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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Pfaundler von Hadermur, Leopold: Ueber ein Modell zur mechanischen Versinnbildlichung der Heringschen Farbentheorie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0038

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24 mechanische Versinnbildlichung der Heringschen farbentheorie.

Prozesse durch die Aetherschwingungen des Pichfes hervorgerufen
werden, kommt der Schwarzprozefj stets ohne Einwirkung des
Pichfes durch den Organismus allein zu stände, daher empfinden
ruir im Dunkeln Schwarz.
Charakteristisch für die Heringsche Theorie ist nun die
Annahme, dafj jedes homogene Picht aufjer seiner Wirkung auf
die farbenempfindlichen Substanzen immer auch eine Wirkung
auf die weifjempfindende Substanz heruorbringt. Die dem Ur-
gelb, Urgrün und Urblau entsprechenden Pichter, deren Wellen-
längen 575, 495 und 472 ITlilliontel JTlillimeter betragen, haben
neben ihrer Wei^wirkung nur eine einfache farbenwirkung,
alle anderen dazwischen liegenden färben haben eine doppelte
farbenwirkung. (Cin Urrot mit einfacher farbenwirkung gibt
es nicht im Spektrum, das äußerste Rot hat immer aufjer der
Rotwirkung noch eine schwache Gelbwirkung; von dieser Un-
symmetrie sehen wir hier ab.)
Doch diesen, allerdings sehr lückenhaften Vorbemerkungen
gehe ich zu der Beschreibung der mechanischen Vorrichtung
über, welche diesen Vorgang der farbenwahrnehmung nach-
zuahmen hat.
Auf dem Grundbrettchen B (fig. 1) sind in den Ecken eines
Quadrates, dessen Diagonalen von vorn nach hinten und von
links nach rechts gehen, vier vertikale ITlessingsäulchen errichtet,
deren obere Enden durch Querspangen in form eines Quadrates
verbunden sind. Die Dimensionen dieses Gestelles sind so be-
messen, dafj sich das farbenoktaeder in dasselbe hineinstellen
läfjt. Dabei berühren die vier horizontalen Ecken die vier
ITlessingsäulcn, während die obere Ecke in die mitte des
Quadrates der horizontalen Spangen zu stehen kommt. Wir
denken uns jetzt das Oktaeder wieder entfernt.
Die ITlessingsäulen tragen je eine kurze, mit Reibung ver-
schiebbare Hülse li, welche mit der färbe des zugehörigen Eckes
bemalt ist. Von jeder dieser Hülsen geht ein faden senkrecht
in die Höhe bis zur Quadratecke, dort durch eine Oese und
dann hinab bis zu einer lllessingkugel k, wo alle vier faden
zusammenlaufen. Jn der Anfangsstellung hängt diese Kugel
dort, wo beim Hineinsfellen des farbenoktaeders die schwarze
untere Ecke Platj nehmen würde.
Wir haben uns nun stets die Page des farbenoktaeders
innerhalb des Gestelles vorzustellen. Ilm diese Vorstellung zu
erleichtern, bringen wir bei den ersten Versuchen die rückwärtige
Hälfte des Oktaeders an seine Stelle, nachdem wir den hinder-
lichen rückwärtigen faden emporgezogen und zur Seite gelegt
haben, so dafj also nur die anderen drei fäden die ITlessing-
 
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