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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Albert, August: Neuerungen im Lichtdruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0168

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T54

Neuerungen im Lichtdruck.

eine grössere Aufnahme der Glycerinfeuchtung und daher
ein selteneres Nachfeuchten der Lichtdruckschicht erfolgt.
Nach den von mir an der k. k. Graphischen Lehr- und
Versuchsanstalt durchgeführten Arbeiten bestätigt sich die
Voraussetzung Koppes, aber es entstehen auch in gewissen
Fällen, wie hoher Feuchtigkeitsgehalt der Luft, nicht zu
unterschätzende Nachteile. Zu meinen Versuchen dienten
gute, glatt geschliffene Steine, und zwar mit und ohne Bier-
Wasserglasvorpräparation; in beiden Fällen haftete die Licht-
druckgelatineschicht sehr gut.
Bewährt sich das Verfahren von E. Förster in Lörrach
in der Praxis, und wendet man dasselbe, statt auf Glasplatten,
auf lithographische Steine an, so könnte die lithographische
Schnellpresse, an welcher die Feuchtvorrichtung ohnedies
vorhanden ist, in Verwendung kommen.
Ein weiterer Schritt wäre dann noch zu versuchen, näm-
lich auf eine solche Stein - Lichtdruckform, Schriften, Um-
rahmungen u. s. w. zu dem Bilde umzudrucken und den
gleichzeitigen Druck des Ganzen durchzuführen. Hierzu
wäre in der Hauptsache nur eine geeignete Umdruckfarbe
nötig, welche im auf die Lichtdruckschicht übertragenen Zu-
stande die Gelatine genügend gerbt, um die Farbeannahme
zu bewerkstelligen.
Erwähnenswert erscheint das österreichische PatentNr. 1451
vom 1. Januar 1900 „Verfahren zur Vorbehandlung von
Bleiplatten zwecks Herstellung von Platten für
Lichtdruck“ von Alfred Henley in Sutton, Surrey
(England). Nach der Patentbeschreibung werden Platten aus
möglichst reinem Blei auf 30 Minuten in eine kochende Soda-
lösung (28 g Soda zu 5 Liter Wasser) gebracht, dann getrocknet,
mit wässerigem Ammoniak gewmschen und abermals getrocknet.
Auf so vorbereitete Platten kann nun die Chromatgelatine
aufgetragen werden.
Solche Platten aus reinem Blei sind aber für Lichtdruck
sehr unpraktisch, weil sich dieselben während der verschiedenen
Manipulationen sehr leicht verbiegen und verkrümmen. Aus
diesem Grunde wurden die typographischen Lichtdrucke an
der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt auf härteren
Metallplatten (Letternmetall u. s. w.) durchgeführt1). Die Vor-
präparation dieser Platten, als auch der Aluminiumplatten
wird mittels Bier-Wasserglas vorgenommen2) und damit ebenso
haltbare Druckformen erzielt, wie auf Glas.

1) Siehe A. W. Unger „Victoria“ 1902, S. 136.
2) „ Phot. Corresp.“ 1896, S. 597.
 
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