Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Liesegang, Raphael Eduard: Fixiren
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0145

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ji’ixiren.

133

Fixiren.
Von B. Ed. Liesegang in Düsseldorf.
Die Eigenschaft des unterschwefligsauren Natrons, sich
bei Gegenwart der geringsten Menge Säure zu zersetzen und
die silberhalo'idhaltigen photographischen Papiere und Platten
zu schwefeln, ferner die zerstörende Wirkung von sehr ge-
ringen Mengen dieses Salzes auf die fertigen Photographien
veranlassten mich, ein Ersatzmittel hierfür zu suchen.
Das früher viel benutzte Cyankalium ist zu giftig. Am-
moniak riecht zu stark und greift Papier und Bindemittel an.
Die Doppelsalze des Chlorsilbers, welche bei Behandlung mit
Chloralkalien und anderen Chloriden entstehen, sind zu wenig
löslich. Rhodankalium-Rhodansilber wird durch Wasser zer-
setzt und das Rhodansilber wieder auf die Papierfaser nieder-
geschlagen. Diese Fixirmethoden, welche alle schon früher
angewandt wurden, haben also eben so viele oder noch mehr
Nachtheile, wie diejenige mit unterschwefligsaurem Natron.
Das neuerdings empfohlene unterschwefligsaure Ammon, auf
dessen Lösevermögen übrigens schon Herschel hingewiesen
hat, besitzt ebenfalls keine besseren Eigenschaften als das
Natronsalz.
Vor einigen Jahren habe ich vorgeschlagen, das Silber-
haloid überhaupt nicht aus der Schicht zu entfernen, sondern
nur unempfindlich gegen Licht zu machen. Das Verfahren ist
jedoch von vorn herein nur für das Arbeiten mit Papierbildern
von Interesse, da die Negative zu wenig transparent sein
würden. Mittel, das Chlorsilber umempfindlich zu machen,
besitzen wir ziemlich viele. Es genügt dazu schon die Gegen-
wart von überschüssigen Chloralkalien. Von den Probebildern,
die ich seit mehr als zwei Jahren auf bewahre, hat sich ein
Chlorsilbergelatinedruck am besten gehalten, welcher mit einer
Mischung von Bromkalium und Chlorgold gleichzeitig getont
und fixirt worden war. Ich empfehle jedoch diesen Process
nicht für die Praxis, da ein bromsilberhaltiges Bild viel mehr
den atmosphärischen Einflüssen unterworfen sein muss, als
ein solches, welches aus rein metallischem Silber resp. Gold
besteht.
Unterphosphorigsaures Natron, welches die analoge Con-
stitution hat wie das unterschwefligsaure Salz, löst Silber-
haloide weder allein, noch in Verbindung mit einem Alkali
oder einer Säure.
Chlorsaures Silberoxyd ist wasserlöslich. Würde es also
gelingen, das Silberchlorid in Silberchlorat überzuführen, so
 
Annotationen