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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Cornu, Alfred: Ueber die Anwendung des Magnesium-Inductionsfunkens zu photographischen Aufnahmen der Interferenz-Erscheinungen
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Hübl, Arthur von: Die Photographie mit Eosincollodium
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0203

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Die Photographie mit Eosincollodium.

189

wirkt in um so höherem Grade stärker als die übrigen, als
er allein die photographirten Streifen hervorruft. Eine analoge
Anordnung ermöglicht die Reproduction aller Erscheinungen
chromatischer Polarisation mit Streifenbildung.
Wenn man nicht den oben erwähnten Strahl, sondern den
der dreifachen Linie X = 383 anwenden will, so braucht man
nur, nachdem man die neue Einstellung der photographischen
Platte bestimmt hat1), eine mit Chrysoidin-Collodion über-
zogene Glasplatte einzuschieben; dann bleibt nur der. Strahl
der dreifachen Linie. In diesem Falle brauchen die Linsen
nicht aus Flussspath oder Quarz zu bestehen, achromatische
Glas-Objective reichen schon aus.
Zum Schluss muss ich noch auf eine kleine geometrische
optische Schwierigkeit hinweisen, die übrigens leicht zu be-
seitigen ist und dem als Lichtquelle benutzten Funken an-
haftet; es ist dies die Kleinheit des Funkens, dessen schein-
bare Oberflächenausdehnung nur 4 bis 5 qmm beträgt, den
man jedoch beliebig vergrössern kann, dadurch, dass man
sein mittels einer Quarz- oder Flussspath-Linse vergrössertes
Bild in die Ebene der Oeffnung des Collimators projicirt.
Um endlich noch das Hüpfen des Funkens zu verhindern,
schneidet man die Enden der Magnesiumspitzen in schrägen
Flächen an, die in der Richtung der Achse des Apparates liegen.
So liefert, wie aus dem Vorstehenden hervorgeht, der
condensirte Inductionsfunken, welcher zwischen zwei Magne-
sium -Electroden überspringt, mit ausserordentlich einfachen
Mitteln verschiedene monoactinische Lichtquellen; um gleich
gute Resultate hinsichtlich der Intensität und besonders hin-
sichtlich der Brechbarkeit zu erhalten, müsste man schon auf
elektrisches Bogenlicht zurückgreifen, was jedoch weit grössere
Umstände und Kosten verursachen würde.

Die Photographie mit Eosincollodium.
Vom k. u. k. Hauptmann Baron Hü bl.
Obwohl man gegenwärtig über Gelatineplatten verfügt,
welche für die weniger brechbaren Strahlen des Spectrums
genügend empfindlich sind und eine vollkommen brauchbare
Aufnahme farbiger Objecte ermöglichen, macht sich doch in
allen Reproductionsanstalten das Streben geltend, das nasse
Verfahren auch in diesem Falle beizubehalten.

1) Linsen, welche nicht achromatisch sind, haben einen mit der
Brechbarkeit der Lichtquelle veränderlichen Brennpunkt, die schwache Dis-
persion des Elussspathes vermindert diese Verschiedenheit ganz bedeutend.
 
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