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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Doležal, Eduard: Arbeiten und Fortschritte auf dem Gebiete der Photogrammetrie im Jahre 1900
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0403

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Arbeiten nnd Fortschritte der Photogrammetrie u. s. w. 383

schaft der Wissenschaften, mathematisch- uaturwissenschaftliche
Classe, 1895.

Das für diese Methode brauchbare Instrument muss nach-
stehende Construction aufweisen:

Die verwendbare Camera muss nach Art der tragbaren
Passage-Instrumente montirt sein und ein lichtstarkes Objectiv
von grösserer Oeffnung besitzen. Ein Umlegemechanismus,
eine Horrebow-Talkot’sche Libelle wird gefordert, und
die Plattencassette muss sich um 180 Grade drehen lassen.
Eine Hängelibelle an der Cassette gestattet, die Drehung um
180 Grade zu controliren.

DerVorgang bei der Polhöhenbestimmung wird in nach-
stehender Weise ausgeführt:

1. Man stellt das Instrument mittels einer Boussole
nahezu im Mericliane auf, und zwar so, dass der Pol des
Himmels sich etwa in der Mitte der Platte befindet.

2. Hierauf wird sowohl die PI orreb o w-Talkot’sche
Libelle, als auch die Cassettenlibelle zum Einspielen gebracht
und das Rohr sowie die Cassette geklemmt.

3. Man exponirt nun eine Stunde, indem man etwa nach
30 Minuten auf etwa eine Minute die Oeffnung des Objectives
zudeckt.

Man erhält so auf der Platte eine Reihe von Bogenstücken
mit einer Unterbrechung in der Mitte.

4. Nun wird das Objectiv bedeckt und die Cassette um
180 Grade gedreht, sowie ihre Libelle von neuem zum Ein-
spielen gebracht. Die Horrebow-Talkot’sche Libelle ist
mit der Stellschraube des Instrumentes nöthigenfalls zu
corrigiren.

5. Man exponirt wie im Absatze 3.

6. Ist dies geschehen, so wird das Instrument umgelegt,
die I-I orreb ow’sche Libelle zum Einspielen gebracht und
wiecler etwa eine Stunde exponirt.

Dainit ist die Beobachtung im Freien vollendet.

Um aus dem Plattenmateriale die Polhöhe abzuleiten, hat
man die Ausmessung der Sternplattenbilder vorzunehmen und
einfache Rechnungen anzustellen.

Die von Dr. W. Läska vorgeschlagene Methode hat den
Vortheil, dass sie die Kenntnis cler Zeit vollends ausschliesst
und leicht gehandhabt werden kann.

Wird die Zeit der Anfangs- und End-Expoeition notirt,
so kann auch eine genügende Zeitbestimmung ausgeführt
werden.
 
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