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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Neuhauss, Richard: Neue Untersuchungen über das Lippmann'sche Farbenverfahren
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Neue Untersuchungen über das Lippmann'sche
Farbenverfa h ren.
Von Dr. R. Neuhauss in Berlin.
Die im Jahre 1894 begonnenen Versuche über das Lipp-
mann'sche Farbenverfahren wurden vom Verfasser auch im
verflossenen Sommer fortgesetzt. Ueber die Ergebnisse wollen
wir im Folgenden kurz berichten.
Bei der Nachprüfung haben sich die im Jahre vorher
gewonnenen Resultate, welche auszugsweise im ,,Jahrbuch
für Phot. f. 1898" und ausführlich in einer besonderen Schrift^)
veröffentlicht wurden, voll bestätigt.
Bei Gelatine-Emulsionsplatten gab auch jetzt wieder die
Gelatine von Lautenschläger die besten oder richtiger
gesagt, die einzig brauchbaren Bilder. Durch eine Reihe von
Vergleichsversuchen wurde festgestellt, dass die Witterung
von allergrösstem Einfluss auf die Brauchbarkeit der Emulsion
ist. Bei heisser, trockener (Ostwind) und gewitterschwüler
Atmosphäre kam niemals eine befriedigende Emulsion zu
Stande. Schliesslich bereitete Verfasser die Emulsion nur
noch an kühlen Regentagen und konnte dann des Erfolges
sicher sein.
Wenn wir früher froh waren, dass im Durchschnitt von
2g Mischfarbenaufnahmen eine einzige gelang, so steigerte
sich jetzt bei genauer Befolgung der erprobten Regeln die
Sicherheit so weit, dass beispielsweise von 19 Aufnahmen einer
Fruchtschale ig vorzüglich gelangen.
Mit der Mischungstemperatur der Emulsion ging Verfasser
immer weiter herunter: im Sommer bis auf 31, im Herbst
bis auf gg Grad C. Natürlich muss man bei diesen Emulsions-
temperaturen, die dicht über dem Erstarrungspunkt der Gelatine
liegen, mit allergrösster Geschwindigkeit arbeiten, um wenigstens
2 Dutzend Platten von einer Emulsion fertig zu bekommen.
Ein Nachwärmen der Emulsion ist bedenklich.
Als zweckmässig erwies es sich, sämmtliche zu giessenden
Platten in einem aus Metallblech hergestellten leeren Kasten
(Wässerungskasten), unter dem eine kleine Flamme brennt,
gleichmässig vorzuwärmen. Der Kasten ist mit Holzdeckel
verschlossen, durch den ein Thermometer in das Innere hinein-
reicht. Man lässt dies Thermometer auf gg bis /).o Grad C.

kali 1,5 g). "
 
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