Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (4.1890)

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Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.

Schliesslich möchte ich noch einige Winke über das Ent-
wickeln etc. der Papiernegative geben. Zur Entwicklung
eignet sich am besten der Pyro-Soda-Entwickler. Auch
Eikonogen-Entwickler ist dazu geeignet, doch deckt bei
ersterem Entwickler die Schicht besser. Es kommt vor, dass
das Negativrollenpapier schlecht bei dem üblichen Aufquetschen
desselben auf dem Glase haftet, da die darauf befindliche
Emulsion sehr stark gegerbt worden ist, ich füge dann dem
Waschwasser etwas Ammoniak zu und belasse die Negative
darin, bis die Schicht sich schlüpferig anfühlt, erst dann
quetscht man auf Von Amerika erhalten wir schon Nach-
richten, dass die Eastman Co. biegsame Celluloid-Häute auf
Rollen in den Handel bringt, bei diesen ist ein Abziehen
unnöthig und jedenfalls wird diese Neuerung von allen Freunden
der Photographie mit Freuden begrüsst werden. Da die Be-
handlung des Papiers immerhin einige Kenntnisse voraussetzt,
so erbietet sich die Firma C. P. Goerz die Entwicklung und
das Copiren der Bilder zu besorgen. Der Apparat an sich
ist gut durchdacht und ausgeführt, derselbe ist sehr zu em-
pfehlen wegen seiner Leichtigkeit und einfachen Handhabung.
Herr Goerz hat ebenfalls noch einen Vergrösserungsapparat
dazu construirt, welcher in Fig. 13 abgebildet ist. In Fig. 14,
15, 16, 17 sind mit diesem Apparat gemachte Aufnahmen re-
producirt.
Fortschritte auf dein Gebiete der Mikrophotographie.
Von Gottlieb Marktanner-Turneretscher in Wien.
Stefan Capranica veröffentlichte nachdem er in der
Sitzung vom 18. März 1888 in der R. Academie dei Lincei
in Rom eine vorläufige kurze Notiz1) über einen von ihm er-
fundenen Apparat zur Herstellung von mikrophotographDchen
Momentaufnahmen publicirt hatte, in der Zeitschrift für wissen-
schaftliche Mikroskopie und für mikroskopische Technik Bd. VI,
Heft 1, pag. 1, die näheren Details dieses Apparates. Der-
selbe unterscheidet sich von dem von mir in der Plenar-
versammlung der photographischen Gesellschaft zu Wien am
6. März 1888 vorgeführten und besprochenen und Nr. 338,
pag. 467 der photogr. Correspondenz beschriebenen Apparate2)
1) Dasselbe in Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. Bd. V, p. 228. — Journ. de
Microgr. t. XIX. p. 227. — Journ. K. Microscop. Soc. pro 1888, part. 4,
pag. 651.
2) Dasselbe in Bull. Soc. Beige d. Micr. 1888, t. XV, p. 4. auszugs-
weise im Journ. .Boy Micr. Soc. pro 1889, part. 1, p. 129 und dieses Jahr-
buch pro 1889, p. 266.