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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Eder, Josef Maria: Ueberziehen von Platten mit Gelatine-Emulsion mittels Giessmaschinen
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Aufnahmen von Geisteskranken zu Zwecken der Psychiatrie, durch die k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproduktionsverfahren in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0136

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Aufnahmen von Geisteskranken etc.

Schliesslich bringen wir in Fig. 38 eine perspectivische
Ansicht von Edwards’ Giessmaschine. Fig. 39 zeigt das
Ende der Giessmaschine, bei welchem die mit Emulsion über-
zogenen erstarrten Platten herausgenommen werden.
Eine andere Fabrikseinrichtung, nämlich von Eutin et
in Paris, zeigt Fig. 40. In dieser Fabrik werden (nach
Dr. Londe) grosse Platten, welche sich auf einem Bande
ohne Ende unter dem Emulsions-Reservoir vorbeibewegen,
mit Emulsion gleichmässig durch eine nicht näher beschriebene
selbstthätige Vorrichtung überzogen. Die Platten bewegen
sich vorwärts, werden gekühlt, dass die Gelatine erstarrt und
werden dann getrocknet. Hierauf werden die grossen Platten
in die gewöhnlichen kleineren Formate zerschnitten.
Nähere Details über andere ähnliche Constructionen siehe
Eder’s Photographie mit Bromsilbergelatine 4. Aufl. 1890, S. 260.

Aufnahmen von Geisteskranken zu Zwecken der
Psychiatrie,
durch die k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie
und Reproductionsverfahren in Wien.
(Mit einer Lichtdruckbeilage.)
Die wahrheitsgetreuen Bilder von Kranken in ihren ver-
schiedenen Phasen, Krampfanfällen aller Art, wie sie z. B.
Charcot zum Anschauungsunterrichte aufnimmt oder im
Jahresberichte der Irrenanstalt zu St. Servolo zu finden sind,
geben uns den Fingerzeig, in welcher Richtung Momentauf-
nahmen von Geisteskranken in den einzelnen Krankenhäusern
geübt werden sollten.
Nach dem äusseren eines Kranken, seiner Haltung, Gestalt,
dem Mienenspiel, ist der Fachmann schon oft in der Lage,
die richtige Diagnose zu fällen; es liegt daher nahe, dass
durch sorgfältige Auswahl sogenannter classischer Fälle und
durch deren Aufnahme Bilder gewonnen werden, welche ent-
weder für den Anschauungsunterricht oder für das Studium
des concreten Falles Verwerthung finden könnten.
Nebstbei erwähnt, würde man durch das Studium des
Gesichtsmechanismus bei den verschiedenen Psychosen, z. B.
bei Melancholie, Manie etc., dadurch so manche Anregung
finden.
Diese Momentaufnahmen schaffen eine solche getreue
Wiedergabe der Verhältnisse, dass jeder Fachmann im Stande
 
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