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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Husnik, Jakob: Herstellung schattirter Zeichnungen für Wasserzeichen
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Scamoni, Georg: Papierspaltung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0221

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207

P ap i er s p alt un g.
sie auch ziemlich erhaben im Relief sind. Man darf daher
nie volle Flächen im Lichte anwenden, d. h. niemals ganz
schwarze Stellen zeichnen, sondern der stärkste Schatten des
negativen Bildes muss noch immer aus Strichen bestehen
Die hier beigedruckte Abbildung des Papstes Leo XIII.
zeigt deutlich, wie die Lichter und Schatten eines für Wasser-
zeichen bestimmten Bildes gehalten werden sollen, und gleich-
zeitig die Dichte der Liniatur, welche auf dem hierzu ver-
wendeten Kreidepapier vorgedruckt sein muss.

Papierspaltung.
Von Georg Scamoni, Chef der heliographischen
Abtheilung der kaiserl. Expedition zur Anfertigung der Staats-
papiere in St. Petersburg.
Handelt es sich um photographische Reproduction von
Holzschnitt-Illustrationen, deren künstlerische Wirkung der
von der Rückseite dünner Papiersorten durchschimmernde
Letterndruck stark beeinträchtigt, so kann diesem Uebelstand
mit Hilfe des nachfolgend beschriebenen Verfahrens gründlich
abgeholfen werden.
Dasselbe gewährt die Möglichkeit Xylographien, die, ob-
gleich vorzüglich ausgeführt, doch nur für Illustrationszwecke
bestimmt, als Separatabdrücke - nirgends käuflich sind, das
Ansehen feiner Kunstdrucke zu verleihen.
Aus feiner, sehr glatter und starker Halbleinwand schneidet
man zwei gleichgrosse Stücke, die das zu spaltende Papier
ringsum etwa drei Zoll überragen. Man kocht dieselben in
reinem Wasser bis zur vollständigen Entfernung der Appretur,
spült sie dann in mehrmals erneutem Wasser ab und drückt
sie schliesslich kräftig aus. (Nicht aus winden.)
Beide Stücke Leinwand breitet man auf ein vollkommen
glatt gehobeltes Brett und bestreicht sie, wie auch eine Seite
des zu spaltenden Druckes, recht gleichmässig mit frisch-
gekochtem, ziemlich dünnem Stärkekleister bester Sorte. So-
dann legt man den Holzschnitt mit der bestrichenen Seite auf
eines der Leinwandstücke und reibt ihn, mit Verdrängung der
darunter befindlichen Luftblasen, behutsam an, wonach man
auch die Rückseite des Bildes mit Kleister bestreicht und das
zweite Leinwandstück darüber klebt.
Das Ganze wird nunmehr mit einem glatten Brett bedeckt,
'für etwa zwölf Stunden in eine Buchbinderpresse gespannt,
 
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