DOI Heft:
Nachtrag zu den Original-Beiträgen
DOI Artikel:Bothamley, C.H.: Die Subsalze des Silbers
DOI Artikel:Brand, Hans: Das neue Positiv-Entwicklungs-Verfahren auf Excelsior-Entwicklungspapier
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0555
Das neue Positiv - Entwicklungs-Verfahren eto.
543
Wirkung des Lichtes auf Haloidsilbersalze gebildet werden.
Ihre Eigenschaften lassen sich am besten durch die Annahme
erklären, dass sie Verbindungen darstellen, in welchen eine
relativ grosse Menge gewöhnlichen Silbersalzes zusammen mit
einer kleineren Menge des Subsalzes enthalten ist.
Eine ganz neue Wendung trat für die ganze Frage durch
die Entdeckung des Silberfluorürs Ag2Fl durch Guntz ein
(Comptes rend. CX, 1337), welcher zeigte, dass, wenn eine
starke Lösung von Silberfluorid auf electrolytischem Wege
mittels Silber-Electroden zerlegt, oder wenn fein vertheiltes
Silber zusammen mit Silberfluorid-Lösung in verschlossenen
Glasröhren bei 50 Grad erhitzt wird, das Fluorür in Gestalt
eines gelben krystallinischen Pulvers erhalten wird, welches
sich, in Wasser gebracht, unter Entwicklung von Wärme zer-
setzt. Aus dem Fluorür erhält man das Chlorür Ag% CI durch
Einwirkung von Chlorwasserstoff, Kohlenstoffsuperchlorid,
Kieselchlorid u. s. w. Es ist eine dunkelviolett oder violett-
schwarz gefärbte Verbindung, welche sich beim Erhitzen in
Silberchlorid und metallisches Silber spaltet; mit Cyankalium
behandelt liefert sie Kaliumsilbercyanid und einen Rückstand
an metallischem Silber. Die Umwandlung von Silberchlorid
in Silberchlorür und metallisches Silber absorbirt 28,7 Calorien.
In ähnlicher Weise erhält man Silberjodür Ag^J aus Silber-
fluorür durch die Einwirkung von Schwefeljodür, Silbersulfür
AgiS durch Einwirkung von Schwefelwasserstoff und Silber-
oxydul Ag± 0 durch Einwirkung von Wasserdämpfen bei
160 Grad (Compt. rend. CXXII, 861, 1212).
Mo iss au (Bull. Soc. Chem. [3] p. 456) bestätigte dann
die Resultate von Guntz, dass Silberfluorür durch Einwirkung
von Silber auf Silberfluoridlösung erhalten wird, und so scheint
jetzt kein Zweifel mehr in der Existenz von Silbersubsalzen
mit bestimmter Zusammensetzung zu bestehen.
-—-
Das neue Positiv-Entwicklungs-Verfahren auf Excelsior-
Entwicklungspapier.
Von Hans Brand, kgl. bayr. Hofphotograph in Beyreuth.
Seit mehreren Jahren war man bestrebt, Chlorsilber- wTie
Chlorbromsilber-Entwicklungspapiere in der photogr. Praxis
einzufühlen. Es sind wohl schwarze Farbenprodukte leicht zu
erreichen, aber die gleichmässige Herstellung anderer Farben-
nuancen für grössere Auflagen war sehr schwer.
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Wirkung des Lichtes auf Haloidsilbersalze gebildet werden.
Ihre Eigenschaften lassen sich am besten durch die Annahme
erklären, dass sie Verbindungen darstellen, in welchen eine
relativ grosse Menge gewöhnlichen Silbersalzes zusammen mit
einer kleineren Menge des Subsalzes enthalten ist.
Eine ganz neue Wendung trat für die ganze Frage durch
die Entdeckung des Silberfluorürs Ag2Fl durch Guntz ein
(Comptes rend. CX, 1337), welcher zeigte, dass, wenn eine
starke Lösung von Silberfluorid auf electrolytischem Wege
mittels Silber-Electroden zerlegt, oder wenn fein vertheiltes
Silber zusammen mit Silberfluorid-Lösung in verschlossenen
Glasröhren bei 50 Grad erhitzt wird, das Fluorür in Gestalt
eines gelben krystallinischen Pulvers erhalten wird, welches
sich, in Wasser gebracht, unter Entwicklung von Wärme zer-
setzt. Aus dem Fluorür erhält man das Chlorür Ag% CI durch
Einwirkung von Chlorwasserstoff, Kohlenstoffsuperchlorid,
Kieselchlorid u. s. w. Es ist eine dunkelviolett oder violett-
schwarz gefärbte Verbindung, welche sich beim Erhitzen in
Silberchlorid und metallisches Silber spaltet; mit Cyankalium
behandelt liefert sie Kaliumsilbercyanid und einen Rückstand
an metallischem Silber. Die Umwandlung von Silberchlorid
in Silberchlorür und metallisches Silber absorbirt 28,7 Calorien.
In ähnlicher Weise erhält man Silberjodür Ag^J aus Silber-
fluorür durch die Einwirkung von Schwefeljodür, Silbersulfür
AgiS durch Einwirkung von Schwefelwasserstoff und Silber-
oxydul Ag± 0 durch Einwirkung von Wasserdämpfen bei
160 Grad (Compt. rend. CXXII, 861, 1212).
Mo iss au (Bull. Soc. Chem. [3] p. 456) bestätigte dann
die Resultate von Guntz, dass Silberfluorür durch Einwirkung
von Silber auf Silberfluoridlösung erhalten wird, und so scheint
jetzt kein Zweifel mehr in der Existenz von Silbersubsalzen
mit bestimmter Zusammensetzung zu bestehen.
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Das neue Positiv-Entwicklungs-Verfahren auf Excelsior-
Entwicklungspapier.
Von Hans Brand, kgl. bayr. Hofphotograph in Beyreuth.
Seit mehreren Jahren war man bestrebt, Chlorsilber- wTie
Chlorbromsilber-Entwicklungspapiere in der photogr. Praxis
einzufühlen. Es sind wohl schwarze Farbenprodukte leicht zu
erreichen, aber die gleichmässige Herstellung anderer Farben-
nuancen für grössere Auflagen war sehr schwer.