halben Dutzend sind Unterschiede da. Warum
wird gebadet? Um den Farbstoff zu sparen auf Kosten der
 
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