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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

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Lumière, Auguste; Lumière, Louis; Seyewetz, Alphonse: Ueber die Zusammensetzung von photographischen Entwicklern für tropische Länder
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Gebhard, Kurt: Zusammenhang zwischen Lichtempfindlichkeit und Konstitution von Farbstoffen
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https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0063

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Lichtempfindlichkeit und Konstitution von Farbstoffen.

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in allen Fällen den Vorzug zu geben, in denen eine lange
Haltbarkeit nicht eine unerläßliche Bedingung ist, denn es
ist bekannt, daß dieser Entwickler nur eine begrenzte Halt-
barkeit besitzt.
Wenn man im Gegensatz dazu einen Entwickler wünscht,
der lange ohne Veränderung aufbewahrt werden soll, so
wird man den Vorzug dem Metochinon, oder mangels dessen
dem Metolhydrochinon, oder endlich dem Pyrogallol geben,
die unter den angezeigten Bedingungen wenigstens einen
ziemlich schwachen Schleier geben.

Zusammenhang zwischen Cichtempfindlichheit und Konstitution
uon farbstoffen.
Von Kurt Gebhard in Höchst a. M.
Nur wenige Versuche sind gemacht worden, um den
Zusammenhang zwischen Lichtempfindlichkeit1) und Kon-
stitution von Farbstoffen zu ergründen: Brownlie2) be-
lichtete gleichzeitig eine größere Anzahl substantiver Farb-
stoffe auf Baumwolle, Watson3) verglich die Lichtechtheit
von Azofarbstoffen auf Wolle, während Gebhard4) • die
photochemische Veränderung von Farbstoffen aller Klassen
in wässeriger Lösung untersuchte. Trotz dieser verschiede-
nen Versuchsanordnung war das Ergebnis durchschnittlich
das gleiche: meist setzte die Amido- und Hydroxylgruppe
die Lichtechtheit der Farbstoffe herab, während die Kar-
boxyl- und Sulfoxylgruppe einen günstigen Einfluß auf die
Haltbarkeit ausübten. Dieser allgemeinen Regel stehen aber
noch ebenso viele, wenn nicht mehr Ausnahmen gegenüber.
Einen tieferen Einblick in die-Verhältnisse, welche die Ab-
hängigkeit der Lichtempfindlichkeit eines Farbstoffes von
seiner Konstitution bestimmen, gewinnt man, wenn die
Stellung der Substituenten untereinander und zum Chromo-
phor in Betracht gezogen wird. Erwiesen sich nun auch
im Verlauf der diesbezüglichen Untersuchungen bestimmte
Stellungsverhältnisse als sehr günstig für die Lichtechtheit
der Farbstoffe, so konnte man, da die eigentliche Ursache
dieser guten Wirkung noch nicht erkannt war, doch noch

' 1) Die Frage, was überhaupt unter der „Lichtechtheit“ eines Farbstoffes
zu verstehen ist, wird weiter unten erörtert werden.
2) „Journ. Soc. Dyers and Col.“ 1902, S. 288.
3) „Proc. Chem. Soc.“ 1909, Bd. 25, S. 363, 290.
4) „Zeitschr. f. angew. Chemie“ 1909, Bd. 22, S. 433, 1890.
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