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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Kaiser, Friedrich: Ein practisches Zinkdruckverfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0052

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Ein practiselieg Zinkdruckverfahren.

Kreisen bekannt gewordenen, in speeiellen Fabriken her-
gestellten Kalksinterplatten mit denen jeder Steindrucker sehr
gut arbeiten kann.
Wie bei allen derartigen Platten ist aber die darauf ge-
brachte Schicht naturgemäss ausserordentlich dünn und ge-
stattet nur eine einmalige Verwendung. Der Anschaffungs-
preis der Kalksinterplatten ist unter Berücksichtigung des
geringen Materialwerthes ein unverhältnissmässig hoher und
hindert daher die Verwendung solcher Platten bei geringen
Auflagen oder billigen Arbeiten. Ausserdem bleibt der
Drucker immer von der betreffenden Fabrik abhängig, da er
die Schicht nicht selbst erneuern kann.
Ein allgemein verwendbares Verfahren müsste daher vor
allen Dingen dem Drucker ermöglichen, seine Platten selbst
zu präpariren; die Kosten hierfür dürfen nicht höher zu stehen
kommen als das Schleifen eines Steines.
Diese Aufgabe löst nun das von dem Leiter der Salcher-
sehen Druckerei, H. Schwertschlag in Harland, nach lang-
jährigen fortgesetzten Versuchen erfundene und seither wesent-
lich verbesserte, in allen Staaten patentirte Verfahren (Patent
Salcher) auf das Glänzendste.
Vor ungefähr zwei Jahren habe ich die Licenz zur An-
wendung dieses Verfahrens erworben und steht dasselbe bei
mir seit dieser Zeit unausgesetzt in Verwendung.
Ich kann nur sagen, dass ich sowohl mit den erzielten
Resultaten als auch den gebotenen Erleichterungen und Vor-
theilen ausserordentlich zufrieden bin
Im Wesentlichen besteht das Zinkdruckverfahren von
H. Schwertschlag in folgenden einfachen Manipulationen:
1. Das rohe Zinkblech Stärke No. 10 wird mit Schmirgel
oder Glaspulver abgeschliffen.
2. Die geschliffene Platte wird mit 5 procentiger Chlor-
kalklösung abgewaschen und getrocknet.
3. Man bestreicht mit einem breiten flachen Pinsel die
Platte möglichst gleichmässig mit einem Brei aus frisch
gelöschten Kalk und lässt diesen Anstrich gut trocknen.
Zeigt sich nach dem Abbürsten die Schicht nicht gleich-
mässsig oder nicht stark genug, so kann man den Anstrich
mit Kalk wiederholen. Sodann muss aber die Platte eine
ganz gleichmässige, matte, dunkelgraue Oberfläche zeigen;
dies ist die Schicht, welche mit dem untenliegenden Zink
fest verbunden ist. In diesem Zustande können die Platten
für späteren Gebrauch beliebig lange aufbewahrt werden.
Kurz vor dem Aufziehen des Ueberdruckes folgt die
 
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