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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Vogel, Ernst: Ueber Emulsionshäute und Cartons als Ersatz für Glasplatten
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172 Ueber Emulsionshäute und Cartons als Ersatz für Glasplatten.

Ueber Emulsionsli'aute und Cartons als Ersatz
für Glasplatten.
Von E. Vogel jun. in Berlin.
Schon seit langer Zeit ist man bestrebt gewesen, das sehr
schwere Glas, welches die Mitnahme einer grösseren Anzahl
von Platten auf Reisen erschwert, durch leichtere Materialien
wie Papier, Cartons oder Gelatinefolien zu ersetzen. Ein
vollkommener Ersatz für Glasplatten, der das Arbeiten mit
gleicher Leichtigkeit gestattet, ist jedoch trotz aller Be-
mühungen noch nicht gefunden worden. Am meisten ver-
breitet dürfte das von Eastmann in den Handel gebrachte
Abzieh-Papier sein; dasselbe hat jedoch mancherlei Nachtheile.
Das Abziehen desselben ist eine ziemlich umständliche Ope-
ration und Papier, welches längere Zeit gelagert, hat die
Eigenschaft sich abziehen zu lassen mehr oder weniger ver-
loren, sieht man aber vom Abziehen ganz ab und copirt durch
das Papier hindurch, so erhält man stets etwas Korn, welches
namentlich bei kleineren Bildern sehr störend ist.
Andere Ersatzmittel für Glas, z. B. unlöslich gemachte
Gelatine (Vergara Film) oder Ledercollodium stehen zu hoch
im Preise als dass sie mit Glas concurriren könnten. Neuer-
dings sind nun von zwei Firmen, Gädicke in Berlin und
Fr. Wilde in Görlitz Fabrikate in den Handel gebracht
worden, welche die oben erwähnten Uebelstände nicht besitzen
und den Glasplatten im Preise ziemlich gleichstehen.
Die Gä dicke ’ sehen Negativhäute bestehen aus dünnem
Pauspapier, welches durch Lack transparent gemacht und dann
mit Emulsion überzogen ist. Dieselben werden zur Exposition
auf eine mit klebriger Gelatinemasse überzogene dünne Metall-
platte aufgequetscht. Das Entwickeln und Fixiren wird genau
wie bei Glasplatten vorgenommen, das Bild lässt sich sehr leicht
in der Durchsicht beurtheilen. Nach dem Trocknen ist das
Negativ fertig zum Copiren, das geringe Korn des Papieres
stört kaum, will man jedoch Vergrösserungen anfertigen, so
ist es besser die Gelatinehaut von der Papierunterlage abzu-
ziehen , was im trockenen Zustande ohne jede Schwierigkeit
gelingt.
Fr. Wilde in Görlitz fertigt „Emulsionscartons“ an.
Diese Cartons werden wie Glasplatten in die Cassetten ein-
gelegt, welche indessen keine zu starken Federn haben dürfen.
Man entwickelt, da man das Negativ nicht in der Durchsicht
betrachten kann, so lange, bis die Schatten sich zu belegen
anfangen. Nach dem Fixiren und Waschen wird der Carton
 
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