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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Albert, August: Photolithographische Uebertragungen in genauer Dimension der Negative
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0086

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Photolithographische Uebertragungen u. s. w.

dieselbe von selbst wieder die genaue Grösse des Negatives
und bebält dieselbe auch bei der Uebertragung, wenn beim
ersten Durchgange in der Presse keine starke Spannung an-
gewendet wurde. Da bei zu geringer Feuchtung das Bild
auf der Copie um ein Geringes kleiner ist, so wäre für Minder-
geübte die übereinstimmende Grösse des Bildes mit dem
Negative mittels eines Stangenzirkels vor der Uebertragung
festzustellen. Das Papier geht nach allen Waschungen und
Manipulationen stets wieder auf sein ursprüngliches Maass
zurück und wird in neuesterZeit von Hans Makart, Wien VIII,
Lerchenfelderstr. 90, erzeugt. Diese erwähnten Eigenschaften
des Papieres werden durch mehrere übereinander präparirte
Schichten erreicht; mehrfache Schichten wurden schon vielfach
angewendet, aber immer um entweder die Entwicklung zu er-
leichtern oder eine glatte, dichte Oberfläche ohne Papier-Struc-
tur zu erlangen. Schon im Jalire 1859 versah JohnWalter
Osborne in Melbourne das Papier mit einer Eiweissschicht,
coagulirte dieselbe und trug dann erst die Gelatineschicht auf U
Für kartographische Arbeiten verwendete Jose Julie
Rodriguez 1 2) statt der photolithographischen Papiere satinirte
Stanioltafeln, welche auf mit Wasser befeuchtete plane Zink-
platten unter Vermeidung von Falten und dergl. aufgequetscht
wurden. Nach erfolgter Reinigung durch Abreiben mitteis
einer zehnprozentigen Lösung von Aetznatron und eines
leinenen Lappens konnte die lichtempfindliche Lösung auf-

getragen werden. Dieselbe bestand aus:

1. Gelatine.40 g,

Wasser.500 ccm.

2. Chromsaures Ammonium .... 20 g,

Wasser.500 ccm.

Zur Belichtung und weiteren Behandlung wurde das Staniol
vom Zink abgezogen.

Rodriguez hatte in der Versammlung der Pariser Photo-
graphisclien Gesellschaft arn 12. December 1873 ein ver-
schlossenes Couvert hinterlegt, bei dessen Eröffnung am
5. Juui 1874 die Beschreibrmg obigen Verfahrens vorgefunden
wurde 3).

Im Jahre 1875 verwendete Rodriguez diinne, mit
lichtempfindlichem Asphalte iiberzogene Metallplatten zur Her-
stellung photolithographischer Copien, welche dann auf

1) Kreutzer’s „Zeitschrift f. Phot.“ 1862, Bd. 5, S. 90.

2) „ Phot. Archiv “ 1878, S. 49.

3) „Phot. Corresp.“ 1874, S. 120.
 
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