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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Schoeller, Philipp Josef: Die physikalische Entwicklung von Jod- und Heliogravurpapier
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Rapp, Raimund: Die Verstärkung von Platinbildern mit Gallussäure
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0020

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und Braunschwarz erhält man jedoch durch physikalische
Entwicklung der ancopirten Drucke mit Gallussäure. Zum
Gebrauche mische man folgenden Entwickler:
Kaltgesättigte Gallussäurelösung . . . 30 ccm,
Wasser.30—100 „
dopp. geschmolzene essigsaure Natron-
lösung (1:2).2—4 ,,
Fischleim oder conc. Gummilösung. . 3 ,,
Der Fischleim oder Gummi hat nur den Zweck, den
Entwickler länger klar zu halten, weshalb dieser Zusatz auch
weggelassen werden kann. Hat das Bild die nöthige Kraft
erlangt, so wird es abgespült, fixirt und gewässert wie ge-
wöhnlich.
Die Entwicklung vollzieht sich nur bei frischem unzer-
setzten Papier anstandlos. Zeigen die copirten Stellen maserige
Structur, so ist dasselbe nicht verwendbar.

Die Verstärkung von Ptatinbitdern mit Gallussäure.
Von Raimund Rapp in Wien.
In Nummer 10, IV. Jahrgang der,.Wiener Photographischen
Blätter", Seite 216, wurde bereits ausführlich über die im Atelier
des Herrn Philipp Ritter von Schoeller gemachten Ver-
suche über die Verstärkung von schwachen Platindrucken
berichtet. Hier sei nur im Principe mitgetheilt, dass sich in
der Anwendung von Gallussäure einzig und allein der Weg
bietet, eine sichere Silberverstärkung zu erzielen.
Die Verstärkung von Platinbildern beruht in der Auf-
lagerung eines Metalles auf die Platintheilchen. Letztere
erleiden keine chemische Veränderung, weshalb dieser Process
auch die physikalische Verstärkung genannt wird. Infolge
der Indifferenz des metallisch ausgeschiedenen Platins gegen-
über den Reagentien ist eine chemische Verstärkung un-
möglich. Der Verstärkungslösung muss die Eigenschaft zu-
kommen, einen Körper in fein vertheilter Form abzuscheiden,
welcher sich, den Tönen des Bildes entsprechend, mehr oder
weniger an dasselbe ansetzt und es aui: diese Weise verstärkt.
Bringt man in eine schwache Silberlösung Gallussäure, so wird
das Silber allmählich in der Form eines äusserst feinpulverigen
Niederschlages gefällt, wodurch nach längerem Stehen eine
Trübung eintritt. Dieser Silberniederschlag wird zur Ver-
stärkung benutzt.
 
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