Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Jaffé, Max: Ueber neue Lacke: Zapon und Brassolin
DOI Artikel:
Jaffé, Max: Substituirung der fetten Farbe bei Zeichnungen und Umdrucken auf Stein und Metall
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0201

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Substituirung der fetten Farbe bei Zeichnungen etc.

185

fliessen wie Oel auf der Platte und geben infolgedessen sehr
gleichmässig auftrocknende Schichten, ohne die bei Harzlacken
so leicht entstehenden Wulsten Ferner hat man bei Ver-
wendung jener Lacke den Vortheil, dass die Platten selbst
bei hoher Temperatur nicht klebrig werden, was namentlich
für heisse Klimate Berücksichtigung verdient.
Bei meinen Versuchen, Collodiumnegative zu lackiren,
stellte sich heraus, dass Zapon das Collodium angreift; bei
Brassolin ergaben manche der versuchten Flaschen günstige
Resultate, manche wiederum nicht. Ich versuchte auch solche
Lacke, welche das Collodium angriffen, unter Erwärmen mit
Wasser zu versetzen, was mir bis etwa 2 Proc. gelang. Bei
manchen der versuchten Flaschen half dieser Wasserzusatz,
das Collodium wurde nicht mehr angegriffen; bei andern nützte
es wiederum nicht, es ist daher bei Verwendung jener Lacke
für Collodiumnegative Vorsicht gerathen.

Substituirung der fetten Farbe bei Zeichnungen und
Umdrucken auf Stein und Metall.
Von Max Jaffe in Wien.
Man bereite folgende Lösungen:
I. 500 cm3 Wasser,
60 g Gummi arabicum,
15 cm8 Glycerin,
II. Eine grössere Flasche füllt man etwa zur Hälfte mit
pulverisirtem syrischen Asphalt. Hierauf füllt man die Flasche
mit gewöhnlichem (Petroleum-) Benzin und lässt sie unter
öfterem Schütteln längere Zeit stehen. Wenn man Eile hat,
kann man die Auflösung des Asphalts dadurch befördern,
dass man die Flasche in ein Gefäss mit warmem Wasser stellt,
jedoch darf letzteres nicht zu heiss sein, da Benzin sich bei
hoher Temperatur von selbst entzündet. (Es sei hier bemerkt,
dass sich auf alle Fälle nur ein Theil des Asphalts auflöst.)
Von dieser Vorrathsflasche füllt man in kleine Flaschen ab,
filtrirt durch Papier und verdünnt die Lösung nach Bedarf.
Wie stark die Lösung sein soll, kann nur die Erfahrung
lehren. Für grobe Zeichnungen kann sie stärker sein, während
für feine, dichte Zeichnungen, wie Reproduction nach Stichen,
Autotypie u. s. w. eine dünnere Lösung zur Anwendung kommt.
— Im Durchschnitt kann man annehmen, dass die Lösung
richtig sei, wenn sie, auf eine Zinkplatte aufgetragen, eine
hellgoldgelbe Färbung zeigt.
 
Annotationen