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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Schaum, Karl: Optische Resonanz als Ursache der Farbe photographischer Bilder
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Albert, A.: Ueber Algraphie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0163

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148

Ueber Rlgraphie.

5. Jnterferenzf arb en — durch Bildung stehender Wellen
erregt -— können, roie schon F. Kirchner heroorhebt, aus ztuei
Gründen nicht in Betracht kommen: 1. roegen der ungeordneten
Struktur, 2. roegen der Verschiebung des Absorptionsmaximums
beim Quellen nach Violett.
4. Optische Resonanz.
a) Resonanz im Sinne der Woodschen Auffassung (Korn-
größe = Wellenlänge des reflektierten Cichtes) ist roegen der
Unoeränderlichkeit der Farbe beim Verstärken und Abschmächen
ausgeschlossen.
b) Resonanz im Sinne der Planckschen Theorie, die auch
oon F. Kirchner und R. Zsigmondy zur Erklärung der Farb-
erscheinungen an Goldgelatine herangezogen morden ist, erscheint
sehr mohl möglich. Danach mürden die kleinen Klümpchen aus
Gelatine mit eingelagerten ultramikroskopischen Silberpartikeln
(einige hundert bis tausend in jedem Klümpchen) in der farb-
losen Gelatinegrundmasse eingebettet sein. Der Abstand der
Silberpartikelchen innerhalb der Klümpchen ist mafjgebend für
die Farbe. Das ganze Verhalten dieser Systeme beim Quellen,
Verstärken und Abschmächen, sotoie beim Verdünnen der Gelatine,
steht in leidlicher Uebereinstimmung mit den Planckschen
Forderungen: Das Quellen ändert den Abstand der Silber-
partikelchen, mithin die Farbe; die Verstärkung, bezro. Ab-
schroächung, oermehrt oder oermindert die Zahl der Körnchen,
die als Resonatoren fungieren können, toozu eine ITlinimalgröße
erforderlich ist; dadurch toird nicht nur die Cichtabsorption,
sondern auch die Sättigung der Farbe gesteigert; die Verdünnung
mit Gelatine uergröfjert nur den Abstand der Klümpchen, nicht
den der Partikelchen, da die Klümpchen keine Gelatine meiter
aufnehmen.
Ob die oben ermähnten, oerhältnismäßig großen Partikel
derartige Klümpchen oder aber massioe Silberkörner repräsen-
tieren, die neben den für uns oielleicht unsichtbar gebliebenen
Klümpchen der Gelatine eingelagert sind, soll meiter untersucht
merden.
ITlarburg i. H., Physikalisches Institut.

Ueber fllgraphie.
Von A. Albert, k. k. Professor in Wien.
Die mit einem harten Bleistifte auf „geäßtem“ Aluminium
ausgeführten Zeichnungen sind bekanntlich gut druckfähig und
mit diesem Verfahren sehr schöne Resultate erzielbar; ge-
 
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