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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Goltzsch, H.: Die Neugestaltung des Stereoscops, eine Nothwendigkeit
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Mach, Ernst: Sphärische Concavspiegel zur Photographie mittels des Schlierenapparats
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0124

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Sphärische Concavspiegel zur Photographie etc.

über ein festes Maass für die Bildbreite. Da die Wahl einer
solchen Norm theoretisch ganz willkürlich ist, so können hier
nur Gründe der Zweckmässigkeit gelten. Dahin gehört die
Vermeidung zu auffälliger Linsenfehler durch Farbenzerstreu-
ung und Verzeichnung; sodann die Forderung einer nicht zu
geringen Vergrösserung; weiter das Nutzbarbleiben der un-
zähligen vorhandenen Negative und die Berücksichtigung des
bereits gebräuchlichen Durchschnittsmaasses der Bilder. Nach
allen diesen Gesichtspunkten möchte ich, auf eine sehr reiche
Erfahrung gestützt, vorschlagen, die Distanz der correspon-
direnden Bildpunkte für die Ferne der Darstellung
auf 77 mm festzustellen Erst dann, wenn hierüber eine
Einigung erreicht ist, kann die dementsprechende Herstellung
der Stereoscopapparate in Angriff genommen werden. Man
kann sich jedoch nur schwacher Hoffnung hingeben, dass eine
solche Einigung durch Vereine oder Congresse zu Stande
kommen wird; viel mehr Aussicht auf Erfolg würde wahrschein-
lich ein tüchtiger Geschäftsmann haben, der die Herstellung
von Bildern und Apparaten in einer Hand vereinigte. Der
Zweck dieser Zeilen war nur, den einzigen Weg zu zeigen,
auf dem das vernachlässigte stereoscopische Fach wieder zu
Ehren zu bringen ist.


Sphärische Concavspiegel zur Photographie mittels
des Schlierenapparats.
Von Prof. Dr. E. Mach in Prag.
Bei Versuchen nach der Schlierenmethode ergiebt sich
häufig die Nothwendigkeit, die flüchtigen Schlierenbilder zum
Zwecke des eingehenden Studiums photographisch zu fixiren.
Ist nun das als Kopf des Schlierenapparates1) verwendete
dioptrische System (z. B. ein grosses Fernrohrobjectiv) nicht
besonders zu diesem Zwecke construirt, also nicht auf die
chemischen Strahlen corrigirt, so stösst man hierbei auf die
Schwierigkeit, dass man beim Verschieben der Blendung vor
dem Objectiv des photographischen Apparates in diesem stets
ein aus zwei chemisch ungleich belichteten Theilen bestehen-
des Feld erhält. Die vollständige und gleichmässige Hervor-
rufung der Bilder wird dadurch vereitelt.
Ich versuchte nun in einem derartigen Fall mit bestem
Erfolg einen grossen sphärischen Concavspiegel (aus versilber-
tem Glas) als Kopf des Schlierenapparates zu verwenden.

1) VgJ. dieses Jahrbuch II, 1888, S. 288.
 
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