Ein Parallelsteller.
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Ein Parallelsteller.
Von L. Belitski in Nordhausen.
Dass beim Copiren von Bildern, Zeichnungen, Plänen etc.
die Visirscheibe der Camera und das Bild unter sich parallel
und senkrecht zur optischen Achse des Objectivs stehen sollen,
wenn man Verzerrungen und Unschärfen an den Rändern
vermeiden will, bedarf jetzt wohl keines Hinweises mehr, da
dies Erforderniss allen Fachleuten längst bekannt ist.
Am einfachsten wird diese Parallelstellung von Bild und
Visirscheibe ja bekanntlich erreicht durch die Copir- und
Vergrösserungsapparate verschiedenster Einrichtung, welche
alle die parallele Verschiebung der Camera und des Bild-
trägers gemein haben.
Es besitzt aber nicht ein jeder Photograph eine solche
Copirbank, und oft ist dieselbe, wenn vorhanden, auch nicht
so gross, dass sie für alle Fälle ausreicht, und dann ist es
schwierig und manchmal recht zeitraubend, wenn es sich um
Genauigkeit handelt, Bild und Apparat in die richtige Stellung
zu bringen, so dass die optische Achse des Objectivs genau
senkrecht auf die Mitte des Bildes zu stehen kommt. Ist
das zu copirende Bild ein Portrait, Genrebild oder eine Land-
schaft, so wird es nicht von grosser Wichtigkeit sein, den
Parallelismus zwischen Bild und Visirscheibe ganz genau zu
beobachten. Ganz anders ist es aber bei Copien von Zeich-
nungen mit rechten Winkeln, sowie bei Plänen und Land-
karten, wo die geringste Verzerrung, selbst in den äussersten
Ecken, durchaus unzulässig ist. So bekam ich z. B. vor etwa
zwei Jahren den Auftrag, eine grosse Landkarte auf 40 X 50 cm
Grösse zu reduciren, und musste, weil mein Copirapparat da-
für zu klein war, mich zur Copirung derselben mittels einer
Ateliercamera entschliessen. Dabei habe ich mich aber gegen
2 Stunden gequält, bis ich endlich Karte und Visirscheibe
parallel, also die Einfassung der Karte genau rechtwinklig
eingestellt hatte. Die schon früher empfohlene Vorrichtung,
ein auf einem Brettchen senkrecht stehender, runder, weisser
Holzstab, zeigte sich in der Praxis als ein zu rohes Hilfsmittel,
welches nicht die oft nöthige Genauigkeit ergab.
Dies veranlasste mich, für künftige ähnliche Fälle mir
eine Vorrichtung zum genauen und schnellen Einstellen aus-
zudenken und von einem Mechaniker machen zu lassen. Da
sich dieser einfache Apparat seit zwei Jahren bei öfterem Ge-
brauche vorzüglich bewährt hat, so will ich ihn hier genau
beschreiben:
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Ein Parallelsteller.
Von L. Belitski in Nordhausen.
Dass beim Copiren von Bildern, Zeichnungen, Plänen etc.
die Visirscheibe der Camera und das Bild unter sich parallel
und senkrecht zur optischen Achse des Objectivs stehen sollen,
wenn man Verzerrungen und Unschärfen an den Rändern
vermeiden will, bedarf jetzt wohl keines Hinweises mehr, da
dies Erforderniss allen Fachleuten längst bekannt ist.
Am einfachsten wird diese Parallelstellung von Bild und
Visirscheibe ja bekanntlich erreicht durch die Copir- und
Vergrösserungsapparate verschiedenster Einrichtung, welche
alle die parallele Verschiebung der Camera und des Bild-
trägers gemein haben.
Es besitzt aber nicht ein jeder Photograph eine solche
Copirbank, und oft ist dieselbe, wenn vorhanden, auch nicht
so gross, dass sie für alle Fälle ausreicht, und dann ist es
schwierig und manchmal recht zeitraubend, wenn es sich um
Genauigkeit handelt, Bild und Apparat in die richtige Stellung
zu bringen, so dass die optische Achse des Objectivs genau
senkrecht auf die Mitte des Bildes zu stehen kommt. Ist
das zu copirende Bild ein Portrait, Genrebild oder eine Land-
schaft, so wird es nicht von grosser Wichtigkeit sein, den
Parallelismus zwischen Bild und Visirscheibe ganz genau zu
beobachten. Ganz anders ist es aber bei Copien von Zeich-
nungen mit rechten Winkeln, sowie bei Plänen und Land-
karten, wo die geringste Verzerrung, selbst in den äussersten
Ecken, durchaus unzulässig ist. So bekam ich z. B. vor etwa
zwei Jahren den Auftrag, eine grosse Landkarte auf 40 X 50 cm
Grösse zu reduciren, und musste, weil mein Copirapparat da-
für zu klein war, mich zur Copirung derselben mittels einer
Ateliercamera entschliessen. Dabei habe ich mich aber gegen
2 Stunden gequält, bis ich endlich Karte und Visirscheibe
parallel, also die Einfassung der Karte genau rechtwinklig
eingestellt hatte. Die schon früher empfohlene Vorrichtung,
ein auf einem Brettchen senkrecht stehender, runder, weisser
Holzstab, zeigte sich in der Praxis als ein zu rohes Hilfsmittel,
welches nicht die oft nöthige Genauigkeit ergab.
Dies veranlasste mich, für künftige ähnliche Fälle mir
eine Vorrichtung zum genauen und schnellen Einstellen aus-
zudenken und von einem Mechaniker machen zu lassen. Da
sich dieser einfache Apparat seit zwei Jahren bei öfterem Ge-
brauche vorzüglich bewährt hat, so will ich ihn hier genau
beschreiben: